Von Langgoens nach Pohlheim ueber den Limesweg, 23 April 2023

  • Start: Langgöns, Bahnhof
  • Länge: 17.8km
  • Markierung: keine durchgehende Markierung
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Viele Wanderwege sind nach dem vielen Regen aufgeweicht und deshalb versuche ich auf Radwege auszuweichen. Für diesen Sonntag hab ich mir den Limes-Radweg ausgesucht. Vom Bahnhof in Langgöns geht es unter der Bahnbrücke hindurch und dann aus dem Ort hinaus.

Die Sonne wärmt mich auf und schon wandert die Jacke in den Rucksack.

…ein Blick zurück auf Langgöns

Die kleine Brücke führt über die A45.

Der Weg schlägt einen Bogen und dann sieht man die Autobahnbrücke aus der Ferne, Bald erreiche ich einen Radweg der mich zum Limes-Wanderweg führt.

Hier verlaufen die Deutsche Limes-Strasse, der Limes Radweg und der Limes Wanderweg parallel nebeneinander her.

Hier pendelten einst die Römer zwischen Rom und Germanien hin und her. Zwischen dem Ende des 1. und der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. war der Limes die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den Germanischen Stämmen (Info-Tafel).

Rechts vom Weg findet man Kastel Holzheimer Unterwald

Die Zeichnungen auf der Infotafel zeigen wie das Kastel zur Zeit der Erbauung aussah. 20 bis 30 Soldaten konnten hier untergebracht werden.

Unterwegs mache ich einen Abstecher zum ursprünglich vorgesehen Standort des Altvaterturmes, einem „Wahrzeichen des Ostsudetenlandes und Mahnmal der Vertreibung“ (altvaterturm.de).

Dieses Denkmal für den Altvaterturm steht an der Stelle wo eine massstabsgerechte Nachbildung der Turm gebaut werden sollte. Tatsächlich wurde der Turm „Am Wetzstein“ bei Lehesten errichtet (altvaterturm.de).

Nun geht es weiter auf dem Limeswanderweg. Die Wegemarkierung des Deutschen Limes Radweges zeigt das hier auch der Radweg entlang verläuft. Dieser ist vom Rhein bis zur Donau etwa 818 Kilometer lang (wikipedia). Mehr Informationen über den deutschen Teil findet man auf limesstrasse.de.

auf dem Weg zum Römerturm

Auch ohne Ausgrabungen kann man heute die Überreste alte und verborgene Mauern oder Bauten entdecken. Geoelektrik und Geomagnetik machen es möglich. Die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten verursachen Abweichungen die dann mit den Geräten vermessen werden können (Info-Tafel).

Am Himmel haben Wolken die Sonne verdeckt. Hoffentlich bleibt es trocken. Gleich hinter dem Hügel steht der Wachturm 4/49. Im Jahre 83 n. Chr. begann die Erbauung des Limes in der Wetterau. Dann im Jahre 260 n. Chr. drangen Alemannen in den römischen Bereich ein und danach zogen die Römer sich nach Gallien zurück (Info-Tafel)

Das Innere des Wachturms konnte nur über eine Leiter erreicht werden.

Welterbe Limes – über 550 Kilometer, davon 180 Kilometer in Hessen, erstreckt sich diese ehemalige Römische Grenze und ist damit Europas grösstes Kulturdenkmal (Info-Tafel)

Der „Barbarenstein“ wurde 1912 von Herr und Frau Sommer errichtet. Die Inschrift spricht von der damaligen Ansicht das sich einst die Römer und Germanen sich feindlich gegenüber standen (Info-Tafel).

Der Limes-Wanderweg trennt sich nun vom Limes-Radweg. Der Wiesenweg sieht nass und rutschig aus. Trotzdem versuche ich dem Wanderweg vorsichtig zu folgen. Eventuell geht der Wiesenweg in einen Schotterweg über und erleichtert das Laufen.

Am ‚Limeshof‘ biegt die Strecke nach links ins Tal ab.

Diese Info-Tafel erzählt von denKulturhistorischen Stätten im Giessener Land, zum Beispiel Keltische Siedlung auf dem Dünsberg oder die Burgen Vetzberg und Gleiberg. Zudem erfährt der Wanderer von der Geschichte der Wasserversorgung Watzenborn-Steinberg.

