- Start: Fankfurt-Enkheim, U-Bahnhof (U4 und U7)
- Länge: 17,8km
- Markierung: Regionalpark Route auf dem Hauptweg, keine Markierung bis zum ‚Entree Hohe Strasse‘ und von Windecken zum Bahnhof
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Es ist am Nieseln, die Temperaturen sollen nicht höher als 16 Grad steigen und ein kühler Wind weht. Bin ich froh das ich warme Kleidung gewählt habe. Heute möchte ich einen Teil der alten Handelsroute, auch Via Regia genannt, erwandern. Seit der jüngeren Steinzeit nutzten Händler, Pilger und Heere das europäische Strassennetz um quer durch das Land zu ziehen. Die Hohe Strasse war Teil einer Strecke die von Frankfurt-Bergen via Erfurt nach Leipzig führte.
Der Verein Regionalpark Hohe Strasse e.V. hat mit den umliegenden Gemeinden einige Stationen errichet um die Geschichte und die wunderbaren Ausblicke hervorzuheben. Mehr Informationen kann man auf der Webseite regionalpark-rheinmain.de erhalten. Bis nach Enkheim fahre ich mit der U7 und gehe dann durch Bergen-Enkheim zum Startpunkt der Hohe Strasse in der Nähe der L3209. Unterwegs passiere ich die alte Enkheimer Wassermühle, die Berger Stadtmauer und die Laurentiuskirche.
Eine Weile führt die Strecke hoch oben am Hang vorbei.
Bei schönem Wetter kann man Frankfurt und seine Hochhäuser gut erkennen.
Die Beschilderung der Regionalparkroute beginnt sobald ich die L3209 überquert habe. Etwa hundert Meter weiter steht das ‚Entree Hohe Strasse‘. Hier stehen Bänke und Stühle zum Sitzen, Rasten und Geniessen der Weitblicke. Die beiden Tafeln aus Stahl zeigen den Weg und die Stationen der Hohe Strasse und Via Regia.
Heute hat wohl niemand Lust sich auf die nassen Stühle zu setzten.
Der Niesel ist in Regen übergegangen und hier oben bläst der Wind recht kräftig.
Am Waldesrand an der ‚Grossen Loh‘ steht diese Skulptur. Sie lenkt den Blick auf der einen Seite in Richtung Main und Frankfurt und auf der anderen Seite die Berge des Taunus.
Die Hohe Strasse ist ein Radweg und einige Radfahrer sind mir schon begegnet. Die ‚Kleine Loh‘ mit ihrer Sitzgruppe richtet den Blick zurück auf Frankfurt und die Skyline die an diesem Tag im Dunst versteckt ist.
Weitere Skulpturen und viele Tafeln mit historischen Erläuterungen säumen den Wegesrand. Leseecken sollen zum Verweilen und geniessen einladen.
Die Regionalparkbienen gehen auf der Regionalpark Rundroute auf Wanderschaft: 190 km, 14 Stationen, 5 Wagen mit je 3 Bienenvölkern und begleitende Imker die sich um die Bienen kümmern.
Der Himmel ist immer noch verhangen und vor mir erscheint der ‚Lausbaum‘. Vermutlich war dieser Ort schon seit vorrömischer Zeit die letzte Rast auf dem Weg von Leipzig nach Frankfurt.
Bei schönem Wetter kann man unten im Tal Kilianstädten sehen. Hier wurden bis weit ins Mittelalter hinein Getreide-, Öl- und Tabakmühlen betrieben.
Unterwegs stehen die Galgen- und Vogelnestschaukel. Sie sollen die Besucher einladen einen Blick weit ins Land hinein zu erleben.
Blick ins Maintal — immer noch treibt der Wind dunkle Wolken vor sich her,
Man kann die Berge im Hintergrund nur erahnen
Am Parkplatz steht eine Tafel die von den Ausgrabungen bei Kilianstädten in 2006 erzählt. Funde berichten von Siedlern bis in die Bandkeramische Zeit 5200 – 4850 v. Chr. zurück.
Die leeren Maisfelder zeigen das der Herbst angekommen ist.
Langsam nähere ich mich Windecken wo ich meine Wanderung auf der Hohe Strasse für heute unterbrechen werde. Mal sehen wann ich den Rest der Strecke bis nach Büdingen wandern werde.
Erst mache ich noch einen kleinen Abstecher um den Panoramablick über Bruchköbel zu geniessen.
Die Station am Wartbaum erzählt die Geschichte einer Linde die um 1600 gepflanzt wurde. Von grossen Truppenaufmärschen um Frankfurt zu befreien, Kaisermanövern bis zu vielen Festen die hier gefeiert wurden hat diese Linde alles erlebt.
Die vielen Stelen und die Sitzgruppen sollen den Besucher dazu einladen sich an die Geschichte dieses Ortes und der vielen Ereignisse zu erinnern.
Blick auf den jahrhunderte alten Wartbaum.
Eine Weile folge ich dem Bahnradweg und dann der Bahnhofstrasse mit Blick auf Windecken.
Grosse Kastanienbäume säumen den Weg. Diese Wanderung war sehr kurzweilig und die Zeit verging wie im Flug. Unterwegs gab es einige Orte die einen Besuch wert sind. Windeck, zum Beispiel, hat eine Burg, Kilianstädten hat ein sehr alte Mühle, und Niederdorfelden ein alte Wasserburg. Ich werde mir diese für eine spätere Wanderung merken.
Der Zug kommt pünktlich und auch alle Verbindungen klappen ohne Probleme bis ich wieder zu Hause ankomme.