Von Niedernhausen zum Roemerturm und dann nach Idstein, 31 August 2025

  • Start: Niedernhausen, Bahnhof
  • Länge: 12,4km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt… Eigentlich war geplant im Odenwald zu wandern, aber in Niedernhausen geht es wegen einer streikenden Lok nicht weiter in Richtung Wiesbaden. Nach langem hin und her ist es spät geworden und ich entscheide mich von Niederhausen nach Idstein zu wandern.

Auf dem Weg in die Innenstadt kommt man an der 1904 erbauten und denkmalgeschützten Christuskirche vorbei. Um meine Route nach Idstein zu planen gehe ich in eine Bäckerei am Rathaus und jetzt wird ausgiebig gefrühstückt.

Von der Bäckerei geht’s am Rathaus in Niedernhausen vorbei. Das Gebäude wurde 1903 als Schule am damaligen Ortsrand errichtet (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).

Die Strecke folgt der Straße zurück in Richtung Bahnhof.

Am Daisbach biegt man auf einen Schotterweg ab der in einen schönen Park mündet.

Nun wandert man am Wanderweg „Liegendes Y“ und der „Streuobstroute“ entlang. Der Wanderweg „Liegendes Y“ führt vom Bahnhof in Hofheim bis zum Bahnhof in Wetzlar (Taunusklub). Die „Streuobstroute Nassauer Land“ ist ein Netz von Wanderwegen über 600 Kilometer. Mehr Informationen findet man auf streuobstroute-nassauer-land.de.

Nachdem man den Park verlässt passiert man einen großen Sportplatz auf der einen Seite und die Autalhalle auf der anderen Seite..

Ein Feldweg führt ins Autal hinein.

Die Blätter der Bäume beginnen sich zu färben. Der Herbst kommt langsam um die Ecke!

Hier existierte die Queckenmühle und sie war die älteste Mühle von Königshofen (heute ein Ortsteil von Niedernhausen).

Die ehemalige Queckenmühle wurde 1894 von Franz Fichler in eine Asbestfabrik verwandelt. 1932 wurde der Betrieb geschlossen (Infotafel)

Nach der alten Mühle erreicht man die Landstraße und man folgt dem Radweg leicht bergauf immer an der Straße entlang.

Rechts vom Weg liegt die Stockmühle.

Blick zurück ins grüne Tal mit der Daisbach.

Auf der Höhe, nach der Fabrik, biegt man ab und folgt dem Weg ins Tal.

Über dem Hügel sieht man die Häuser von Niederseelbach.

Eine Dame mit Hund zeigt mir den Weg durch eine Wiese zur Johanneskirche.

Die Schafe haben einen trockenen Platz gefunden.

Man vermutet das der Kirchturm ein alter Wachturm war und bereits um 800 erbaut wurde. Das Kirchenschiff wurde wahrscheinlich im späten 15. Jahrhundert erbaut. Früher lief der Daisbach hier vorbei und regelmäßig wurde das Kirchenschiff unter Wasser gesetzt. Also wurde der Kirchenboden aufgefüllt und 14 Meter höher gelegt (Infotafel)

Vor der Kirchentür liegen bemalte Steine. Auf einem Stein steht „Hope“ – und Hoffnung sollte man immer haben.

Nach einer kurzen Pause verlasse ich Niederseelbach.

Hinter der Eisenbahnbrücke geht es nach links über einen Wiesenweg weiter.

Gemächlich geht es bergauf während Seelbach unten im Tal zurückbleibt.

Ein Drachen streckt seine Flügel an einer Scheunenwand…

Hier oben kann man tief durchatmen um die frische Luft und den Duft der Gräser und Blumen zu genießen.

Der „Limesrundweg“ ist circa 4 Kilometer lang. Dieser QR Code führt zu „limes-idsteiner-land.de“. Hier kann man viel über den Limes als Grenzlinie, die Wachtürme und deren Geschichte nachlesen.

Diese Gegend ist beliebt bei Wanderern und Radfahrern.

Ab 86 n. Chr. begannen die Römer, zwischen dem heutigen Oberseelbach und Idstein den Limes anzulegen. Das Gebiet des heutigen Niedernhausen lag dabei auf römischer, aber Idsteins auf germanischer Seite (Wikipedia).

