- Start: Hattenheim – Eltville, Bahnhof
- Länge: 15,6km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Überall soll es regnen, nur nicht im Rheingau, sagt die Wettervorhersage. Also plane ich eine Wanderung durch die Weinberge und am Rhein entlang. Der Zug kommt pünktlich in Hatternheim an. Die Bäckerei unweit vom Bahn ist geöffnet und ich besorge mir noch schnell Reiseproviant.
Der Weg führt am Friedhof von Hattenheim vorbei. Die Grabplatten auf der linken und rechten Seite der Kapellentür stammen aus dem späten 19. Jahrhundert.
Die Straße führt leicht bergauf und aus dem Ort hinaus.
Die Wege durch die Weinberge sind noch matschig von dem Regen der letzten Tage.
Obwohl es noch früh am Morgen treffe ich schon auf Gassi-Geher und Spaziergänger.
Hinter dem Kirchhof und vor den ersten Häusern von Hallgarten biege ich nach links ab.
Dann sieht man die ersten Häuser von Hallgarten und dahinter die Höhen des Taunuskamms.
Der Wind bläst ziemlich heftig hier oben und die Hexe mit ihrem Besen kann fliegen.
Oberhalb vom Weg sieht man die Kirchturmspitze im Hintergrund und die schönen Häuser der Weingüter.
Obwohl rundherum dunkle Wolken hängen regnet es im Rheingau nicht – genauso wie die Wettervorhersage.
In der Ferne glitzert der Rhein und am Horizont sieht man das Rheinhessische Hügelland.
Mitten in den Weinbergen steht diese kleine Kapelle.
In der Kapelle hat jemand den Altar mit Weihnachtsdeko geschmückt.
Es ist noch zu früh für eine Pause obwohl die Bänke dazu einladen. Der Weg führt ins Tal, über den Dornbach und dann zu den Mühlen.
An der Raststätte mit Bildstock biege ich nach links ab. Im Tal sieht man die Kühn’s Mühle.
Über Ingelheim und dem Mainzer Becken öffnen sich die Wolken und die Sonne kommt durch.
22 Weingüter liegen am Wanderweg „Flötenweg“. Der Name stammt von der Rheingauer Weinflasche: die Flöte. Wer möchte kann den Wanderplan von flötenweg.de runter laden. Am ersten Wochenende nach Pfingsten findet eine Wanderveranstaltung statt wobei Besucher ausgewählte Weingüter besuchen können.
Eine Dame mit ihrem Pferd begegnet mir ein paar mal weil sie hier ihre Runden macht. Ich gehe weiter ins Tal und überquere den Schwemmbach. Nur eine Joggerin ist hier unterwegs.
Bald kommt Schloss Vollrads in Sicht.
Die Infotafel im Weinberg erzählt die Geschichte des Schlosses vom 13. Jahrhundert bis heute.
Die Tafel zeigt die Größe des Gutes und die Gebäude mit deren Nutzung.
Schloss Vollrads ist heute im Besitz eines eigenständigen Unternehmens. Das Herrenhaus wird für Hochzeiten (mit Standesamt) und sonstige Feiern vermietet.
Der Nordflügel beherbergt die Weinkeller.
Die Vinothek ist noch geschlossen und auch sonst werden Besucher erst ab Mitte März erwartet und bewirtet (vollrads.com). Das erklärt auch warum außer mir kaum weitere Besucher zu sehen sind.
Nun verlasse ich das Schloss und es geht weiter im Richtung Rhein.
Die Straße führt geradeaus ins Tal nach Winkel, Ortsteil von Oestrich-Winkel.
In der Ferne auf dem Hügel (in der Mitte vom Bild) sieht man das Schloss Johannisberg. Aber dieses Schloss werde ich ein anderes Mal besuchen.
Unterwegs mache ich einen kleinen Abstecher auf dem „Rheingauer Klostersteig“. Der Wanderweg ist etwas über 29 Kilometer lang, beginnt am Kloster Eberbach und endet an der Marienkirche in Rüdesheim-Aulhausen (rheingau.de).
