Euskirchen Runde über Kessenich und Kuchenheim, 24 Dezember 2023

  • Start: Euskirchen, Parkplatz Roitzheimer Straße, Ecke Johannesbergstraße
  • Länge: 14,4km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Auf dem Weg zum Weihnachtsbesuch bei Verwandten lege ich in Euskirchen eine Wanderpause ein. Die Stadt feierte im Jahre 2002 ihr 700 jähriges Stadtrecht. Ich finde einen Parkplatz direkt hinter dem Bahnhof und los geht’s.

Die Innenstadt ist leicht über die Bahnhofstraße erreichbar. So früh am Sonntagmorgen ist es noch ziemlich ruhig. In der Innenstadt kann man man noch die Schäden der Flutwasserkatastrophe vom Juli 2021 erkennen. Die Erft und der Veybach waren über die Ufer getreten und hatten das Stadtgebiet und Vororte überschwemmt (euskirchen.de).

Das Gebäude „Alte Posthalterei“ wurde 1830 als Bauernhof erbaut. Später wurde eine Gastwirtschaft angeschlossen und Fußgänger wie Fuhrwerke legten hier eine Pause ein. Auch der „Eiserne Gustav“, ein Pferdekutscher, auf seiner Reise von Berlin nach Paris übernachtete hier in den 192er Jahren (posthalterei-euskirchen.de).

Blick zur Herz-Jesu-Kirche mit dem ‚Lööchteboom‘ im Vordergrund.

Der Weihnachtsmarkt ist geöffnet und die ersten Besucher sind schon vor Ort.

Von der Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert ist der Kahlenturm einer von vier noch erhaltenen Türmen. Links vom Turm kann man Teile der ehemaligen Stadtmauer sehen (euskirchen.de).

Überall begegnet man der industriellen Vergangenheit von Euskirchen. Ein Wegweiser zeigt in Richtung Veybachpark, dem ‚Radweg Erft‘ und der ‚Tälerroute Veybach‘

Der Radweg verläuft zuerst am Veybach entlang und ….

…biegt dann ab zur Erft.

Anlage im Veybachpark

Neben dem Veybachpark sind große Teiche. Sie dienen der Zuckerfabrik als Absetz/ Kondensatteiche.

Der Radweg wechselt hier zur anderen Seite der Erft.

Es ist ein ruhiger Sonntagmorgen, nur ein älteres Paar und eine Joggerin begegnen mir.

Hier mündet der Veybach in die Erft. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man die Häuser der Nordstadt von Euskirchen.

Auf dem Weg nach Kessenich sieht man große Höfe am Wegesrand. Der Ort Kessenich, ein Stadtteil von Euskirchen, begann als römischer Gutshof. 1896 wurde ein römisches Grab einer Frau mit Beigaben gefunden (euskirchen.de).

Bald erscheinen die ersten Häuser von Kessenich am Horizont. Anfang des 14. Jahrhunderts nahmen Feindseligkeiten zwischen den lokalen Fürsten zu und manche Kessenicher suchten Schutz hinter der frisch gebauten Stadtmauer von Euskirchen. Andere nahmen Zuflucht in der nahen Burg (euskirchen.de).

Ein paar hundert Meter vom Ortsrand findet man die Burg Kessenich. Der Sitz der Herren von Kessenich wurde erstmals 1339 urkundlich erwähnt (euskirchen.de)

Vor dem Tor der Burg schwimmen schwarze Schwäne im Burggraben. Die Anlage war ursprünglich als Wasserburg erbaut worden (euskirchen.de).

Die Schwarzschwäne werden auch Trauerschwäne genannt. Die Heimat dieser Tier ist Australien und in Europa gibt es nur zwei Populationen, eine in de Niederlanden und eine in Nordrhein-Westfalen (Wikipedia)

Vom Hof aus sieht man das ehemalige Herrenhaus ….

…und die landwirtschaftlichen Gebäude. Vor einem Haus schein ein Biergarten eingerichtet zu sein. Für den Sommer vielleicht?

Die beiden bewachen den Biergarten im Innenhof.

Bei der Burg führt eine Brücke über die Erft und ich gehe nun wieder zurück in Richtung Euskirchen.

Der Rückweg führt wieder an den Absetzteichen der Zuckerfabrik vorbei und der Geruch nimmt einem den Atem.

Der Radweg bleibt am Ortsrand, erst einem Gewerbegebiet und dann einem Wohngebiet.

Da ich noch ein wenig Zeit habe ehe ich meine Reise fortsetze, geht es weiter nach Kuchenheim.

Regenwolken ziehen sich zusammen über Kuchenheim. Der Namen des Ortes hat nichts mit Kuchen zu tun, sondern man vermutet das der Name auf einem römischen Weihestein „Matronae Cuchinehae“ einen historischen Hinweis gibt (euskirchen.de).

Die Zuckerfabrik ist von weitem sichtbar und der Wind treibt den starken Geruch in meine Richtung.

Am Weg liegt ein großer Bauernhof. Die Spaziergänger gehen schnurstracks auf den Hof zu und entnehmen frische Eier aus einem Kühlfach.

In Kuchenheim gibt es eine Untere und eine Obere Burg. Die Obere Burg wurde im frühen 13. Jahrhundert erbaut und die Untere Burg erst später Um ihre Macht zu demonstrieren wurde die Untere Burg im 14. Jahrhundert von den Jülicher Grafen erbaut.

Heftiger Wind ist zu dem Regen hinzugekommen und mein Schirm kann nicht viel Regen abhalten. Auch die Kamera wird nass. Nun soll es möglichst schnell zurück zum Auto gehen und ich hebe den Besuch der Unteren Burg für eine andere Wanderung auf.

An der Obern Burg findet man auch das Industriemuseum der Tuchfabrik Müller. Von 1856 bis 1982 diente das Burggelände als Standort der Tuchfabrik (Infotafel)

Obere Burg: bei Grabungen konnte man äußere Mauern und den tiefen Wassergraben der Burg freilegen. Der Graben diente anscheinend auch als Müllablage, denn man fand feines Tischgeschirr aus dem 14. bis 18. Jahrhundert, Tierknochen und mehr (Infotafel).

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) stellt im Industriemuseum der Tuchfabrik Müller noch funktionierende Maschinen aus. Diese kann man bei regelmäßigen Demonstrationen besichtigen und sehen wie das Herstellen von Tuch damals von statten ging (euskirchen.de).

Ich gehe weiter und versuche dem Regen so gut wie möglich zu trotzen.

An der Roitzheimer Straße treffe ich auf einen Radweg dem ich bis zum Parkplatz folgen werde.

Nachdem ich die Erft überquert habe folgt ein Industrie- und Gewerbegebiet.

Die Schnellrestaurants im Gewebegebiet sind offen aber es gibt nur wenige Kunden die sich bei diesem Wetter auf den Weg machen.

Geschafft! Ich bin zurück am Bahnhof und am Parkplatz.

Schnell ziehe ich die nassen Schuhe und Jacke aus und setzte die Reise zu meinen Verwandten und dem Heilig-Abend-Fest fort.