Von Meudt zu den Schloessern Molsberg und Neuroth, 18 April 2021

  • Start: Meudt, Kirchstrasse (parken an Gangolfushalle, Grabenstrasse Ecke Färberbachstrasse)
  • Länge: 19,2km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Es regnet ziemlich heftig als ich in Meudt ankomme und ich parke mein Auto in der ersten offen Parklücke. Eigentlich wollte ich an der Gangolfushalle parken, aber gut, nun bin ich in der Kirchstrasse und beginne meine Wanderung an der Gedenkstelle für die Synagoge. Über die Bahnhofstrasse geht es aus Meudt hinaus.

… gleich am Bahnübergang steht dieses Kunstwerk

Mittlerweile ist der Regen in leichten Nieselregen übergegangen und ich verlasse Meudt in Richtung Dahlen. Die Inspiration dieser Wanderung kommt aus dem Wanderbüchlein Westerwald von Hikeline, veröffentlicht in 2012.

Auf einer Anhöhe vor Dahlen steht das Kriegerdenkmal ‚Heckenhöchst‘ zur Erinnerung an die Verstorbenen des 1. Weltkrieges.

Bis jetzt bin ich nur ein paar Spaziergängern mit Hunden begegnet. Auch in Dahlen ist es ruhig. Im Jahre 2013 feierte die Kapelle ‚Zu Ehren der Schmerzhaften Mutter‘ ihr hundertjahriges Jubiläum.

Kapelle Dahlen

Weiter gehts nach Zehnhausen. Im Jahre 1364 wurde der Ort als ‚Zeenhusen‘ erstmals urkundlich erwähnt (Wikipedia).

Dieser Platz dient der Gemeinde als Ort zum Treffen und Verweilen.

Dieses Sprichwort passt gut zu der heutigen chaotischen Corona Zeit.

… weiter gehts es nach Berod

Berod: der mittelalterische Namen ‚Berrinrode‘ bezieht sich auf die Waldrodungen zu dieser Zeit für die Gewinnung von Acker- und Weideland (Wikipedia)

Die erste Kapelle wurde wahrscheinlich um 1200 erbaut. 1729 wurde die Kapelle vergrößert und im jahre 1900 wurde sie erneut umgebaut (Wikipedia).

Im Ort findet man einige Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Berod liegt nun hinter mir und Wallmerod vor mir. Unterwegs komme ich an der Mariengrotte ‚Fussfall‘ vorbei.

… Mariengrotte bei Walmerod

Laut waellerland.de besteht die evangelische Kirche an der Frankfurter Strasse (B8) seit 125 Jahren. Nachdem die 1686 erbaute Kapelle baufällig geworden war wurde 1883 das Fundament für eine neue Kirche gelegt. Einige Renovierungen später ist die ‚Christuskirche‘ heute Treffpunkt für die evangelischen Wallmeroder Christen.

1898 fand man im Werother Markwald eine Urne aus ’spätbronzezeitlicher‘ Zeit und bestärkte damit die Vermutung das Wallmerod einer der ältesten Siedlungen im Westerwald ist (wallmerod.de).In der Ortsmitte kann man einige denkmalgeschützte Gebäude bewundern.

Es ist nur eine kurze Strecke von Wallmerod nach Molsberg.

… Blick zurück auf Wallmerod

Molsberg wurde erstmals 1116 erwähnt als die Ritter von Molsberg in ihrer Burg auf dem Eichberg (405Meter) wohnten.

Die Wegekapelle von Molsberg wurde wahrscheinlich 1683 erbaut.

Das Tor zum Schloss steht offen und ein netter Herr sagt mir das ich eintreten darf. Seit 1030 ist Molsberg der Sitz der Herren von Molsberg. Auf dem Gelände der Burg wurde später das heutige Schloss gebaut welches das Stammhaus der Grafen von Walderdorff ist (Wikipedia)

Schloss Molsberg, das rote Schild untersagt Besuchern den Zutritt.

Das Schloss wird von einem Landschaftsgarten in englischem Stil umgeben. Normalerweise kann man durch den Garten laufen aber heute sind die Tore geschlossen.

