- Start: Guntersblum am Rhein, Bahnhof
- Länge: 13,7km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Dieser Sonntag soll wettermäßig den Sommer verabschieden. Jedenfalls scheint die Sonne als ich in Guntersblum ankomme. Ich folge dem Radweg am Bahnhof vorbei in den Ort hinein. Es sind einige Leute unterwegs zum Gottesdienst in ihrer Kirche.
Die katholische Kirche wurde 1844/45 als Saalkirche im neuromanischen Stil errichtet (rhein-selz-geht-aus.de).
Die Tür der Kirche ist offen und ich halte einen kurzen Moment inne um die Stille zu genießen.
Der RheinTerrassenWeg ist fast 60 Kilometer lang und führt von Worms nach Mainz am Rhein entlang durch die rheinhessischen Weinberge.
Das Neue Leininger Schloss wurde 1786 von Karl-Wilhelm von Leiningen für seine junge Frau erbaut. Heute befindet sich ein Weingut im Schloss (rhein-selz-geht-aus.de).
Die evangelische Kirche wurde 1102 erbaut und ist mit den beiden sarazenischen Türmen eine von nur vier Heidenturmkirchen in Rheinhessen (rhein-selz-geht-aus.de).
Im Frühjahre 1521 reiste Martin Luther von Wittenberg nach Worms zum Reichstag und zurück zur Wartburg bei Eisenach. Der „Lutherweg 1521“ folgt den Spuren der damaligen Reise und soll an den Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit erinnern. Die Etappen der etwa 400 Kilometer langen Strecke und GPX Dateien findet man auf lutherweg1521.de.
Der Guntersblumer Julianenbrunnen am Kellerweg ist über 400 Jahre alt. 1472 wird erstmals an dieser Stelle ein Brunnen erwähnt. Das Wasser der Quelle diente zum Wäsche waschen und später zur Eichung von Weinfässern (rheinhessen.de).
An diesem Tag ist viel los in Guntersblum denn die Winzer versuchen all ihre Trauben zu ernten ehe der Regen einsetzt. Am Ende des Kellerweges geht es über die Straße hinweg in die Weinberge hinein.
Hier trifft man auf den RheinTerrassenWeg. Eine größere Wandergruppe kommt die Straße hinunter und biegt ebenfalls auf den beliebten Wanderweg ab. Ich mache einen kleinen Schlenker zum Sendemast und blicke zurück auf Guntersblum.
Dann geht’s weiter zum Römerturm. In der Nähe entdeckte man vor einigen Jahren eine römische Villa Rustica mit Weinkeller. Dieser Fund weist auf die römische Vergangenheit von Guntersblum hin.
Noch ein Blick über Guntersblum hinweg.
Dann geht’s weiter durch die Weinberge.
Der RheinTerrassenWeg biegt unvermittelt nach rechts ab und ein Wiesenweg führt zum Viktors- oder Vögelsbrunnen. Bänke und Tische ermöglichen eine bequeme Pause.
Es gibt drei weitere Brunnen in Guntersblum, der Rumpelsborn, der Julianenbrunnen und der Erbesbrunnen
Der Wiesenweg führt durch grüne Obsthaine zurück in die Weinberge.
Ein weiterer Rastplatz ermöglicht den Wanderern eine Pause einzulegen.
Gemütlich geht es in Richtung Ludwigshöhe.
Der ursprüngliche Ort Rudelsheim lag in den Rheinauen und wurde nach einer Flutkatastrophe 1819 größtenteils verlassen. Die letzten Bewohner verlegten ihre Häuser 1830 an den höhergelegenen Standort von Ludwigshöhe (rheinhessen.de).
Die Brücke führt unter der B9 und den Bahngleisen hindurch.
Blick zurück auf das Wingertshäuschen mit einer Infotafel die den Werdegang vom Ort Rudelsheim zum heutigen Ludwigshöhe erzählt. Der Ort wurde nach dem Großherzog Ludwig I. benannt.
Die Pferde begrüßen sich lautstark.
Vom Wingerthäuschen bis hierher hörte ich sehr lautes Vogelgezwitscher und auch Gezänke. Ich hatte angenommen das die Vogelstimmen vom Naturschutzgebiet stammen. Doch ein Blick in die Reihen der Weinreben löst das Rätsel. Ein Lautsprecher spielt ein Tonband ab in der Hoffnung Vögel von den Trauben fern zu halten.
Der Picknickplatz Rudelsheim erinnert an den versunkenen und dann verlassen Ort. Ein Wingerthäuschen, viele Bänke und Tische laden zum Verweilen ein.
Einige Schilder erinnern daran das Spaziergänger hier ihre Hunde angeleint lassen müssen.
Nach der Pause mache ich mich wieder auf den Weg.
Bald erreiche ich den RheinRadWeg der über den Deich verläuft.
Der rheinradweg durchquert die Schweiz, Frankreich, Deutschland und Niederlande auf dem Weg von der Quelle des Rheins bis zur Mündung.
Der Radweg ist wohl sehr beliebt denn dauernd werde ich überholt oder eine Gruppe von Radfahrern kommt mir entgegen.
Den Rhein bekomme ich nicht zu sehen. Nur ab und zu blinzelt er ein wenig durch die Bäume.
Von nun an geht es nur noch in Richtung Bahnhof Guntersblum.
Die Strecke folgt nun einem Feld-/ Wiesenweg am Naturschutzgebiet Fischsee vorbei.
Rechts vom Weg sind Ackerfelder und links vom Weg liegen die niedrigen Feuchtwiesen. Diese Wiesen sind wegen ihres hohen Grundwasserstandes für Ackerbau nicht geeignet.
Die Mücken sind hier eine Plage. Ein paar von denen erwischen mich im Gesicht und ich beeile mich um am Feuchtgebiet vorbei zu kommen.
Vor mir erstrecken sich große Ackerflächen. Ein älteres Paar sucht die Felder nach liegengelassenen Kartoffeln ab.
Nach einem großen Gebiet mit Solarkollektoren erreiche ich den Ortseingang von Guntersblum.
Diese Kreuzung führt über die B9 und ist stark befahren.
Sobald man die Kreuzung überwunden hat geht es über einen Radweg geradeaus zum Bahnhof.
Es wird noch zehn Minuten dauern bis die Bahn kommt. Dadurch hab ich Zeit ein wenig abzukühlen und trete dann den Heimweg an.