Wetzlar – durch die Stadt und an der Lahn entlang, 15 Oktober 2023

  • Start: Wetzlar (Lahn), Bahnhof
  • Länge: 12,8km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

In Wetzlar möchte ich umsteigen um nach Ehringshausen zu fahren. Der Zug hat über eine halbe Stunde Verspätung und es ist eisig kalt. Dann fängt es auch noch an zu regnen. Die Stadt Wetzlar ist noch nicht aufgewacht und die Buden des Apfelmarktes sind noch geschlossen. Also beschließe ich zuerst ein Frühstück in einem Café zu genießen und meine weiteren Pläne zu ordnen.

Beim guten Frühstück entscheide ich mich in und um Wetzlar zu wandern. Die Gegend ist mir von früheren Wanderungen bekannt und ich kann ohne Planung und GPX Datei los wandern.

Es geht los mit der „roten Raute“ Markierung die Wetzlar mit Dutenhofen verbindet (ich-geh-wandern.de). Nachdem ich die Lahn überquert habe geht es auf einem schmalen Weg bergauf.

Vom Lahnbergweg hat man schöne Weitblicke zurück nach Wetzlar und hinüber zu den Taunusbergen.

Viele Wanderwege führen durch Wetzlar wie zum Beispiel der Goetheweg, die Lahnfacette – 3-Türme-Weg und der Fotoweg. Überall wo man die Markierung des Fotoweges sieht gibt eine Möglichkeit etwas schönes oder sehenswertes zu fotografieren.

Eine lange Treppe führt hinunter zum Goethebrunnen.

Der Goethebrunnen an der Haarbachstrasse ist von der Talseite her begehbar. Laut denkxweb.denkmalpflege-hessen.de schrieb Goethe 1774 “ … Du gehst einen kleinen Hügel herunter und findest Dich vor einem Gewölbe, da wohl zwanzig Stufen hinabgehen, wo unten das klarste Wasser aus dem Marmorfelsen quillt. Die kleine Mauer, die oben umher die Einfassung macht, die hohen Bäume, die den Platz ringsumher bedecken, …; das alles hat so was … Schauerliches“.

Blick vom Rosengärtchen auf die Rückseite des Wetzlarer Doms

Vom Goethebrunnen ist es nicht mehr weit bis zum Rosengärtchen. Von 1757 bis 1881 diente dieser Ort als Friedhof und viele alte Grabmäler erinnern daran. So findet man hier auch das Grabmal von Karl Wilhelm Jerusalem. Dessen Freitod nahm Goethe zum Vorbild für das tragische Ende Werthers in seinem Roman (wetzlar.de)

Heute ist das Rosengärtchen wegen seiner Freilichtbühne bekannt. Hier finden alljährlich Theater und Open-Air-Veranstaltungen statt. 

Ein Blick zurück auf die Bühne und die Arena mit den Sitzplätzen.

Der Brunnen mit Engel steht vor der Freilichtbühne

Durch die Hauser Gasse geht es nun in die Altstadt.

Der Domplatz war einst der Buttermarkt. Im 14. Jahrhundert befand sich hier städtisches Kaufhaus wo jeder durchreisende Kaufmann seine Waren versteuern musste (Infoblatt).

Am Ende der Häuserreihe sieht man die Tourist-Information. Die Tür steht offen und ich ergattere ein paar schöne Broschüren die über Wetzlar informieren.

Dier Bau des Wetzlarer Dom wurde 1230 begonnen und nie fertig gestellt Immer wieder wurde der Bau wegen Geldmangel gestoppt und später wieder begonnen. Deshalb erkennt man Baustile von Früh- bis Spätgotik in der Kirche und sie ist außerdem zweifarbig (Infoblatt).

Die Hauptwache (1861) war von
1862 bis 1877 die Wachstation des 8. Rheinischen Jägerbataillon. Bis 1972 war hier das Domizil der Schutzpolizei (wetzlar.de).

Vor der Hauptwache findet man den Brunnen und Wegweiser in alle Himmelsrichtungen. Rechts von hier steht ein rötliches Gebäude wo einst das oberste Gericht des Heiligen Römischen Reiches Deutsche Nation tagte. Goethe trug sich 1772 als Praktikant ein, war aber mehr an den sozialen Events der Studenten interessiert (Infoblatt).

