Alzeyer Stadtrundgang mit Ausflug zum Wartbergturm, 18 Februar 2024

  • Start: Alzey bei Worms, Bahnhof
  • Länge: 11,5km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Alzey rühmt sich die geheime Hauptstadt Rheinhessens zu sein (alzey.de ) und ich bin gespannt was ich entdecken werde. Mit der Bahn erreiche ich pünktlich den Hauptbahnhof. Geradeaus geht es den Bahnberg hinunter.

Dann biege ich auf die Berliner Straße ab um den Hauptfriedhof zu besuchen. Am Scheu Kreisel wird an den berühmtem Rebenzüchter Georg Scheu, Leiter der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey (1909/47) erinnert (alzey.de).

Am Haus gegenüber vom Kreisel sind die „Anstreicher“ fleißig am werkeln.

Am Eingang trifft man auf die alte und denkmalgeschützte Friedhofskapelle erbaut 1867.

Gleich hinter der Kapelle sieht man ein Grab mit lebensgroßer Statue.

Der Friedhof hat zwei Kriegerdenkmäler und dieses erinnert an die gefallenen Soldaten vom 1914/18 Krieg, errichtet 1928.

Gegenüber vom Friedhof in einer Gärtnerei zeigen Stiefmütterchen ihre schönen Farben.

Die Raugrafenstraße führt geradeaus zum Alzeyer Schloss.

Die Burg wurde im 13. Jahrhundert errichtet und diente den beiden Ruprechten, Pfalzgraf Ruprecht II. und Ruprecht III, als bevorzugter Wohnsitz (alzey.de)

Die graphische Darstellung zeigt die Entwicklung von der Burg zum Schloss Alzey vom 13. bis zum 16. Jahrhundert.

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Burg zu einem repräsentativen Schloss ausgebaut (alzey.de).

Heute befindet sich das Amtsgericht und ein Internal im Schloss (alzey.de).

Zur Anlage gehören auch Wehrgänge und ein mächtiger Bollwerksturm. Vom Schloss aus gehe ich weiter zur „Kleinen Kirche“ und dann zum Alzeyer Römerkastell.

In den Jahren 368 bis 370 n. Chr. erbauten die Römer das Kastell in Alzey um sich vor den heranrückenden „Barbaren“ zu schützen (Infotafel)

Das Kastel hatte eine Größe von etwa 159 X 163 Metern. Es scheint das im 5. Jahrhundert auch Germanen sich im Kastell aufgehalten haben, vielleicht sogar Burgunder die im Nibelungenlied besungen werden (Infotafel).

Auf dem Stadthallenplatz steht ein Nachguss der historischen Alzeyer Glocke. Diese wurde 1613 gegossen und wahrscheinlich im 30jährigen Krieg nach Holland geschafft (Infotafel)

Durch St.-Georgen-Straße an der alten „Nibelungen Apotheke“ vorbei gehe ich nun in Richtung Rossmarkt. Auf der Stele sieht man die Inschrift: „Reisende Freunde seid gegrüsst in Alzey“.

Am Rossmarkt hat sich der Hundeverein versammelt und ich verschiebe meinen Besuch der Brunnentränke auf später.

Am Obermarkt steht der „Richter“. Diese Statue symbolisiert die mittelalterliche Gerichtbarkeit Alzeys (Infotafel des Altstadtvereins)

Die Nikolaikirche am Obermarkt wurde 1499 mit der Errichtung des Kirchturmes fertig gestellt (Infotafel).

Der Obermarkt war einst der Marktplatz und hier wurden Vieh- und Jahrmärkte, sowie die Winzerfeste abgehalten (Infotafel).

An der Hexenbleiche findet man diesen mittelalterlichen Teil der ehemaligen Stadtmauer mit dem ältesten erhalten Turm, der ‚Metzgerturm‘, auch ‚Hexenturm‘ genannt.

Gleich hinter der alten Stadtmauer ist der kleine Hexenpark gelegen.

Die ‚kleine Hexe‘ ist eine Bronzefigur von dem Künstler Karlheinz Oswald die auf den Hexenturm Bezug nimmt (Infotafel).

Zwischen der kleinen Hexe und dem Turm flattert dieser schwarze Rabe.

