Ginsheim-Gustavsburg Rheininsel-Runde, 18 August 2019

  • Start: Gustavsburg (Mainz), S-Bahnhof
  • Länge: 20km
  • Markierung:  keine durchgehende
  • GPS Track: siehe unten –  aufgezeichnete Tracks sind eine Momentaufnahme da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

‚Natur und Ruhe‘ hab ich mir gedacht als ich eine andere Version des Wanderweges bei ich-geh-wandern.de sah. Mal sehen ob meine Erwartungen erfüllt werden.

Vor dem Bahnhof sehe ich schon ein Hinweisschild zur Fähre Ginsheim. Der Weg führt an den Bahngleisen entlang, dann über die Gleise und am ‚Gerberhaus‘ vorbei. Das Gebäude wurde 1861 erbaut und gehörte dem Unternehmen Klett und später der Firma MAN und schließlich der Gemeinde.

Nach einer Strecke durch ein Gewerbegebiet bin ich endlich aus der Stadt raus und in der freien Natur. Der Campingplatz und das Gasthaus rechts neben mir sind noch im ‚Sonntagsmorgenschlaf‘.

Der Damm und der Radweg laufen eine Weile nebenher

Jetzt schon merke ich das ich nicht alleine sein werde. Die Strecke ist wohl sehr beliebt bei Radfahrern, Läufern und Spaziergängern.

Am Rand des Weges blühen die Wildblumen in voller Pracht.

Es geht weiter unter der Autobahnbrücke hindurch und durch ein schmales Waldstück und nun sehe ich den Rhein vor mir.

Auf der anderen Seite des Rhein’s sieht man Mainz Laubenheim

Historische Rheinschiffsmühle von Ginnsheim

Im 19. Jahrhundert waren etwa 20 Schiffsmühlen in Betrieb. Sie wurden als Getreidemühlen und zum Reinigen des Getreides genutzt . Veränderte Stromführung und zunehmender Schiffsverkehr machten die Mühlen obsolete.

Vereinzelte Angler versuchen hier ihr Glück.

Weiter geht es in Richtung Fähre. Es ist so schwül das mir der Schweiß bei jedem Schritt austritt.

Die Steinspirale ‚Einheit‘ steht für die Verbindung von Wasser und Erde.

Der Dampfkran das ‚Wahrzeichen‘ von Ginnsheim

Die Fähre ‚Johanna‘ bringt ihre Gäste für wenig Geld zur Rheininsel ‚Langenaue‘ und zurück. In wenigen Minuten füllt sich die Fähre mit Radlern, groß und klein. Ein paar Angler und ich sind zu Fuß unterwegs.

Auf der Insel folge ich dem Radweg und wie vorher begegne vielen Radlern und Läufern.

Den Rhein sehe ich nicht aber dafür viele bunte Sträucher und Obstbäume am Wegesrand.

Ahh, da vorne sehe ich den Rhein glitzern. und Hofgut Langenau kommt in Sicht.

1918 übernahm das Unternehmen MAN das Hofgut Langenau und baute Obst und Gemüse für ihre Kantine an. Die Geschichte des Gutes geht bis ins 15. Jahrhundert zurück.

… und er schaut dem Treiben zu

Die Wirtschaftsgebäude strahlen in der Sonne.

Die Tische stehen bereit für die Gäste und man riecht das Essen. Für mich ist es noch zu früh für Mittagessen und ich laufe weiter.

Kaum schreite ich aus dem Tor kommen mir zwei große Fahrradgruppen entgegen. Die freuen sich bestimmt schon auf die Pause und das gute Essen.

Auf meinem Navi sehe ich das ein kleiner Pfad zum Rhein führt. Tatsächlich sehe ich eine Öffnung im Brennesselgestrüpp und mit meiner Jacke als Schutz gehe ich vorsichtig weiter. Dann stehe ich an einem sehr schönen Strand.

Strand am Rhein der Insel Langenaue

Nach dem Abstecher an den Rhein mache ich mich auf den Rückweg. Ich wähle den Feldweg neben dem Radweg und bin nun ganz alleine. Vor mir liegt ein umgefallener Baum quer über dem Weg und ich erinnere mich an das Warnschild ‚Astbruch‘ am Anfang des Weges.

Mittlerweile ist heftiger Wind zu der Schwüle hinzugekommen und ich kann nur hoffen das alle Äste oben bleiben.

Die Fähre wartet um mich und die anderen Passagiere wieder ans andere Ufer zu bringen.

… auf dem Alten Rhein

Die Fähre war auch auf dem Rückweg voll besetzt.

Zurück nach Gustavsburg geht es größten Teils auf dem gleichen Weg.

Eine kleiner Seitenweg führt weg vom Radweg durch den lichten Wald bis zur Autobahnunterführung.

Die Brücke sieht von unten aus wie eine riesen Ur-Eidechse. Hier nehme ich den Pfad auf dem Deichdamm wieder auf.

… Sitz-Kieselsteine auf dem Regionalpark Rhein-Main Rundweg der hier vorbei führt

Die Pfähle zeigen die Hochwassermarken an: in den Jahren 1882/1883 war der höchste Stand.

Das war früher das Verwaltungsgebäude von MAN.

Es steht noch eine kleine Stadtrunde auf dem Programm. Im Ort gibt es eine Eisdiele die guten Kaffee anbietet. Zeitweilig droht es zu regnen und ich setze mich ins das Cafè anstelle draußen zu bleiben.

Der Regen verzieht sich wieder und ich hab noch Zeit den Burgpark zu besuchen. Der Biergarten ist geschlossen aber meine Kaffeepause hab ich ja schon gemacht.

Der Burgpark wurde als Andenken an die im 17. Jahrhundert hier stehende schwedische Festung Gustavsburg errichtet. Diese neue Brücke geht über den alten Burggraben.

…dieser Spielturm wurde an den Stelle des ehemaligen Torturmes der Festung Gustavsburg errichtet

Nun wird es Zeit zum Bahnhof zurück zu kehren. Übrigens steht der Bahnhof fast in der Mitte der früheren Festung (siehe Webseite Gustavsburg-Germany.de)

Die Bahn kommt pünktlich und ich trete die Heimreise an. Am nächsten Tag erfahre ich das am Sonntagabend ein schwerer Sturm über Ginnsheim und Gustavsburg hinwegfegte, Bäume fielen auf die Gleise und der Bahnverkehr wurde teilweise unterbrochen. Wieder Mal Glück gehabt!