Nun folgt man dem Limesweg bis zum Römerturm.

Ein Blick zurück ins Tal in Richtung Engenhahn und Eschenhahn.

Hoch oben auf der Dasbacher Höhe sieht man den Wachturm 3/26. An der gesamten Limesgrenze von Regensburg bis Rheinbrol am Rhein waren über 900 Wachtürme errichtet worden (Wikipedia).

Umso mehr der Tag voran schreitet, umso mehr Wanderer begegnen mir.

Der „Limeserlebnispfad (Taunus)“ ist etwa 33 Kilometer lang, beginnt in Glashütten am Limes-Informationspavillon und endet am Gaulskopf bei Langenhain-Ziegenberg (ich-geh-wandern.de).

Nur noch einen kleinen Anstieg muss man bewältigen und man hat den Wachturm erreicht.

In 2002 wurde der Wachturm 3/26 am Limes nachgebaut. Er hat eine Gesamthöhe von 12 m und eine Grundfläche von 25 m². Der Eingang war bei den Römern im 2. Stock und die vermutlich vier bis sechs Wachtsoldaten erreichten die Wachstube über eine Leiter (limes-idsteiner-land.de).

Im 1. und 2. Stockwerk befindet sich ein kleines Museum. Besucher können die Funde während der Öffnungszeiten bewundern. Die aktuellen Besucherzeiten findet man auf limes-idsteiner-land.de. Die Mauern wurden originalgetreu nachgebaut, inklusive weißer Verputzung mit rotem Fugenstrich. Nur eine Ecke wurde frei gelassen und man sieht die Mauersteine aus der lokalen Gegend.

Über dem Fenster steht folgende Inschrift: „IMP-CAES-DVHADR-FL-T-AEL-HADR-AN TONNO-AVG-PO-P-M-TRIB-POT-VIII-COS P-P-N-TREVERORUM-C LAR-II-ET-SEVER- C O S “ oder so ähnlich. Das einzige Wort TRVERORUM kommt mir bekannt vor und könnte Trier heißen.

Zeit für eine Pause!!! So ein schöner Tag und so eine tolle Aussicht – das muss man genießen.

Der Limes sollte die Römer vor den Überfällen der Germanen schützen. Auf der Tafel sieht man den Limesabschnitt im Taunus. Vom nächsten Wachturm 3/25 sind nur noch die Grundmauern übrig. Man findet ihn im Wäldchen unterhalb des Limeserlebnispfades (limes-idsteiner-land.de).

„Hier überqueren Sie die Limeslinie zwischen Germania Magna und dem Imperium Romanum“ (Teil des UNESCO Welterbes)

Der Wanderweg folgt nun einem Wiesenweg und in der Ferne kann man Idstein schon erahnen.

Die Sicht geht weit in den Taunus hinein.

Dann geht es hinunter ins Tal.

Der Weg ist gesäumt mit vielen Wildblumen und die Schmetterlinge flattern munter von einer Blüte zur nächsten. Dieser Tagfalter, Gemeiner Bläuling, wartet geduldig bis ich mein Foto gemacht habe.

Immer weiter geht es den Berg hinunter zur Henri-Dunant-Allee.

Am Kreisel folgt man dem Radweg scharf nach Links.

Im Graben unterhalb des Radweges verläuft der Wörsbach.

Am nächsten Kreisel stehen ein paar Totempfahle, auch Wappenpfahle genannt..

Nun geht es am Krankenhaus vorbei und durch ein Gewerbegebiet in Richtung Idsteiner Bahnhof.

Nach der Unterführung gelangt man zum Park in der Ritzbach.

Der Bahnhof ist nun in Sichtweite.

Der Fahrkartenautomat in der Empfangshalle sagt das der Nächste Zug nach Limburg in sechs Minuten kommt. Nun bin ich nach dem schwierigen Anfang von heute Morgen wieder mit der Bahn versöhnt.

Und hier kommt schon der Zug. Es war ein guter Wandertag mit ungeplanter Strecke und mit vielen schönen herbstlichen Eindrücken.