- Start: Geisenheim, Bahnhof
- Länge: 16,4km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Ein Bild von buntem Laub in den Weinbergen hat mich inspiriert diese Gegend um Geisenheim zu erkunden. Zuerst besuche ich eine Bäckerei in der Innenstadt um Proviant für unterwegs einzupacken. Diesen Abstecher hab ich im Track gelassen, falls jemand Lust auf eine Tour durch die Innenstadt hat.
Geisenheim wurde um 500 n. Chr. von den Franken gegründet. Dies ist durch den Fund eines Fränkischen Friedhofs hinter dem heutigen Rathaus belegt.(geisenheim.de) Später, im Mittelalter war der Weinanbau und Handel die Säulen der Wirtschaft. Unweit vom Bahnhof findet man Schloss Schönborn. Der renaissance Adelshof wurde 1550 von Hermann von Stockheim errichtet. Heute kann man die Räumlichkeiten für Hochzeiten, Tagungen oder andere Feste buchen.
Von Geisenheim geht es in Richtung Kloster Marienthal, jedoch in entgegengesetzter Richtung wie auf dem Schild an der Mauer angezeigt wird.
Ich folge dem breiten Weg am Hang vom Weinberg entlang und geniesse den Blick auf Geisenheim und den Geisenheimer Dom.
Das Laub an den Rebstöcken ist zum grossen Teil schon abgefallen. Doch die rost-braune Farbe der übrigen Blätter strahlt umso mehr.
Die Abtei St. Hildegard sieht man in der Ferne.
Eine Schutzhütte lädt zum Verweilen ein, aber es ist noch zu früh und ich gehe weiter.
Das Weingut Tannenhof geniesst diesen Sonntagmorgen. Danach geht die Strecke durch den Ort Marienthal.
Ich verlasse den Ort wieder und ein schmaler, steiler und rutschiger Pfad geht den Berg hinab.
Vorsichtig navigiere ich den Berg hinunter und dann liegen diese zwei Bäume quer über dem Pfad. Rutschend geht es darunter hindurch und hinterher sieht meine Kleidung entsprechend aus. Na ja, der Matsch wird sicher bald trocknen und abfallen.
Geschafft! Kloster Marienthal erscheint vor mir. Die Sonntagsmesse wurde gerade beendet und die Gläubigen machen sich auf den Heimweg.
1309 begannen Wallfahrten zu diesem Ort. Die Kirche wurde 1330 von Erzbischof Balduin von Trier eingeweiht. 1468 wurde hier die erste Klosterdruckerei der Welt eingerichtet (franziskaner-marienthal.de).
Seit 1873 kümmern sich Franziskaner um die Besucher und den Wallfahrtsort. Im Bild sieht man den Pilgerplatz
Viele kleine Gärten mit verschiedenen Themen und Figuren schliessen sich an den Pilgerplatz an. Im ‚Franziskusgärtchen‘ von 1915 findet man den hl. Franziskus wie er zu den Tieren predigt.
Vom nun an folge ich dem ‚Rheinsteig‘ und der schmale Pfad geht ziemlich steil den Berg hoch.
Auf der Höhe angekommen geht es weiter auf breiten Waldwegen.
Der ‚Rheinsteig‘ ist sehr beliebt und so treffe ich auch an diesem Sonntag alle paar hundert Meter auf Wanderer die mir entgegen kommen.
Die Beschilderung leitet die Wanderer zuverlässig. Hier treffe ich auf den Stephanshäuser ‚Himmelssteig‘ der auf 300 Höhenmetern in Richtung Himmel führt.
Das bunte Herbstlaub leuchtet und mit jedem Schritt wird die Freude an diesem Naturschauspiel größer.
Die Stecke führt vorbei an Haus Neugebauer, ein Restaurant und Hotel. Der Parkplatz ist wegen der Corona Pandemie leer.
Eine ruhige Strecke durch das Tal bei Schloßheide.
In der Ferne blinzelt der Rhein.
Eine Weile geht es auf und ab durch die Weinberge.
Dann verpasse ich meine Abbiegung und laufe zurück zum Wegweiser für den ‚Rheingauer Klostersteig‘. Dieser Weg führt nun auf die Höhe bis zur Strasse, biegt nach links ab um dann eventuell die Strasse zu überqueren. Nicht mehr lange und ich erreiche Schloss Johannisberg.
Die Basilika ‚St. Johannes der Täufer‘ erscheint über dem Hügel.
Ich lasse Schloss Johannisberg rechts von mir liegen und folge dem Weg an der Basilika vorbei. Am 14. April 2019 machte ich einen ausgiebigen Besuch im und um das Schloss – den Bericht findet man im Blog.
Eigentlich wollte ich hier eine längere Pause einlegen und die Aussicht geniessen. Doch jede Bank (und hier stehen einige) ist schon besetzt und so entscheide mich die Wanderung fortzusetzen.
Ein Blick zurück zu den Besuchern auf der Terrasse von Schloss Johannisberg.
Das ehemalige Kloster Johannisberg ist heute ein Hotel mit Restaurant. Um 1100 siedelten hier die ersten Mönche. Nach anfänglichen Erfolgen verfiel das Kloster und wurde 1563 ganz aufgegeben. 1942 zerstörten Bomben die Kirche die nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde. Die Kirche dient heute noch der Gemeinde vor Ort.(rheingau.com)
Eine lange, lange Treppe führt vom Weinberg hinunter in den Ort Grund.
Der Himmel hat sich zugezogen und ein leiser Nieselregen beginnt. Ich beeile mich ein wenig um den nächsten Zug in Geisenheim zu erreichen.
Zehn Minuten noch bis der nächste Zug kommt — Zeit für eine kleine Verschnaufpause ehe es zurück nach Hause geht.