- Start: Neu-Isenburg, Bahnhof
- Länge: 16,9km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Eine Doku im Fernsehen berichtet über die Flucht der Hugenotten von Frankreich nach Deutschland und zu anderen Ländern. Nachdem Ludwig der XIV. ab dem Jahre 1643 die religiöse Freiheit der Hugenotten immer mehr einschränkte und dann 1685 die Rechte der Protestanten abschaffte, wurde die Situation für die Hugenotten unerträgliich. Sie entschlossen sich ihre Heimat und finanzielle Sicherheit zu verlassen (hugenottenmuseum.de).
Nach dem Dreissigjährigen Krieg brauchte man in Hessen und anderswo Handwerker und Arbeiter um das Land wieder aufzubauen. Graf Jean Philipp von Ysenburg-Büdingen stelle den Flüchtlingen Siedlungsland zur Verfügung. Die neue Siedlung Neu-Isenburg wurde streng geometrisch angelegt. Ein Beispiel ist die Bahnhofstrasse die geradeaus bis fast zum Marktplatz verläuft (neu-isenburg.de)
Das Rathaus der Stadt findet man in der Hugenottenallee.
Links und rechts sieht man noch die Spuren der alten Siedlung. Die grösse der Baugrundstücke und der Häuser wurden im Baukonzept festgelegt. Der Bebauungsplan wurde vom Architekten Loeber und dem Grafen von Ysenburg-Büdingen festgelegt. (Info-Tafel)
Die Kronengasse mündet in den Marktplatz, die ehemalige Stadtmitte. Auch dieser Platz wurde nach Plänen des Architekten Loeber um 1699 angelegt (Info-Tafel)
Das Denkmal neben der Kirche erinnert an die jüdische Verfolgung.
Ich verlasse den historischen Marktplatz und durch die Pfarrgasse geht es weiter.
Die erste französische Schule wurde 1703/05 erbaut. Die ersten Hugenotten Siedler sprachen französich und erst später kamen deutschsprachige Siedler hinzu. Als nächstes kommt man an der Bansamühle vorbei. Dies war das Wohnhaus und eine dazugehörende Wassermühle die der Architekt Loeber im Jahre 1705 für sich erbaute (Info-Tafel).
Neben dem Bansapark stehen einige Info-Tafeln die die Geschichte der Stadt Neu-Isenburg erzählen. Die neuen Siedler hatten es nicht einfach. Zum Beispiel wird ihnen das Weiderecht im Frankfurter Wald verwehrt. Deswegen konzentrieren sie sich auf ein typisch hugenottisches Handwerk: die Strumpfwirkerei (Info-Tafel).
Der Hugenotten-Waldenser Pfad begleited mich schon seit dem Bahnhof von Neu-Isenburg. auf hugenotten-waldenserpfad.eu kann man sich verschieden Hauptwege und Schleifen anschauen. Die Gesamtlänge des Pfades ist 1548,2 Kilometer lang.
Nach der Bansamühle folge ich dem Gravenbuchring nach Gravenbruch. Normalerweise wird der Europäische Fernwanderweg E1 mit einem weissen Andreaskreuz auf schwarzem Grund markiert. Zwischen Frankfurt und Pforzheim ersetzt der Odenwaldklub diese Markierung mit einem grünen Andreaskreuz auf weissem Grund (wikipedia). Ich mache einen kleinen Abstecher durch eine Kleingartenanlage.
Vor der Unterführung unter der A661 geht es zurück zum Gravenbruchring. Der Radweg verläuft an der Strasse entlang.
Gravenbruch ist ein Stadtteil von Neu-Isenburg. Gleich zwei Kirchen am Ortseingang begrüssen den Besucher, zuerst die evangelische und dann die katholische Kirche.
Ich verlasse den Ort nach einer kurzen Strecke und tauche wieder in den Wald ein. Es folgt eine kurze Unterbrechung der Waldwanderung wegen einer Fussgängerbrücke über die A3.
Die Strecke verläuft noch eine Weile durch den Wald am Hainbach entlang. Unterwegs trifft man auf den Waldzoo Offenbach. Dieser ist ein beliebter Ausflugsort, auch an diesem Sonntag. Dann geht es quer über den Parkplatz „Nasses Dreieck“ am Ortseingang von Offenbach.
Diese Kirche( St. Konrad) kommt mir bekannt vor. Im Dezember 2021 bin ich auf dem Weg zum Offenbacher Wetterpark hier vorbei gekommen.
Es folgt ein kleiner Park mit Sitz-Kieselsteinen der Regionalpark-Route. Unentwegt hört man Flugzeuge die vom Frankfurter Flughaven weg fliegen oder dort landen werden.
..schöne alte Architektur am Wegesrand
Der Park mit dem Spielplatz sieht aus wie eine Teichanlage.
Nun geht es entlang der Wilhelmstrasse durch die Innenstadt bis zum Wilhelmsplatz.
Das ‚Streichholzkarlche‘, Karl Winterkorn, zog Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Apfelweinstuben und verkaufte Streichhölzer.
Die ‚Krafftsche Villa‘ ist der letzte baulische Rest der einstigen Tabakfabrik. 80.000 Pfund Rauchtabak wurden hier jährlich produziiert (Info-Tafel). Nur ein paar Schritte weiter und ich habe das Isenburger Schloss erreicht.
Die Grafen Isenburg lassen zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein representatives Schloss erbauen. 1698/99 gründen 46 Familien die französischreformierte Gemeinde in Offenbach. Bis 1824 bildeten der alte Ortskern um das Isenburger Schloss und die Neugemeinden getrennte Verwaltungseinheiten (offenbach.de)
Vom Schloss aus geht es weiter und ich mache einen kurzen Besuch am Mainufer mit Blick auf Frankfurt. Danach geht es zurück in die Innenstadt von Offenbach.
Die dem Main zugewandte Front des Isenburger Schlosses sieht aus wie eine Festung während die Front im Innenhof schöne Galerien zeigt.
Das Haus der Stadtgeschichte ist das Archiv und Museum von Offenbach. Von der Steinzeit bis zur Gegenwart kann man hier Funde sehen und Geschichte erfahren.
Die wohlhabenden Unternehmer d’Orville liessen gegen Mitte des 18. Jahrhunderts das Buesing-Palais mit Landschaftsgarten errichten. Auch Goethe wohnte hier 1775 für einen Sommer. 1921 übernahm die Stadt Offenbach das Gebäude und nutzte es Zeitweise als Rathaus (wikipedia).
Das Klingspor-Museum befindet sich im Büsing-Palais und beherbergt internationale Buch- und Schriftkunst des 20./21. Jahrhunderts.
Das Offenbacher Rathaus wurde 1971 erbaut. Der hohe Turm ist ein 15 Etagen-Bürohaus und das Parlament befindet sich im Flachbau darunter (offenbach.de).
Am Hugenottenplatz vorbei geht es duch Einkaufsstrassen zurück zum Bahnhof.
…die Erich-Kästner-Schule, erbaut 1884 (wikipedia)
Der Bahnhof wurde 1872/73 als Teil der preussischen Frankfurt-Babraer Eisenbahn erbaut.
Die Bahnverbindung zwischen Offenbach und Frankfurt ist sehr gut. Sobald ich ankomme fährt auch schon die nächste Regio-Bahn in den Bahnhof ein. Nach 15 Minuten erreiche ich Frankfurt Hauptbahnhof und die Bahn nach Limburg wartet schon.