Hahnstaetten, Burgschwalbach und zwei Burgen, 23 Juli 2023

  • Start: Hahnstätten, Jahnstrasse, Parkplatz
  • Länge: 15,4km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

An diesem Wochenende gestalten sich Reisen mit der Bahn in Richtung Frankfurt oder Koblenz wegen Bau- und Reparaturarbeiten an den Gleisen als schwierig. Deshalb beibe ich in der Nähe und entscheide mich für eine Wanderung rund um Hahnstätten. Der Parkplatz an der Jahnstrasse ist gross und fast leer.

Gleich am Parkplatz ist der Botanische Garten des Schlosses Bieberstein zu finden. Die Infotafel am Eingang zeigt die Pläne wie der botanische Garten aussehen wird. Das Schloss ist in privater Hand und nicht zugänglich und der Garten befindet sich noch im Umbau. Im Dezember 2021 hab ich mal über die Mauern geschaut und die Bauarbeiten waren damals noch nicht im Gange.

Nach dem Frühstück in der Bäckerei gehts los. Ich folge der Aarstrasse bis zur Hohlenfelsbachstrasse

Rechts an der Aarstrasse sieht man die hohen Mauern des Schlosses Bieberstein.

Die Infotafel an der Strasse zeigt die Wanderwege in der Gegend.

Gemächlich aber stetig geht es bergauf.

Im Steinbruch versuchen ein paar Bogenschützen die Zielscheibe zu treffen.

„Fauler Weg“? Immer noch geht’s bergauf und der Name des Weges passt nicht so recht?

Die hohen Bäume am Wegesrand sind beindruckend.

Bald erreiche ich die Höhe auf dem Welschmichelkopf. Der Blick öffnet sich ins Tal, auf die Domäne und Burg Hohlenfels.

Die Pferde grasen friedlich auf den Weiden des Hohlenfelsbachtales.

Burg Hohlenfels auf dem Felssporn bleibt immer im Blickfeld.

Burg Hohlenfels wurde zwischen 1358 und 1363 für Johann I. von Nassau-Weilburg erbaut. Nachdem die Burg bis 1753 dem Geschmack der damaligen Eigentümer angepasst wurde, verfiel sie im 18. Jahrhundert zu einer Ruine. Seit 1978 ist die Burg in Privatbesitz und gelegentlich werden hier Veranstaltungen abgehalten (Infotafel). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz half 1992/93 die Kalkfelsen unterhalb der Burg zu sichern. Eine Höhle von 60 Metern Durchmesser war aus dem Felsen herausgeschwemmt worden und die Burg drohte abzustürzen.(denkmalschutz.de).

Der ehemalige Gutshof, die „Domäne Hohlenfels“, wurde 1972 – 2012 als Jugendherberge ausgebaut (Wikipedia). An diesem Sonntag ist es sehr ruhig hier.

Der Weg geht wieder leicht bergauf und führt direkt unter dem Brückenbogen hindurch.

Brückenbogen vor der Burg Hohlenfels

Die Infotafel löst das Geheimnis um dieses Bauwerk: 1925 wurde hier eine Drahtseilbahn errichtet um die Kalksteine zu einem Zementwerk in Zollhaus zu befördern. Diese Bogenbrücke schützte die Arbeiter vor den herunterfallenden Kalksteinen.

Eine weitere Infotafel erzählt die Geschichte der Burg Hohlenfels. Sie wurde erbaut um die Handelsstrasse zwischen Aachen und Nürnberg zu kontrollieren. Die Grafen von Diez waren erzürnt über den Bau der Burg da sie ihre eigene Befestigungshoheit verletzt sahen. Schliesslich einigte man sich die Burg als „nassauisches Lehen zu belassen“.

Diese Postkarten von 1897 belegen das es einen Pensions- und Gastwirtschaftsbetrieb auf der Burg gab.

Der Europäische Ferwanderweg E1 kommt hier vorbei. Die Wanderer können sich entscheiden ob sie zum Nordkap oder nach Sizilien reisen möchten. Die Gesamtlänge des E1 beträgt 8000 Kilometer.

Seit 2003 wird das Naturschutzgebiet Hohlenfelsbachtal ausgewiesen. Die Feucht- und Nasswiesen beherbergen seltene Orchideenarten (Infotafel)

Ich tauche wieder in den Wald ein und folge den breiten Wegen bis auf die Höhe.

Ein kleiner Abstecher bringt mich zu dieser Bankgruppe mit Ausblick auf Mudershausen. Hier mache ich meine erste Pause und geniesse die Aussicht.

Blick auf Mudershausen

Nach der kurzen Teepause geht es wieder in den Wald hinein und der Weg führt bergab in Richtung Zollhaus.

Unterwegs sehe ich eine Markierung für einen Weg ins Tal. Mein GPX zeigt das es weiter unten noch einen Weg gibt und ich laufe weiter. Aber der alte Weg ist nicht mehr markiert und ist vollständig zugewachsen. Auf meinem Weg zurück zur markierten Strecke entdecke ich diesen Ausblick auf Zollhaus und Burg Schwalbach.

