- Start: Usingen, Bahnhof, Bahnhofstrasse, grosser Parkplatz
- Länge: 16,1km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Rund um Usingen und den Hattsteiner Weiher hab ich öfter mal Wandervorschläge gesehen und möchte nun die Gegend von Usingen erkunden. Das letzte Mal war ich am 15. April 2018 hier und bin zu den Eschbacher Klippen gewandert.
Der grosse Parkplatz am Bahnhof ist fast leer und es scheint als ob die Sonne mich begleiten wird. Vom Bahnhof aus gehe ich zuerst in Richtung Schloss. Hoch oben auf dem Berg sieht man die Laurentiuskirche. Die Stadt- und Hofkirche wurde 1475 an der Stelle von älteren Bauten errichtet. Als nächstes passiere ich das Rathaus. Dieses Gebäude wurde 1687 erbaut. Die Stadt Usingen wird erstmals 802 in den Aufzeichnungen des Klosters Fulda erwähnt.
Das Rathauscafè ist schön herbstlich geschmückt aber so früh am Morgen noch geschlossen.
Der Schlossplatz schliesst sich dem Marktplatz an und das Schloss liegt direkt dahinter. Fürst Walrad von Nassau-Usingen liess 1660/63 ein neues Schloss an Stelle einer alten Burg errichten. Heute wird das Gebäude als Schule genutzt.
Nach wenigen hundert Metern erreiche ich den Schlossgarten. Im Hang sieht man dieses Kriegerdenkmal welches nach 1918 errichtet wurde..
Blick vom Schlosspark über die Stadt Usingen
Das Fürst Walrad Denkmal in der hellen Morgensonne. Walrad wurde 1635 in Metz geboren, ab 1659 hatte er in Usingen seine Residenz und 1688 wurde er in den Fürstenstand erhoben. Die Bevölkerung der Stadt hatte im Dreißigjährigen Krieg stark abgenommen und um den Wiederaufbau zu fördern, half Walrad den Hugenotten hier nach ihrer Flucht aus Frankreich wieder heimisch zu werden.
Ich verlasse den Schlossgarten und gehe an der Polizeistation vorbei um die Stadt zu verlassen.
Nach der regenreichen Fahrt nach Usingen sieht es nun wettertechnisch sehr sonnig aus.
Nach einem kurzen Abstecher durch den Wald sehe ich die ersten Hinweisschilder zum Hattsteiner Weiher.
Ein Schild am Eingang sagt das wegen Corona nur 400 Personen sich am Weiher aufhalten dürfen. Keine Sorge, an diesem kalten Sonntagmorgen sind nur sehr wenige Spaziergänger hier unterwegs.
Eine ruhige Strecke geht durch den Wald.
Ein einsamer Bauernhof und ein Stromhäuschen am Strassenrand…
…und dann führt der Weg über die Bahngleise.
Hinter mir sehe ich den Ortsrand von Wilhelmsdorf.
.. mitten im Wald steht dieses einsame Haus
Am Horizont ziehen dunkle Wolken vorbei.
Rechts am Weg steht diese einsame Scheune und links die Erdfunkstelle Usingen (Bild unten). Diese Bodenstation dient der Kommunikation mit Satelliten. Nach dem Krieg gab es hier eine Kurzwellenstation die eventuell durch Satellitentechnik ersetzt wurde. 1979 wurde die erste Parabolantenne errichtet (Wikipedia). Heute stehen hier mehr als 60 solcher Antennen.
Eine Gruppe von Wanderern laufen am Rand der Erdfunkstelle entlang.
Nachdem ich die B275 überquert habe, geht es über einen fast unsichtbaren Wiesenweg weiter und wieder in den Wald hinein.
Noch verläuft die Wanderstreecke über breite Waldwege. Doch unverhofft, nachdem ich die K738 überquere, biegt meine Route auf dem Wandernavi nach links ab. Dies sollte ein Pfad sein der der ‚Libellenroute‘ zum Grünwiesenweiher folgt.
Ein schmaler Pfad führt durch den Wald.
AHA, ich sehe die Markierung mit der ‚LIbelle‘ Also bin ich doch auf dem ‚richtigen‘ Pfad.
Noch ein paar mutige Wanderer suchen den Weg und endlich blinzelt der Weiher durch die Bäume.
Ein breiter Wege führt am See entlang.
Doch schon bald geht es auf abenteuerlichen Pfaden weiter. Neben der Hütte kann man den Pfad kaum erkennen.
Im Wald wird es nicht besser. Die Wege sind zum Teil zugewachsen. Nur die gelegentliche Markierung sagt mir das ich mich nicht verlaufen habe.
Langsam wird aus dem schmalen Pfad wieder ein schöner Waldweg.
Ich nähere mich der Stadt Usingen. Doch zuerst geht es weiter am Waldrand entlang über weiche Wiesenwege.
Jede Markierung erfreut mich!!! Der Weg an den Gleisen entlang ist weich, breit und sehr angenehm zu laufen. Dieser Teil der Strecke entschädigt für den anstrengenden Teil über zugewachsene Pfade.
Unter der Bahnbrücke hindurch und dann gehts nach rechts weiter an Wiesen entlang. Einige Kühe beäugen mich neugierig aber lassen nicht von ihrem Grasen ab.
Die ersten Häuser von Usingen ist nun in Sicht.
Der letzte Teil der Strecke führt vorbei an einer Zementfabrik am Ortsrand.
Und dann bin ich zurück am Bahnhof wo mein Auto auf mich wartet. Die Wanderung war gemütlich und anstrengend zugleich. Für den Teil der Strecke um den Grünwiesenweiher braucht man unbedingt die Hilfe eines Wandernavis. Ohne diese Hilfe hätte ich mich an diesem Tag bestimmt verlaufen. Ein stilles Danke an mein Navi und die Satelliten und die Erdfunkstelle.