- Start: Neustadt bei Marburg, Bahnhof
- Länge: 12,3km
- Markierung: Gaukler Runde
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Wegen der angesagten Hitze habe ich mir für diesen Sonntag eine kurze, wenig anstrengende Wanderung bei Marburg ausgesucht: die Gaukler-Runde von Neustadt bei Marburg. Die offizielle Strecke ist etwa 11 Kilometer lang und eine passende GPX Datei fand ich auf ich-geh-wandern.de.
Damit man auch genau weiss wo man gelandet ist, zeigt die Malerei in der Unterführung den Stadtnamen.
Diese Infotafel erzählt von der Junker Hansen Radtour die am Bahnhof beginnt und endet. Die 20 Kilometer lange Strecke führt durch Feld und Wald und durch die Orte Mengsberg, Momberg und Speckswinkel mit ihren typischen Fachwerkhäusern.
Gegenüber vom Bahnhof liegt der Friedhof. Die Laurentiuskapelle dient seit 1655 als Friedhofskapelle (neustadt-hessen.de).
Das Café an der Ecke ist geöffnet und schon gut besucht. Doch ich gehe weiter und besuche die Altstadt von Neustadt. Es reiht sich ein Fachwerkhaus an das nächste und alle zeigen unterschiedliches Holzfachwerk.
Neustadt wurde um 1250 vom Grafen von Nidda aus dem Haus Ziegenhain gegründet. 1270/71 liess Graf Ludwig II. eine Burg erbauen. Hans von Dörnberg liess 1477 aus der Burg ein Schloss erbauen (Wikipedia).
Gleich hinter dem Alten Rahaus findet man das neue Rathaus im ehemaligen Schloss der Familie Dörnberg (bis 1549) (Infotafel).
Hinter dem neuen Rathaus befindet sich ein schöner Park mit Sitzgelegenheiten und dem Junker-Hansen-Turm.
Von 1480 bis 1484 wurde der Turm von Junker Hansen von Dörnburg erbaut. Dieser 50 Meter hohe Bau ist der grösste Fachwerkrundbau der Welt (Inftafel).
Vom Junker-Hansen-Turm aus folge ich der Markierung der „Gaukler Runde“. Das Gebäude vor mir wurde 1852 erbaut und diente von 1885 bis nach 1939 als Schule (Infotafel). Der Weg führt am Otterbach entlang aus der Stadt hinaus.
Die Sonne steht schon hoch am Himmel und heizt gründlich ein. Eine Gassi-Geherin kommt mir entgegen und fragt ob ich tatsächlich in dieser Hitze wandern möchte. Aber klar, ich möchte.
Am Wegesrand stehen Tafeln die Fauna und Flora der Umgebung erklaren. Ob der Otterbach nach dem Fischotter oder dem Bieber benannt wurde? Man weiss es nicht. Die Neustädter haben den Spitznamen „Sumpfbieber“ da sie ihre Stadt auf Sumpfgebiet erbauten.
Vor der Ottermühle steht eine Bank im Schatten der Bäume und ich lege eine kurze Pause ein. Die Mühle wurde laut lagis-hessen.de 1780 zum ersten Mal erwähnt.
Das Schutzgebiet Maculinea ist die Heimat des Wiesenknopf-Ameisenbläulings, ein Schmetterling. Der Tagfalter legt seine Eier auf dem Wiesenknopf ab. Die Larven lassen sich auf die Erde fall. Dort werden sie von Ameisen in deren Nest transportiert und gefüttert. Im Juni schlüpfen die Falter und verlassen das Nest der Ameisen.
Es folgt eine kühle Strecke am Waldrand entlang.
Die Highland Cattle zeichnen sich durch ihre Wetterhärte und Genügsamkeit aus. Oft werden die zottligen Tiere für die Landschaftspflege eingesetzt.
Es ist sehr ruhig hier. Ausser den zwitschernden Vöglen hört man nichts.
Blick zurück auf die Ranch.
Dann, mitten im Wald fliesst ein breiter Bach über den Weg. Ein Trampelpfad führt um das sumpfige Gebiet weitläufig herum.
Nach dem nassen Intermezzo geht es auf Wiesenwegen weiter nach Gleimenhain.
Der Kirchturm ist weithin sichtbar. Der Ort wurde erstmals 1278 erwähnt. Heute ist derOrt ein Stadtteil von Kirtorf.
Jemand hat den kleinen Reiter mit seinem Esel gebastelt und im Gras plaziert.
Rechts und links an der Strasse sind grosse Höfe mit ihren Fachwerkgebäuden zu sehen.
Mitten im Ort informiert die Tafel über die Gaukler Runde. Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling, auch Maculinea genannt, ist der Schmetterling auf der Wegeschildern.
Oben angekommen öffnet sich der Blick weit ins Land hinein.
Von der Panorama-Schutzhütte aus öffnet sich der Blick von der Amöneburg bis nach Neustadt im Tal.
Nach einer kurzen Pause in der Schutzhütte geht es über einen Feldweg ins Tal hinunter. Bisher war die Markierung des Wanderweges hervorragend, aber hier braucht man eine Karte oder GPS Führung um den Weg zu finden.
Vom Feldweg biegt man nach links auf einen Schotterweg ab und die Wegemarkierung ist auch wieder vorhanden.
Der Schatten im Wald ist angenehm kühl.
Nun führt der Rundweg durch ein Gewerbegebiet: links ein Solarpark und rechts grosse Hallen von Speditionsfirmen.
Die Brücke unterquert die Eisenbahnstrecke und kündigt die Nähe von Neustadt an.
Anscheinend steht eine grössere Feier in der Grillhütte an. Jedenfalls laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Dierekt gegenüber von der Infotafel führt ein kaum sichtbarer Pfad in den Herrenwald hinein.
Nachdem man sich durch hohes Gras und Bromberhecken durchgesetzt hat erreicht man den „Struthbrunnen“. Der Struthbrunnen wurde 1902 angelegt nachdem eine Untersuchung ergab das die Quelle gutes Trinkkwasser hervor bringt. Die Tafel erzählt auch von den vielen Märchen der Brüder Grimm in denen ein Brunnen eine grosse Rolle spielt (Infotafel).
Von nun an geht es weiter auf einem breiten Waldweg bis zum Stadtrand.
Die Stimmen und das Kreischen der Kinder im Schwimmbad sind kaum zu überhören. Die Baumallee bringt mich zum Bürgerpark.
Hier im Park sind viele Spaziergänger unterwegs die ihren Sonntag geniessen.
Im Teich mit der Fontaine ziehen Enten ihre Runden.
Von der Altstadt aus sind es nur ein paar hundert Meter bis zum Bahnhof.
Wieder geht es am Friedhof mit dem kunstvoll verzierten Eingang vorbei.
Der Bahnhof von Neustadt (HE) wurde 1850 im Zuge der Eröffnungzeit der Main-Weser-Bahn erbaut (wikipedia).
Die Rückseite des Bahnhofgebäudes ist ein Spiegel der Vorderseite. Der sehr volle Zug kommt bald und ich mache mich auf den Heimweg.