Der Metzger- oder Hexenturm wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert erbaut und die Metzgerinnung war für die Instandhaltung verantwortlich. Obwohl in Alzey keine Hexen verfolgt oder verbrennt wurden nannte man den Turm ‚Hexenturm‘, Vor der Restaurierung sah der verfallene Turm wohl schauerlich aus (Infotafel).

Am Rathaus vorbei geht es nun aus der Stadt hinaus.

Fast hätte ich den kleinen Tunnel der unter den Bahngleisen hindurch führt übersehen. Die Strecke führt nun bergan am Bahnhof Alzey West vorbei.

Nun nur noch die Treppe hinauf und ich erreiche den Ortsrand mit einem kleinen Wäldchen dahinter.

Der Wald-Sport-Erlebnis-Pfad ist voller Übungsgeräte und an jeder Station findet man Informationen über heimische Tiere (Infotafel).

Der Waldweg ist nicht für Hunde zugelassen.

Jedoch ein Feldweg für Reiter und Hundebesitzer führt um den Wald herum. Ich wechsele auf den matschigen Feldweg denn die Weitsicht ist um einiges besser.

Die Talbrücke der A63 bei Weinheim-Alzey ist mit 1200 Metern eine der längsten in Rheinland-Pfalz (Wikipedia).

Die Sonne bleibt hinter den Wolken während ich langsam bergauf bis zur Landstraße gehe.

Nachdem ich die Straße überquert habe geht es nach links weiter zum Wartberg.

Bisher war der Weg nass und matschig und entsprechend sehen meine Wanderschuhe aus. Ich wechsele auf den befestigten Weg und der Wartbergturm ist schon in Sicht.

Der Wartbergturm wurde wahrscheinlich im frühen 15 Jahrhundert errichte und dann mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1961 wieder aufgebaut war, brachte ihn ein Sturm 1970 zum Einsturz. Erst 1989 wurde er durch eine Bürgerinitiative wieder aufgebaut (alzey.de).

Der Turm ist etwas über 28 Meter hoch und über eine enge und dunkle Wendeltreppe erreicht man die Aussichtsplattform.

Von hier oben hat man eine tolle Weitsicht in alle Richtungen. Hier sieht man in der Ferne die Selztalbrücke der A61 bei Alzey.

Nun folge ich dem Feldweg durch die Weinberge zurück nach Alzey.

…eine verwunschene Hütte inmitten der Weinberge.

Soweit der Blick reicht sieht man Windräder.

Der Himmel zieht sich zu. Es ist ja auch Regen für den späten Nachmittag angesagt.

Nochmal ein Blick zurück über die Weinberge zum Wartbergturm.

Der Wiesenweg führt entlang der Gleise zu einem Reiterhof.

Hier kommt man zur Wormser Straße…

und auf dem schmaler Pfad gelangt man zum Ortseingang von Alzey.

Am Kreisel findet man diese Rekonstruktion römischer Säulen. Unweit von hier ist auch das römische Kastell welches ich morgens besuchte. Ich gehe zurück in die Stadt und besuche noch einmal den Rossmarkt, diesmal hoffentlich ohne Hndeverein.

Hier auf dem Rossmarkt wurden früher Pferde gehandelt und ein Markt abgehalten. Das Pferd wurde 1985 vom Künstler Gernot Rumpf geschaffen. Das Pferd Max des Spielmanns und Ritter Volker von Alzey trägt auf der einen Seite die Fidel des Minnesängers und auf der anderen Seite sein Schild mit dem Wappen. (alzey.de)

Es gibt noch einiges in Alzey zu entdecken aber der nächste Zug in Richtung Heimat fährt bald und leichter Regen hat auch schon eingesetzt.

Der „Denkmalschützer“ erinnert an alle Bürger die sich für das historische Alzey einsetzten und ist das Wahrzeichen des Altstadtvereins (Infotafel).

Das Museum Alzey war einst ein Hospital und wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Hier findet man unter anderem die Frühgeschichte, die Entwicklung Rheinhessens von der Jungsteinzeit, der Bronzezeit bis zu den Römern und den Merowingern. In der Abteilung der Stadtgeschichte erfährt man über das Handwerk, die Künstler der Region und vieles mehr (alzey.de).

Nun geht es zurück zum Bahnhof über den steilen Bahnberg.

Völlig außer Atem komme ich am Bahnhof an, aber geschafft!! Der Zug wartet schon und fährt bald darauf ab in Richtung Mainz.