Blick über die Mauer in den Schlosspark Molsberg.

Wie alt mag diese Stieleiche sein?

… Teich im Schlosspark von Molsberg

Rechts von mir sehe ich Thalheim wo sich dunkle Wolken am Horizont sammeln.

Die Bänke laden zu einer Pause ein aber die dunklen Wolken mahnen zur Eile an. Nun geht es ins Tal zum Salzbach in der Struth.

Blick zurück auf Schloss Molsberg und den Eichberg.

Es folgt eine ruhige Strecke durch den Wald.

Struthmühle – ein Bild erinnert an die ehemalige Mühle

Links im Bild, versteckt im Gestrüpp, sieht man den Rest der Ruine Struthmühle. Struth heisst Sumpf und die Mühle stand in einem Sumpfloch unmittelbar am Salzbach.

Eine Wiese voll mit wilden Schlüsselblumen. Dieses ist ein seltener Anblick geworden.

Schlüsselblume im Gras. Gleich um die Ecke steht diese Tafel die von den Bilkheimern Hügelgrabern erzählt. 1828 fanden Bauarbeiter bei einem Ausbau der Strasse mit Knochen und Sand gefüllte Urnen. Später in 1934/35 wurden Flach- und Hügelgräber entdeckt die wahrscheinlich der Hallstattkultur um 500 vor Chr. zuzuordnen sind.

Bilkheimer Hügelgräber

Die Ablagerungen der Tongrube verdecken heute die Flachgräber. Die Funde von damals sind in den Museen Wiesbaden und Diez zu finden.

Ein schöner Waldpfad führt weiter nach Bilkheim.

Über die Tongrube hinweg sieht man das Wasserschloss Neuroth.

Bilkheim ist ein kleiner Ort (etwa 500 Einwohner) der Verbandsgemeinde Wallmerod. Das Wasserschloss Neuroth wurde Mitte des 17. Jahrhundert fertzig gestellt und diente als Witwensitz der Grafen Walderdorff die in Molsberg auf dem Schloss wohnten. Heute gehört das Schloss zu einem Hofgut.

Wasserschloss Neuroth

Ich beende meinen Abstecher und gehe zurück in den Ort.

Der ‚Backes‘, das alte Backhaus aus dem Jahre 1788 wurde renoviert und dient als Kulisse zum jährlichen Backesfest.

Eine kleine zitternde Spitzmaus versteckt sich unter einem Löwenzahnblatt. Die Strecke geht nun weiter in Richtung Meudt.

… diese Brücke darf man nicht verpassen. Tut man es doch, geht man einen grossen Umweg bis nach Meudt.

Der Wanderweg III vom Westerwaldverein beginnt in Neuwied und endet in Wetzlar, Länge 102 Kilometer. Die entsprechende GPX Datei kann man auf ich-geh-wandern.de finden und runter laden.

Es folgt eine ruhige Strecke durch die Eisenbachwiesen . Nur einem weiteren Wanderer mit Rucksack begegne ich und dieser macht gerade eine Pause auf einer Bank.

Die Unterführung unter der L300 hilft sicher auf die andere Seite und den Orteingang von Meudt zu gelangen. Der Name Meudt geht vermutlich auf des althochdeutsche Wort ‚muta‘ zurück und bedeuted soviel wie Maut. Somit vermutet man das das alte Rathaus eine Zollstelle gewesen sein könnte (wallmerod.de)

Der Weg zurück nach Meudt geht durch ein Neubaugebiet. Diese Häuser wurden wohl nach der Veröffentlichung des Wanderführers gebaut. So verändert sich jede Wanderstrecke im Laufe der Zeit. Ich entschliesse mich durch den Friedhof zurück zum Auto zu gehen. Die Kirche St. Peter wird 1211 erstmals erwähnt und 1911 durch einen Neubau ersetzt.

… die Kirche St. Peter in Meudt

Mein Auto steht unweit des Denkmals für die jüdische Synagoge. 1938 wurde sie während der Novemberprogrome zerstört und viele jüdische Einwohner wurden in den folgenden Jahren verschleppt und ermordet. Für mich endet die Wanderung hier und es geht wieder zurück nach Hause.