Bald verlasse ich den Klostersteig und gehe ins Tal nach Winkel.
Kurz vor dem Ortseingang sieht man dieses „Gebranntes Heiligenhäuschen“. Dieses Häuschen ist ein Ersatz aus dem Jahr 1957 für ein Häuschen welches immer wieder abbrannte und dann neu aufgebaut wurde (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).
Die Figur im Heiligenhäuschen ist eine Kopie. Das Original ist aus dem 14. Jahrhundert und dieses steht im Pfarrhaus (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).
Ein paar hundert Meter Weiter sieht man mitten auf einer Straßenkreuzung diese kleine Kapelle.
In einem Gang an der Seite der Kirche sieht man einige alte Grabsteine. Dieser Grabstein war 1669 für ein dreijähriges Kind geschaffen worden.
Schmale Gassen führen direkt zum Rheinufer.
Sobald ich aus der Unterführung heraus trete, weht der Wind sehr heftig von rechts und drückt dann stark von hinten.
Die Kanadagänse kommen auf mich zu gerannt. Anscheinend sind sie gewohnt gefüttert zu werden.
Auf der anderen Seite der B42 hinter den Bäumen sieht man Basilika Sankt Agidius in Mittelheim. Sie ist neben der Abteikirche von Kloster Eberbach die älteste Kirche im Rheingau (rheingau.de).
Die Infotafel zeigt die Paläontologischen Denkmäler Hessens. Die Wissenschaft der Paläontologie erforscht Lebewesen und Lebewelten der geologischen Vergangenheit. Zu den berühmtesten Denkmälern gehört die Grube Messel bei Darmstadt (denkmal.hessen.de).
Die Autofähre legt los um nach Ingelheim zu fahren. Die Personenfähre fährt erst ab Mitte März wieder.
So viele Wander- und Radwege verlaufen durch den Rheingau.
Der hohe Rhein hat viel Unrat angeschwemmt und dieser sammelt sich an den Anlegestellen.
Der Oestricher Kran erscheint am Horizont.
Der Oestricher Kran wurde 1744/45 erbaut und war bis 1926 in Betrieb. Zwei Mühlräder im Inneren heben die Lasten, zum Beispiel Weinfässer oder Baumstämme, und laden oder entladen die Schiffe (rheingau.de).
Das Bild zeigt den Kran und die Arbeiter im Jahre 1796.
Nun sieht man den Kirchturm der Oestricher Kirche auf der anderen Straßenseite. Der Marktplatz in der Nähe der Kirche ist umrahmt von Fachwerkbauten aus dem Mittelalter und später (rheingau.de).
Ich nähere mich Hattenheim. Am Horizont sieht man die Weinberge bei Hallgarten und die Berge des Taunuskamms.
Der Himmel verdunkelt sich und immer noch sind kaum Spaziergänger auf dem Leinpfad unterwegs. Nur den vielen Radfahrern scheint der Wind und die Kälte nichts auszumachen.
Vom Rheinufer aus sieht man den Turm von Schloss Reichartshausen. Im 12. Jahrhundert war dieses Schloss, per päpstlicher Anordnung, das Weinmagazin für Kloster Eberbach. Das heißt man konnte steuerfrei mit Wein handeln und Salz und andere Güter zum Kloster schaffen. Heute ist das Schloss in Privatbesitz (rheingau.de).
Die Weingüter am Ortsrand von Hattenheim kommen nun in Sicht.
Hier sagt der Winter hallo und man tritt in ein Weindorf ein.
Schmale Gassen führen zurück in den Ort hinein.
Das Kronenschlösschen wurde 1894 erbaut und wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als Hotel genutzt.
Dieses Haus wurde um 1700 erbaut. An der Giebelseite stehen manngroße religiöse Figuren und man glaubt das dieses Haus vielleicht einst das Küsterhaus war (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).
Das Gebäude des Bahnhofes in Hattenheim wurde 1884/85 erbaut . Kunstvolle Steinmetzarbeiten verzieren die Wände (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de). Während ich das Gebäude betrachte kommt kommt die Bahn und ich trete meine Heimreise an.