- Start: Philippstein, Parkplatz Mehrzweckhalle, Im Lindwig
- Länge: 13,9km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Die Burgruine oberhalb von Philippstein ist mein Ziel für heute. Den Busuch hebe ich mir bis zum Ende der Wanderung auf. Vom Parkplatz vor der Mehrzweckhalle hat man schon die erste schöne Weitsicht über Philippstein hinweg.
Diese Wanderung wurde von der DVV Wanderung auf ich-geh-wandern.de inspiriert. Vom Parkplatz geht es den Berg hinunter und durch den Ort hindurch in Richtung Braunfels.
Schnell erreicht man den Ortsausgang und dann den Wald. Es ist ein grauer Morgen mit Aussicht auf einen sonnigen Mittag /Nachmittag.
Auf breiten, weichen Waldwegen führt die Strecke den Berg hinauf. Manche Bäume lassen ihre bunten Blätter fallen, jedoch überraschend viele zeigen sich noch im satten Grün.
Wegen der hohen Feuchtigkeit der letzten Wochen sieht man überall Pilze spriessen.
Der Wald lichtet sich und Braunfels und sein Schloss liegen vor mir.
Nebelfelder sind hinter dem Schloss über dem Ort sichtbar. Der Himmel hat sich noch nicht zwischen Regen und Sonnenschein entscheiden können.
Die Kühe auf der Weide beim Lindenhof lassen den Tag gemütlich angehen.
Der ‚Feuersteinsweg‘ ist ein Hohlweg den es bereits seit über 1000 Jahren gibt. Es ist der Rest einer alten Handelsstrasse die über die Taunushöhen und durch Wetterau nach Frankfurt führte (Info-Tafel).
Die ‚Villa am Park‘ aus der Zeit um 1900 liegt in bester Lage direkt beim Herrengarten des Schlosses (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).
Am 1 Mai diesen Jahres war ich auch hier im Herrengarten beim Musikpavillion. Damals bin ich vom Bahnhof in Solms aus gestartet. Der Herrengarten ist ein 400 Jahre altes Kultur- und Gartendenkmal. Auf herrengarten-braunfels.de kann man mehr über die Historie und den sehr alten Baumbestand lesen.
Weiter geht es über den alten Marktplatz zum Schloss. Es sind nur sehr wenige Besucher zu sehen.
Wie im Mittelalter führt der Weg durch die ‚Unterste Pforte‘ in das Schloss.
Eine breite Treppe führt zum EisernenTor. Die Treppe ist leicht zu begehen da sie einst für Pferde gedacht war. Auf dem Schlusssteinsteht des Spitzbogens steht das Erbauungsjahr 1491 und Graf Otto als Erbauer (museum.de/411/6). Über dem Gewölbe sieht man die Schlosskirche.
Hinter dem Tor liegt ein kleiner Garten und links sieht man den Eingang zum Schlosscafé.
Seit dem 13. Jahrhundert ist der Sitz der Grafen von Solm das Schloss Braunfels. Und auch heute noch wohnt hier die Familie der Grafen von Oppersdorff zu Solms-Braunfels (Wikipedia).
Im Jahr 1451 wurde erst eine kleine Kirche erbaut die später durch eine gössere ersetzt wurde. Rechts von der Kanzel sieht man die Abbildungen der Gräfin Elisabeth und des Grafen Conrad (museum.de/411/8)
Vom Paradeplatz und der Schlosskirche gehe ich wieder hinunter um das Schloss zu verlassen.
In der Mauer befindet sich ein kleines Gefängnis. Es wurde ‚Böse Herberge‘ genannt und stammt aus dem 15. Jahrhundert (museum.de/411/6).
Der Glockenturm stammt wurde nach dem Brand von 1679 wude der Fachwekbau und der achteckige Aufsatz hinzugebaut. Das Tor wurde zur Sicherung der Anlage bereits im 15. Jahrhundert errichtet (Wikipedia).
Das ‚Palais Hartleben‘ wurde 1681 für den Kammerpresidenten Ludwig Ernst von Hartleben erbaut. Vermutlich gab es bereits einen Vorgängerbau der beim Brand von 1679 vernichtet wurde. (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de)
Durch die Pforte gehe ich zurück zum Marktplatz. Wie oben erwähnt, der Brand von 1679 vernichtete grosse Teile der Stadt und des Schlosses. Der bis heute erhaltene Marktplatz und die umliegenden Häuser wurden nach dem damaligen Brand restauriert (Wikipedia) Ich lege eine ausgedehnte Pause ein und geniesse die Ruhe auf dem Marktplatz.
Am Marktplatz steht dieser Wegweiser mit allemöglichen Wanderwege Markierungen. Viele Wege führen nicht nur nach Rom sondern auch nach Braunfels.
Viele der Fachwerkhäuser stammen aus der Zeit vom 17. bis 19. Jahrhundert.
Ich beginne nun den Rückweg nach Philippstein.
Die Sonne hat die Wolken beiseite geschoben und beleuchtet die bunten Blätter der Bäume.
Hier kann man in alle Himmelsrichtungen weiter gehen.
Der Wegweiser sagt das es nur noch etwa zwei Kilometer bis zur Burgruine Philippstein ist.
Der Weg durch den Wald ist ruhig und erholsam.
Hier geht es zur Burg. Der ‚Hugenotte- und Waldenserpfad‘ führt von Frankreich nach Hessen. Im 17. Jahrhundert flüchteten etwa 250.000 Hugenotten und Waldenser aus Frankreich und Italien in den Norden um religiöser Verfolgung zu entgehen (Info-Tafel in Philippstein).
Die Burgruine ist zur Zeit eine Baustelle und durch Bauzäune abgesperrt. Ich habe Glück, es findet eine Führung statt und ich schliesse mich ihr an um die Burgruine zu besuchen.
Die Burg Philippstein wurde 1390 von Graf Philipp I. von Nassau-Weilburg Saarbrücken erbaut um den hiesigen Bergbau vor dem Grafen von Solms zu schützen (Info-Tafel in Philippstein).
Im Zuge der Führung haben wir alle Zutritt zum Turm und dem Burgkeller. Auf der Webseite ‚burg-philippstein.de/die-burg‘ informiert der Burg- und Heimatverein über die Historie der Burg und wichtige Termine.
Der Holzaufsatz auf dem Turm wurde auf die breiten Mauern gebaut um den Turm vor den Witterungen zu schützen.
Man kann in der Ferne Schloss Braunfels erkennen.
Blick auf den Burghof unten und in die Ferne.
Ich verlasse die Burg über einen schmalen Pfad und sehe nun die Burg von unten.
Ehe ich weiter ins Tal und zurück in den Ort gehe, statte ich dem Kriegerdenkmal noch einen Besuch ab.
Nun sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum Parkplatz an der Mehrzweckhalle.
…noch ein letzter Blick auf Burg Philippstein vor meiner Heimreise. Es war ein perfekter Herbsttag mit vielen Eindrücken und der Wanderung durch die bunt belaubten Wäldern.