Im Lottehaus (Fachwerkhaus) wohnte Charlotte Buff mit ihrem Vater und 11 Geschwistern. Goethe machte ihr den Hof aber sie war bereits verlobt. Nachdem Charlotte ihm klar machte das er nur auf eine Freundschaft hoffen konnte, verließ er Wetzlar und zog um nach Frankfurt. Seine unerwiderte Liebe verarbeitete Goethe im Briefroman des Werthers.

Neben dem Lottehaus sieht man die ehemalige Zehntscheune, das Stadtmuseum und Viseum.. Im Lottehof ist ein kleiner Garten mit Bänken zum Ausruhen..

Ich durchquere die Siena Promenade um das Stadtgebiet zu verlassen.

Bald erreiche ich die Ilmenau-Anlage.

Der Goetheweg und der LahnWanderWeg folgen den weichen Wegen durch die Ilmenau/Anlage.

Um den Hauptfriedhof herum geht es hinauf auf die Höhe.

Von der Höhe hat man eine tolle Weitsicht über Garbenheim und bis in den Westerwald.

Wenn man gutes Wetter hat kann man sogar die Burg Gleiberg in der Ferne sehen.

Nicht weit vom Standort entfernt sehe ich schon den Bismarckturm, auch Garbenheimer Warte genannt. Der Turm ist geschlossen Aber die Bank in der Sonne ist der ideale Platz um eine sonnige Auszeit zu nehmen.

Bis zum Segelflugplatz-Garbenheim folge ich nun dem LahnWanderWeg. Auf dem Wiesenweg geht es bergab.

Eine kurze Weile führt die Strecke über den Radweg, doch dann geht es gleich nach rechts auf den Wiesenweg und wieder bergab.

Schnell geht es auf dem feuchten Wiesenweg hinab. Unverhofft biegt der LahnWanderWeg nach rechts ab und nach kurzer Strecke durch den Wald erreicht man Garbenheim.

Die Stele im Garten sagt „Der Weg ist das Ziel“. Genau mein Gedanke!

Goethe liebte seine Spaziergänge nach Garbenheim. Er nannte den Ort Wahlheim in seinem Roman „Die Leiden des jungen Werthers“.

Weiter geht es am Ortsrand vorbei und unter den Bahngleisen hindurch in Richtung Segelflugplatz.

Die Sonne meinte es gut während ich durch die Lahnauen wandere.

Die Kühe kümmern sich wenig um die Radfahrer und Spaziergänger die hier vorbei kommen.

Es ist ruhig um den Segelflugplatz-Garbenheim herum.

Nachdem ich den Lahnkanal überquert habe, erreiche ich Naunheim.

Von der Fußgängerbrücke über der Lahn kann man die Naunheimer Mühle sehen.

Am Naunheimer Festplatz verlasse ich den LahnWanderWeg und biege nach links ab auf den Radweg.

Der Radweg folgt dem Ufer der Lahn bis nach Wetzlar. Unterwegs passiert man die Naunheimer Mühle.

Durch die Lahnaue in hellem Sonnenschein…

…und an der Schule vorbei geht es wieder zurück zum Lahnufer.

Nur wenige Spaziergänger sind hier unterwegs. Ein Stückchen weiter hört man die lauten Rufe der Zuschauer eines Fußballspieles.

Nur ab und zu bewegt ein Windstoß die Gräser und Sträucher an der Lahn.

Die Nutria-Familie groß und klein lässt sich nicht von den uhhs und ahhhs der Spaziergänger stören

Ein Platz in der Sonne am Wasser…..

Die Sträucher zeigen ihre herbstlichen Farben.

Bald geht es unter Bahnunterführung hindurch, die Treppe hinauf und dann auf dem Radweg zurück zum Bahnhof.

Es dauert noch eine Weile bis die nächste Bahn in Richtung Limburg fährt. Doch die Sonne scheint und ich vertreibe meine Zeit mit den Broschüren der Tourist-Information bis ich dann die Heimreise antrete.