Bad Camberg – Herbstwanderung ueber Wuerges zur Kreuzkapelle, 29 Oktober 2023

  • Start: Bad Camberg, Bahnhof
  • Länge: 13,3km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Draußen regnet es in strömen und der Wind pfeift um die Hausecken. Ich entscheide mich für ein ausgedehntes Frühstück und eine Wanderung in der näheren Umgebung. Der Regen hat ein wenig nachgelassen und ich fahre mit der Bahn nach Bad Camberg.

Vom Bahnhof geht es gleich aus dem Ort hinaus in die offene Landschaft. Gleich am Ortseingang treffe ich auf die Markierungen der Wanderwege des Taunusklubs. Der ’schwarze Punkt‘ führt über fast 77 Kilometer von Münster in der Wetterau, vorbei an Bad Camberg, ins Jammertal. Der Wanderweg ‚liegender Bleistift‘ ist 61 Kilometer lang und verbindet Bad Homburg mit Limburg.

Blick auf Bad Camberg

Nach kurzer Strecke über den Teerweg biege ich ab auf einen Wiesenweg. Das Gras ist nass und der Weg ist matschig. Bei der nächsten Gelegenheit wechsele ich zurück auf einen Teerweg der zurück in Richtung Ortsrand geht.

Am Ortsrand treffe ich auf den hessischen Radfernweg R6. Mit über 400 Kilometern Länge ist dies der längste hessische Radweg. Der Radweg beginnt in Diemelstadt im Waldecker Land, führt durch Mittelgebirgslandschaften bis nach Lampertheim am Rhein (radroutenplaner-hessen.de).

Der frische Wind begleitet mich nach Würges.

Die Bäume zeigen endlich ihr Herbstkleid. Der Turm des ‚Baumwipfelweges Bad Camberg‘ sieht man ganz klein am Horizont.

Der Bildstock am Wegesrand ist eine Station des „Kercheweges“. Der Radweg Ems- und Wörsbachtal führt auch hier vorbei.

Würges wurde 1974 zur Stadt Bad Camberg eingemeindet. Funde aus der Bandkeramikzeit zeigen das bereits vor 5000 Jahren Menschen hier siedelten (bad-camberg.de).

Am Emsbach steht die Kirche St Ferrutius. Sie wurde wurde 1833/1835 erbaut.(bad-camberg.de)

1823 wurde dieser Pferdestall errichtet um 20 Postpferde zu beherbergen. Als 1877 die Hessische Ludwigs-Eisenbahn nach Idstein ausgebaut wurde verlor die „Postkutsche“ ihre Bedeutung (Infotafel).

Das ehemalige Nassau-Dietziche Hofgut wurde 1659 erbaut (Infotafel).

Der Wanderweg W1 führt leicht bergan aus Würges hinaus. Die Sicht nach Walsdorf ist durch den Nieselregen getrübt.

Auf der anderen Seite jagen die Wolken über Bad Camberg.

Ich folge dem Wanderweg W1 den Berg hinauf. Mittlerweile hat sich der Rundweg #9 dazu gesellt. Diesen Wanderweg bin ich im April 2023 gewandert.

Auf der Höhe tauche ich in den Wald ein..

Ein stetiger Regen hat eingesetzt und…

… nun ist die Bank zu nass für eine Pause.

Außer einem Gassi-Geher bei Würges ist mir heute noch niemand begegnet.

Der Weg führt nun am Waldesrand entlang ins Tal hinein.

Der Käfer sucht Schutz unter einem großen Blatt.

Der Alsdorfer Hof kommt in Sicht.

Der Himmel ist immer noch mit Wolken verhangen und der Regen hat auch noch nicht nachgelassen.

Bald erreiche ich die Wüstung Alsdorf und die Abzweigung zum Alsdorfer Weiher.

Laut Infotafel wurde der Ort „Aylstorf“ im Jahre 811 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erwähnt. Dann in 1508 wird der bewohnte Ort Alsdorf erwähnt. Schon ein paar Jahre später (1526) scheint niemand mehr im Ort zu wohnen.

Nach dem Tal bei der Wüstung Alsdorf geht es wieder bergan und eine Weile durch den bunten Wald.

Das Hotel „Waldschloss“ am Waldrand und an der Bundesstraße ist gut besucht. Der Parkplatz ist bis auf den letzten Platz voll.

Auf der anderen Straßenseite geht es über die Höhe quer durch die Landschaft zur Kreuzkapelle.

Diese Landstraße ist Teil der Hochtaunusstrasse. Die „Ferienroute“ geht von Bad Homburg über Schmitten nach Bad Camberg.

Am Ende der Baumallee steht die weithin sichtbare Kreuzkapelle hoch oben auf dem Berg.

Die Weitsicht reicht hier oben weit über Bad Camberg hinaus..

Trotz des Regens leuchten die Blätter der Bäume in goldenen Tönen.

An der Kreuzkapelle biege ich ab und folge dem Kreuzweg ins Tal.

Der Kreuzweg wurde im 19. Jahrhundert gestiftet. Die heutigen Stationen sind Kopien aus der Restaurierung von 1988 aus einer Villmarer Werkstätte (Wikipedia).

Eine Kreuzwegstation am Kapellenhof.

Der Obertorturm von Bad Camberg wurde 1392 erbaut. Heute findet man im Turmmuseum unterschiedliche Ausstellungen zur Stadtgeschichte (bad-camberg.de)

Nach einer ausgedehnten Kaffeepause geht es wieder zurück zum Bahnhof.

Der Marktplatz ist leer gefegt. Dieser Ort war der Mittelpunkt von „Cagenberg“ vor mehr als tausend Jahren. Die Fachwerkhäuser stammen aus vier Jahrhunderten und sie wurden zum größten Teil unverändert erhalten (bad-camberg.de).

Die Stadtbefestigung wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts mit einer Mauer und 13 Türmen errichtet. Dort wo heute die B8 entlang geht wurde ein Schlagbaum errichtet und alle Fuhrwerke mussten einen Zoll bezahlen (bad-camberg.de).

Direkt an der B8 ist das „Klösterchen“. Das Haus des Ordens der Dienstmägde Jesu Christi, auch Dernbacher Schwestern genannt, wurde 1879 erbaut. Von 1874 bis 1972 betreuten sie Arme und Kranke. (Infotafel).

Am Klösterchen steht der Mönch in der Ampel still.

Doch dann bewegt sich der Mönch und ich kann die Straße überqueren.

Die Bahnhofstraße führt direkt zum Bahnhof.

Das Ende dieser Wanderung ist erreicht.

Auch am Bahnhof ist nicht viel los. Doch bald kommt die Bahn und es geht flink nach Hause.