Weiter geht es durch die offene Landschaft.

Am Waldrand steht das Modell eines Runensteines. Die Tafel erklärt das Germanen die Zeichen zur Kommunikation nutzten wurden, aber auch eine magische Bedeutung für sie hatten.

Modell eines Runensteines

Die Sonne hat sich wieder durchgesetzt.

Wer steht denn da im Wald? An der nächsten Kreuzung biegt der Limes-Wanderweg nach links ab während ich weiter in Richtung Grüningen laufe.

Ist dies ein römischer Soldat?

In der Ferne sieht man den Grüninger Turm und davor die ersten Häuser des Ortes.

Das Schild markiert die Mitte der Stadt Pohlheim. Neben Grüningen gehören auch die Orte Holzheim, Hausen und Watzenborn-Steinberg zur Stadt.

Bereits am Ortseingang sieht man für die Gegend typischen alten Scheunentore vor dem Innenhof.

Die evangelische Grüninger Kirche wurde 1151 als Mutterkirche in Urkunden erwähnt. Nach der Zerstörung im 30jährigen Krieg 1634 wurde sie zwischen 1650 und 1685 wieder aufgebaut (heimatverein-grueningen.de).

Gegenüber von der Kirche sieht man dieses reich verzierte Fachwerkhaus.

Die ersten Dokumente für die Burg Grüningen sind Urkunden aus dem Jahr 1394. Man vermutet das diese Urkunden eng mit der Verleihung der Stadtrechte zusammen hängen (pohlheim.de). Das Tor zur Burg ist an diesem Tag verschlossen. Auf heimatverein-grueningen.de kann man die Öffnungszeiten des Burgcafé’s finden.

Unweit von der Burg sieht man den Grüninger Diebsturm. Der um das Jahr 1400 entstandene Turm diente als Gefängnis. Das Verlies befand sich im Erdgeschoss und war nur über eine Leiter durch ein Loch im Deckengewölbe zu erreichen (Info-Tafel).

Weiter geht’s den Berg hinauf zur Grüninger Warte.

Ursprünglich wurde der Turm 1713 als Windmühle nach holländischem Muster erbaut. Nach dem Ende der Nutzung 1794 verfiel die Mühle und wurde 1963 restauriert (Info-Tafel).

Die Grüninger Warte ist von November bis März geschlossen (pohleim.de). Glück gehabt! Ich kann den Turm besteigen.

Blick von der Grüninger Warte auf dem Wartberg.

Eine Tafel erklärt was man von hier oben alles sehen kann. Der Blick reicht unter anderem bis zum Vetzberg, Reiskirchen, Grossen Buseck und sogar bis Marburg.

Der Wind ist eisig kalt und somit mache ich keine Pause sondern gehe gleich weiter.

Der Wiesenweg ist nass aber begehbar. Von hier oben hat man Grüningen immer im Blick.

Wüstung Birnkheim – zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert war hier ein Dorf angesiedelt. Warum die Dorfbewohner verschwanden ist nicht klar. Scherbenfunde zeigen das bereits 4000 vor Chr. Bandkeramiker hier wohnten (Info-Tafel).

Weiter gehts aufwärts zum ‚Kreideberg‘.

Die Info-Tafel erklärt das der lang gestreckte Hügel eine Abräumhalde der Eisenerzgewinnung ist.

Oben angekommen hat man wieder eine tolle Aussicht vor sich.

Die Strecke führt an Höfen vorbei in Richtung Langgöns.

Bald erreiche ich den Radweg der schnurstracks geradeaus zurück zum Ausgangspunkt führt.

Die Autobahnbrücke kündigt das Ende meiner Wanderung an.

…hinter der Brücke wechselt der Radweg die Strassenseite

Im Ort zeigt sich der Frühling in den Vorgärten.

Der Bahnhof liegt nun vor mir. Das schöne Wetter hat gehalten und eine schöne Wanderung ermöglicht.

Der Zug in Richtung Giessen kommt nach ein paar Minuten und die Heimreise beginnt.