Am Ende des fast unsichtbaren Pfades steht diese Tafel mit einem Foto aus den 1930er Jahren. Es zeigt die ehemalige Zementfrabrik in Zollhaus und wo heute das Kulturhaus Kreml steht befand sich das Verwaltungsgebäude.

Aussicht am Ende des Pfades auf Zollhaus im Tal und Burgschwalbach am Horizont

Nun kehre ich um und suche den Weg der ins Tal führt.

Endlich, hier ist die Markierung „Schwarzer Punkt“ und ein breiter Weg bringt mich ins Tal.

Als ich Zollhaus erreiche setzt ein leichter Regen ein.

Diese Kirche am Ortseingang von Zollhaus wurde 1892 erbaut

Die Strasse ist eine Grossbaustelle. Vorsichtig überquere ich die Fahrbahn und…

…dann laufe ich über den Parkplatz und die Bahngleise in die nächste Baustelle.

Der Ortseingang ist ebenfalls eine riesige Baustelle. Ab dem Kulturhaus „Kreml“ geht es ohne Hindernisse weiter.

Im Kulturhaus „Kreml“ findet man ein Kino, ein Restaurant, ein Café, einen Biergarten, Waldkindergarten und verschiedene Tagungsräume. Das Programm kann man auf kreml-kulturhaus.de einsehen.

Am Parkplatz gegenüber steht die Infotafel mit der Abbildung und Beschreibung des „Sprudelweges“. Er ist über 46 Kilometer lang, führt durch ‚Talauen, Mittelgebirgswälder und Hochebenen mit Fernsichten‘.

Das kleine Krokodil bewacht den Garten.

Bald nachdem ich Zollhaus verlasse kommt Burgschwalbach in Sicht.

Hoch über den Dächern sieht man die Burg Schwalbach

Der „Aar Höhenweg“ zeigt den Weg hinauf zur Burg.

Von hier aus geht es auf einer Treppe und schmalem Pfad steil bergauf.

Im April 2021 bin ich fast die gleiche Strecke in umgekehrter Richtung gewandert. Damals wählte ich den schmalen Gehweg unterhalb der Burg um in den Ort zu gelangen.

Der Pfad mündet in eine Strasse und ich stehe vor dem Tor zur Burg. Die Geschichte der Burg und mehr Bilder sind auf der Seite der Wanderung vom April 2021 zu sehen.

Die Infotafel erzählt von der Erbauung der Burg Schwalbach von 1352 bis 1368, dem Verfall im 18. Jahrhundert und der erneuten Restaurierung ab 1979.

Im Jahre 1946 kam die Burg in den Besitz des Landes Rheinland-Pfalz (Infotafel). Die umfangreichen Baumassnahmen dauern noch an. Das Standesamt Hahnstätten mit Trauzimmer in der Burg ist für Hochzeiten buchbar.

Der Blick von der Burgterrasse auf Burgschwalbach im Tal und die Felder auf den Höhen.

Hinter der Burg geht es über einen naturbelassen Weg bergauf zur Honigkuppel.

Trotz des vorherigen Regens kann ich die ‚Schlucht‘ durchqueren ohne nasse Schuhe zu bekommen.

Blick zurück auf Burg Schwalbach im Tal und auf die Taunushöhen in der Ferne

Der Weg führt nun quer durch die Felder bis zum Waldesrand.

Der tolle Weitblick geht rundum in alle Richtungen.

Nachdem man dem Weg am Waldesrand eine Weile folgt erreicht man die Lutz Hütte. Vor einem liegt Hahnstätten im Tal, dahinter Oberneisen, davor das Kalkwerk Schäfer und rechts in der Ferne sieht man Kaltenholzhausen.

… wieder mache ich eine Pause und geniesse den Ausblick.

Der Radweg führt nun am Wald entlang und dann ins Tal hinunter.

Der Himmel zieht sich wieder zu. Wahrscheinlich sind wegen der grauen Stimmung nur wenige Spaziergänger unterwegs.

Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ende der Wanderung denn ich kann schon von hier oben den Parkplatz an der Jahnstrasse erkennen.

Hahnstätten und die Kalkwerke

Die Strecke führt nun am Friedhof und der Kirche vorbei zum Gemeindehaus. Im Dezeber 2020 stattete ich diesem Friedhof einen längeren Besuch ab und berichtete von der Gruft der Familie Bieberstein.

Am Bürgerhaus biege ich nach links ab.

Am ruhigen Gemeindehaus und dem lebhaften Ratsstübchen vorbei geht es nun in Richtung Jahnstrasse.

Der Loreley-Aar-Radweg beginnt hier und endet nach fast 41 Kilometern in St. Goarshausen.

Die Jahnstrasse mir der kleinen Brücke überqueren die Aar.

Im Park tanzt das Paar immer noch zu seiner eigenen Musik.

Da ist auch schon der Parkplatz und es geht auf kurzem Weg wieder nach Hause.