
- Start: Nidderau-Heldenbergen, Bahnhof
- Länge: 12,5km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Im September 2020 bin ich einen Teil der Hohe Straße, ein Regionalpark RheinMain Rad- und Wanderweg, gewandert und damals hatte ich mir vorgenommen Nidderau mit den Stadtteilen Heldenbergen, Windecken und Ostheim zu besuchen.



Zuerst geht es entlang der Gleise nach Heldenbergen. Zur Zeit kann hat man in Nidderau-Heldenbergen drei römische Militärlager erforscht. An der römischen Straße nach Okarben wurden 50 bis 70 Häuser, Töpferbetriebe sowie Schmieden und mindestens zwei Bronzegießereien ausgegraben (Infotafel und Wikipedia).
Nach der Bahnhofstraße biege ich auf einen Pfad ab der aus dem Ort hinaus führt.


Die „NidderAuenFährte“ ist die neueste Spessartfährte und wurde im Juni 2024 eingeweiht. Sie ist etwa 17 Kilometer lang und beginnt am Bahnhof Eichen. Mehr Informationen über den Wanderweg findet man auf naturpark-hessischer-spessart.de

Der Radweg geht an einem Reiterhof vorbei. Hier stand einst die Naßburg, eine Wasserburg aus dem Jahr 1383. Heute erinnert nur der Straßennamen an die ehemalige Burg (Wikipedia).


An der Burggasse mache ich einen kleinen Abstecher in die offene und laufe an Feldern und Wiesen vorbei.
Idyllisch liegt der Platanenhof inmitten der Äcker.



Am Gewerbegebiet biege ich ab und gehe zurück in den Ort Heldenbergen hinein. Hier kommt man an der Kirche Mariä Verkündigung vorbei. Man vermutet eine Vorgängerkirche aus den Jahren um Jahr 839 oder um 1100. Diese Kirche wurde in den Jahren 1751–1754 erbaut (Wikipedia). An diesem Tag ist sie komplett in Baugerüsten verhüllt und kaum sichtbar.
Die Infotafel der Bonifatius-Route erzählt das der Leichenzug des Heiligen Bonifatius auf dem Weg von Mainz nach Fulda in der Nähe einer Quelle eine Ruhepause einlegte. Östlich von Heldenbergen gibt es bis heute einen Bonifatiusacker.


Links und rechts am Weg sieht man Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In Nidderau und den fünf Stadtteilen gibt es über 160 Gebäude die unter Denkmalschutz stehen (nidderau.de). Links vom Weg hinter einer Grünanlage liegt die Oberburg aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

Die Geschäfte des Nidder-Forums sind um einen großen Platz herum mit einem Springbrunnen in der Mitte verteilt. Zwei Cafés sind offen und gut besucht mit vielen Frühstücksgästen.


Am Kreisel sieht man das Rathaus von Nidderau.
Nachdem man das Rathaus passiert hat kommt man zum Grenzstein der die ehemalige Landwehr markiert.


Im 19.Jahrhundert verlief hier die Grenze zwischen dem Großherzogtum Hessen und dem Kurfürstentum Hessen. Nach der Reichsgründung 1871 verlor die Grenze ihre Bedeutung (Infotafel).
Die Grenzen der Landwehr wurden oft durch wurden Wall und Graben gekennzeichnet und dienten als Schutz vor Überfällen. Der nächste Ort Windecken ist schon in Sicht.



Links von der Brücke sieht man das ehemaliges Schloss Windecken mit Burgbefestigung und im Hintergrund sieht man auch die Spitze vom historischen Hexenturm. Der Hexenturm geht zurück auf das Landgericht welches im Jahre 1502 eingerichtet wurde. Am 15. Mai 1682 fand die letzte Hexenverbrennung statt (geschichtsverein-windecken.de).
Rechts von der Brücke steht die Niddermühle. Sie wird auf ein Alter ein Alter von mindestens 500 Jahren geschätzt (geschichtsverein-windecken.de).



Auf dem „Kaiserstuhl“ auf dem Marktplatz kann man ein Selfie mit dem Rathaus im Hintergrund machen. Bis zum 30järigen Krieg fanden hier regelmäßig Märkte statt. Das Kirchenbuch vermerkt viele Handwerker die in der Stadt tätig waren: Schumacher, Schneider, Bäcker, Bender (Küfer), Bierbrauer, Taschenmacher, Säckler und viele mehr (geschichtsverein-windecken.de).
Wie in Nidderau säumen auch hier viele Fachwerkhäuser die Straße.


Über der Toreinfahrt des ehemaligen Amtshofes sieht man den Wappenstein mit der Jahreszahl 1586 und einem Lämmchen (geschichtsverein-windecken.de).
Nun geht es über die Schlossbergstraße nach oben zur Burg Wonnecken.



Die Burg ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Grenzsteine wie dieser mit der Markierung ‚HM 1741‘ sind Kleindenkmale und dienen noch heute als Vermessungspunkte.


Nun geht es wieder hinunter in den Ort.

Man könnte von hier aus zum Bahnhof Nidderau-Heldenbergen gehen aber ich mach erst noch einen Abstecher nach Ostheim.


In der Ferne sieht man den Bahnhof, aber der muss erst mal warten.
Der Weg führt hinunter in de Ort Ostheim.


Nachdem man die Landstraße überquert hat geht es nach rechts in ein kleines Waldgebiet mit Fischteichen.

Es geht weiter über die Wiese…


… und dann zwischen Bahngleisen und Fischteich in den Ort Ostheim.
Man landet zuerst in einem Neubaugebiet und findet erst nach einer Weile die Hanauer Landstraße.



Die Kirche Ostheim wurde im 13. Jahrhundert im Stil der Gotik errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg in den Jahren 1634/1635 wurde die Kirche schwer beschädigt und dann 1663 wieder aufgebaut. Die letzte Renovierung fand 1979/80 statt (Wikipedia).
Im Bürgerhof Ostheim findet man das Ortsgericht, Schiedsamt und das Standesamt.


Die Fachwerkhäuser in der Schinnergasse stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert (Infotafel).
Ein Schinner oder auch Schinder war früher ein Abdecker oder auch der Henker. Manchmal waren beide Berufe in einer Person vertreten (Infotafel).



… an einem Reiterhof vorbei in die offene Landschaft.
Die Pferde grasen friedlich in der Sonne.


Am Wasserbehälter steht noch eine Infotafel der Bonifatius-Route.
Der Bonifatiusacker ist seit 1858 vermessen und liegt östlich von hier auf dem Windecker Ohlenberg.



Nun ist man zurück an der Brücke und…
…somit wieder in der Nähe des Bahnhofs.


Hinter der Brücke geht ein schmaler Pfad nach unten zur Bahnhofstraße.
Die Hummeln lieben die Blüten der Disteln am Wegesrand.



Es wird noch eine Weile dauern bis die Bahn nach Frankfurt kommt.
Nun geht auch diese Wanderung durch vergangene Zeiten und durch schöne Landschaften zu Ende. Die Heimreise geht nun gemütlich per Bahn über Frankfurt nach Hause.
