- Start: Staudernheim, Bahnhof
- Länge: 15,4km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Das Kloster Disibodenberg steht schon lange auf meinem Wander-Wunschzettel. Das 9Euro Bahnticket machts möglich und nach ein paar mal Umsteigen komme ich in Staudernheim an. Direkt neben dem Bahnhof befindet sich eine Draisinenstation. Die Strecke ist 40 Kilometer lang, bietet 28 Haltepunkte und Gastronomie hält die Gäste bei Laune (draisinentour.de) Der Andrang ist gross und die Stimmung hervorragend.
Der ‚glan-blies-radweg‘ endet hier am Bahnhof. Er ist über 130 Kilometer lang und beginnt im französisch/ lothringischen Ort Saargemünd (frz. Sarreguemines).
Ich folge dem Pilgerwanderweg Hildegard von Bingen in Richtung Kloster Disibodenberg. Der Weg ist 135 Kilometer lang, beginnt in Idar-Oberstein und endet an der Benediktinerinnenabtei St Hildegard in Rüdesheim/ Bingen. Eine Beschreibung des gesamten Weges und GPX Datei findet man auf ich-geh-wandern.de
Von der Brücke aus schweift der Blick über die Nahe ins Tal hinein.
Der Pilgerweg biegt ab und es geht weiter zum Disibodenbergerhof. Gleich hinter dem Hof findet man den Eingang mit Kasse und Drehkreuz zur Klosteranlage. Mehr Info und Eintrittspreise findet man auf disibodenberg.de
Am Eingang sieht man die gesamte Klosteranlage als 3-D Abbildung. Das Museum nebenan mit Funden vom Disibodenberg ist noch geschlossen.
Ich folge dem Rundweg den Berg hinauf und gehe zuerst zur neuen Hildegardiskapelle.
Im Frühjahr 2022 wurde die Renovierung der Hildegardiskapelle abgeschlossen (hildegardis-disibodenberg.de).
Tolle Weitblicke öffnen sich auf beiden Seiten neben der Kapelle.
Seit mehr als 2000 Jahren haben Menschen auf dem Disibodenberg gesiedelt. Reste eines keltischen Heiligtums und eines römischen Jupitertempels wurden hier gefunden. Der Klostergründer war der Wanderprediger Disibod so um das Jahr 1000.
Die Grundsteine der Abteikirche und des Konversenbau / Hospizes, erbaut / ergänzt im 12. und 14 Jahrhundert, zeugen heute noch von den eindrucksvollen Bauten. Hildegard bezog im Jahre 1112 das Kloster auf dem Disibodenberg und legte als 15 jährige das Gelübde ab. 1136 übernahm sie die Leitung des Frauenkonvents (Info-Blatt).
Nach 40 Jahren auf dem Disibodenberg verliess sie das Kloster im Jahre 1152 und bezog ihr eigenes Kloster auf dem Rupertsberg in Bingen (Info-Blatt). Ich gehe weiter zur Küche und Backstube. Am Labyrinth setzte ich mich auf eine Bank und geniesse die Ruhe und Atmosphäre des Klosters. Schliesslich habe ich mich schon lange auf den Besuch dieser Klosterruine gefreut.
Ich verlasse die Klosteranlage und folge dem Weg ‚Klosterberg‘ zurück nach Staudernheim. Auf der einen Seite sieht man weit ins Land der Glan und auf der anderen liegt Staudernheim im Tal.
Der Schmetterling ‚Tagpfauenauge‘ geniesst die Blüten des Schmetterlingflieders.
Schöne Blasmusik strömt aus der Kirche und auf dem Platz davor laufen die Vorbereitungen um das frisch vermählte Paar zu begrüssen, unter anderem mit einem grossen Holzscheit den die beiden durchsägen müssen. Ich möchte nicht warten bis das Paar aus der Kirche kommt und weiter geht’s.
Nach der evangelischen Kirche passiere ich die katholische Kirche St. Johann Baptist und schöne alte Häuser auf dem Weg nach Bad Sobernheim.
