- Start: Gelnhausen, Bahnhof
- Länge: 16,8km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
An diesem Sonntagmorgen bin ich schon sehr früh mit der Bahn unterwegs und erreiche Gelnhausen so um 8:30 Uhr. Den Besuch der Kaiserpfalz hebe ich mir für das Ende der Wanderung auf. Da die Pfalz Teil eines Museums ist, kann man sie erst ab 10 Uhr besuchen. Vom Bahnhof aus gehe ich in Richtung Wasserturm, überquere die Kinzig und erreiche schnell die Altstadt.
Die Stadt Gelnhausen wurde 1170 von Kaiser Friedrich I., auch Barbarossa genannt, gegründet. Die Stadt trägt heute noch den Beinamen ‚Barbarossastadt‘ und ist geprägt von den vielen mittelalterlichen, denkmalgeschützten Gebäuden. Der ‚Ziegelturm‘ ist nach aussen gerichtet aus Stein erbaut und nach innen aus Holz. So konnten eingedrungene Feinde sich nicht im Turm verschanzen sondern konnten von der Stadtseite aus angegriffen werden.
Im Mittelalter war die ‚Via Regia‘ eine wichtige Handelsstrasse zwischen Frankfurt und Leibzig und war Teil eines Strassennetzes zwischen Kiew und Santiago Di Campostella, Spanien. Im Mittelalter wurde die Innenstadt von Gelnhausen immer mehr verbaut und so entstand hier die engste Stelle der Handelsstrasse. Alle Fuhrwagen murden entsprechend diesem Engpasses gebaut.
Diese Karte zeigt den früheren Verlauf der ‚Via Regia‘.
Die Marienkirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist heute das Wahrzeichen von Gelnhausen. An der Kirche vorbei geht es weiter zum Obermarkt.
So früh am Sonntagmorgen ist die Stadt noch fast leer. Nur ein paar Touristen schlendern durch die Altstadt.
Vor mir liegt nun die äussere Stadtmauer und danach geht es in Richtung Gelnhauser Wald.
Ein Teil der Stadtbefestigung war auch dieser Buttenturm. Von über 20 Türmen sind heute noch 8 erhalten. Leider ist der Turm geschlossen.
Neben den Main-Kinzig Kliniken liegt ein schöner Park der aber wegen der Corona Pandemie nicht für Besucher geöffnet ist.
Der Weg zur Stadt hinaus geht eine Weile an der Mauer entlang, dann an der ehemaligen amerikanischen Kaserne vorbei und schliesslich in den Wald hinein.
Am Wegesrand liegt versteckt und fast zugewachsen die Gelnhäuser Warte.
Diese Schutzhütte auf dem Berg ‚Kuhruh‘ (333m) ist groß genug um eine Wandergruppe beherbergen. Nur ist mir bis jetzt kaum jemand begegnet der diese Angebot annehmen könnte.
Himmlische Ruhe im Wald…
Am ‚Zollloch‘ vermutet man einen ehemaligen Zollstock. Fuhrleute und Händler entrichteten einen Wegezoll an die jeweiligen Landesherren um weiter reisen zu können. Schräg gegenüber steht die ‚Stundenbank mit der Tafel und folgender Inschrift: In einer Stunde wächst im Gelnhäuser Stadtwald genau die Holzmenge nach, aus der diese Bank gefertigt wurde.
Unweit vom Zollloch und der Stundenmbank führt ein Weg zum Blockhaus, eine kleine Waldgaststätte. Hinter den Hecken höre ich die Unterhaltung der Gäste. Die Bänke vor dem Gasthaus sind nass von der Schauerund so mache ich eine stehende Verschnaufpause.
Am Blockhaus beginnen und enden vier Wanderwege durch den Gelnhäuser Stadtwald. Man kann die Wegebeschreibung hier auf der Tafel sehen oder von der Gelnhäuser Webseite (vvgn.info) herunter laden.
Ich folge nun wieder dem ‚Kulturweg‘ der viele Sehenswürdigkeiten mit ihrenTafeln aufweist. Zunächst erreich ich den ‚Schillerstein‘ und danach den Aussichtspunkt ‚Heinrichshöhe‘. Früher, im 19. Jahrhundert, gab es die Bäume vor der Terrasse nicht und das beliebte Ausflugsziel bot den Besuchen einen Ausblick in weite Land.
Eine Tafel erzählt das der Panoramaweg auf den Spuren von alten Weinbergpfaden verläuft. Tatsächlich, wenn man aufmerksam auf die Hänge im Berg und in den heutigen Wald hinein schaut sieht man die Reste von Weinbergsmauern und Treppen. Nun nähere ich mich rasch der Stadt und meinem Ziel, der Kaiserpfalz.
Der Turm im Stadtgarten wird ‚Halbmond‘ wegen seiner Form genannt. Er wurde 1535 zum Schutz der Stadt errichtet.
Das ‚Paradieshäuschen‘ , auch im Stadtgarten, wurde in der Biedermeierzeit (1833) als ‚Luginsland‘ mit Blick über die Weinberge und ins Kinzigtal errichtet.
Die ‚Zehntscheune‘, der Name ist etwas irreführend da dieses Gebäude im 15. Jahrhundert als Wohnung des Burgkaplans diente, die Burgkaplanei.
Das ‚Burgmannenhaus‘ nebem der Pfalz beherbergt heute ein Museum und auch die Kasse für den Eintritt findet man hier.
Im Museum wird die Historie von Gelnhausen und der Kaiserpfalz ausführlich dargestellt.
Der Zugang zum Hof und dem Palas ist dieser Torbau. Der Torturm ist wegen Renovierung geschlossen und auch sonst wird hier viel gebaut.
Die Bauzeit der Kaiserpfalz begann 1170 mit der Gründung der Stadt Gelnhausen von Kaiser Friedrich I. Diese Pfalz diente dem Kaiser als Stützpunkt während seiner Reisen, als Wohnsitz und als Verwaltungssitz für die umliegenden Königsgüter (Wikipedia).
Die Burg wurde auf 12.000 Eichenpfählen gegründet, da sie damals eine von der Kinzig umflossene Wasserburg war. Heute ist sie eine der best erhaltenen Pfalzen aus der Stauferzeit.
Für mich geht diese Wanderung nun dem Ende zu. Am der Burgmühle vorbei und an der Kinzig entlang laufe ich zurück zum Bahnhof.
Es gibt noch einiges in und um Gelnhausen zu sehen. Diese Sehenswürdigkeiten, wie der Hexenturm oder die ehemalige Mitte Europas‘, hebe ich mir für den nächsten Besuch auf. Mein Zug kommt in fünf Minuten und somit trete ich meine Heimreise an.