Am Ortsausgang von Staudernheim biegt der Wanderweg ab und man erreicht das Mitmachmuseum ‚Nahe der Natur‘. Dazu gehören eine historische Schmiede und der alte Steinbruchwald mit über sieben Hektar Naturgarten (Info-Blatt). Mehr Info über Vorträge, Konzerte und anderes findet man auf nahe-natur.com.
Kurz vor Bad Sobernheim begegne ich dem „Barfußpfad“ wieder. Viele Kinder und Erwachsene haben ihren Spass auf dem 3,5 Kilometer langen Rundweg. Eine Übersicht des Weges, die Stationen und Öffnungszeiten findet man auf barfusspfad.com.
…ein Blick zurück auf die Berge bei Staudernheim und Odernheim am Glan. Vor mir liegt nun die Felkestadt Bad Sobernheim. Der Naturheilkundler Emmanuel Falke entwickelte seine Therapie mit den Elementen Licht, Luft, Wasser und Erde. Diese Therapie wird heute noch in dem bekannten Kurort verabreicht (ferienregion-nahe-glan.de).
Nun geht’s vorbei am „Nohfels Park“ und seinem Restaurant. Anscheinend gab es eine Burg Nohfels vor den Toren von Bad Sobernheim Aber laut Zeitungsberichten ist die Dokumentation der Geschichte und Aussehen der Burg noch unvollständig.
..eine kleine Wildschweinfamilie am Wegesrand.
Der ‚Nahehöhenweg‘ ist etwa 108 Kilometer lang und führt von Birkenfeld nach Bingen am Rhein. Eine Beschreibung des Weges und die GPX Datei findet man auf der Webseite hunsrueckverein.de.
Die Vorgängerkirche dieser Evangelischen Matthiaskirche stand hier bereits im Jahre 976. Die heutige dreischiffige Hallenkirche wurde im 15.Jahrhundert erbaut (wikipedia)
Die Orgel wurde 1739 von Herrn Stumm hergestellt (Aushang in der Kirche).
Neben Resten von verschiedenen Wandgemälden sieht man auch Grabsteine aus dem 15. bis 17. Jahrhundert (wikipedia).
Ich drehe noch eine Runde durch die Stadt um den Markt herum. Hier sieht man viele alte Gebäude wie dieses Bauernhaus.
Die Synagoge wurde 1858 erbaut und bis zum Dritten Reich als Gotteshaus genutzt. Nach der Schändung diente das Gebäude als Lagerraum und heute ist dort die Bücherei der Stadt untergebracht (ferienregion-nahe-glan.de),
Die Tafel des Pilgerwanderweges Hildegard von Bingen erzählt von der fünten Vision der Heiligen. Sie sah das Judentum, welches sie sehr schätzte, als Frauengestalt mit Moses im Herzen und den Propheten und Prophetinnen des Alten Testaments im Schoss.
Die katholische Pfarrkirche St. Matthäus wurde 1898/99 erbaut. Sie beherbergt neben einer Körfer Orgel einen Sakramentsschrein aus dem 15. Jahrhundert (ferienregion-nahe-glan.de),
Nun geht’s aus der Stadt hinaus und den Berg hinauf auf die letzte Etappe bis nach Staudernheim.
Der Weg führt am Flugplatz Domberg vorbei. Just in diesem Moment landet ein Segelflugzeug und parkt am Ende der Landebahn.
Dieser Teil der Strecke verläuft über den Kamm des Berges. Man hat tolle Weitsichten nach allen Seiten.
Der Wanderweg „Staudernheimer Hang“ begleitet mich bis zum Bahnhof.
Versteckt im Tal liegt Staudernheim und immer wieder hat man schöne Aussichten ins Naheland.
Der Aussichtsturm am Staudernheimer Hang ist leider geschlossen. Na ja, gleich neben dem Turm ist der Blick ins Tal auch schön.
Wieder mal geschafft! Ich bin zurück am Staudernheimer Bahnhof und in acht Minuten kommt die nächste Bahn in Richtung Mainz. Schnell noch durch die Unterführung und dann…
…. kommt Bahn pünktlich und ich geniesse meine Reise nach Hause.