- Start: Kriftel, S-Bahnhof
- Länge: 13,1km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Vom Bahnhof aus geht es erst einmal in Richtung Kriftel Innenstadt und über die Gleise der Main-Lahn-Bahn.
Nach einer Unterführung unter den Bahngleisen hindurch führt die Strecke zum Hattersheimer Weg um am Schwarzbach entlang dem Planetenweg zu folgen. Auch die Regionalpark-Route verläuft hier entlang.
Auf der Gutenbergstrasse macht die Strecke einen leichten Knick um dann wieder an den Bach zu gelangen. Der Galopp der Pferde mit einer Pferdekutsche und ihren beiden Passagieren unterbricht die Sonntagsmorgenstille.
Eine Stele des Regionalparks an der Unterführung der A66 erklärt das dieses Teilstück der Autobahn einer 1813 erbauten Strasse folgt. Sie wurde damals von Herzog Friedrich August von Nassau-Usingen und Napoleon Bonaparte in Auftrag gegeben. Erst hundert Jahre später wurde die Trasse gepflastert und 1934 betoniert. Damit war der Grundstein für den „Rhein-Main-Schnellweg“ gelegt.
Stelen am Wegesrand erzählen von verschiedenen Planeten.
Am Schwimmbadweg verlasse ich den Bach für eine kleine Weile um ihn dann am Stadtpark wiederzusehen.
Der Hattersheimer Stadtpark grenzt an die Mainzer Landstrasse an. Laut der Tafel des Regionalparks ging hier früher die „via regia“ vorbei. Sie war eine Handelsstrasse von Wien nach Brüssel.
Hattersheim wurde 1132 erstmals erwähnt. Der alte Name „Heyderesheym“ deutet auf eine frühere Gründung in fränkischer Zeit hin. Im 18. Jahrhundert wurden im „Alten Posthof“ die Kutschen der Reisenden von Wien nach Brüssel ausgetauscht und die Pferde gewechselt (Stele und hattersheim.de).
Hier der Innenhof der Altmünstermühle die heute ein Seniorenheim beherbergt. Am Eingang zur ehemaligen Mühle hängt eine Tafel „Zur Erinnerung an die Opfer der Hexenverfolgung“ mit den Namen von sieben Frauen die in der Zeit von 1597 bis 1601 angeklagt und verurteilt wurden.
Die kathilische Kirche St. Martinus bildet bis heute den Ortskern von Hattersheim. Sie wurde 1913/ 1915 unter Einbeziehung einer Barockkirche von 1747 erbaut (Info-Tafel). Nebenan, in der Erbsengasse , steht eine 270 Jahre alte Stieleiche. Sie ist ein einzigartiges Naturdenkmal entlang der Regionalpark-Rout (Stele).
Nach dem Stadtpark überquert die Strecke die L3011 – Hessendamm und folgt wieder dem Schwarzbach. Ehe man die Frankfurter Strasse überquert sieht man rechts neben der Brücke den „Hl. Nepomuk“. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts schützt der Schutzpatron der Flößer, Müller und auch der Brücken die Hattersheimer.
Links am Weg liegt der 6000qm grosse 1970 gegründete Tierpark . Esel, Schweine, Rhönschafe, Geflügel und andere Tierrassen unserer Kulturlandschaft werden hier zu sehen sein (Stele).
Der Weg bleibt in der Nähe des Schwarzbaches, eine Brücke führt auf die andere Seite des Baches und dort geht es weiter.
Bis ins 20. Jahrhundert standen hier fünf Mühlen die auch die grössten Arbeitgeber waren. Wegen neuen Produktionstechniken wurde eine Mühle nach der anderen still gelegt (Stele).
… eine Allee führt zum Rosarium
Magnolien werden gespendet und hier gepflanzt. Sie bilden mit ihren frühen Blüten einen grossartigen Eingang.
Das Rosarium Hattersheim war einer der ersten Attraktionen des Regeionalppark’s Rhein Main. 1997 eröffnet können die vielen Besucher heute über 6500 Rosenpflanzen sehen. In der Mitte des Parks steht die 6,50 Meter hohe Rosenpyramide, von Kletterrosen umrankt. (regionalpark-rheinmain.de).
Auch Wasserrosen sind hier zu sehen.
Unter dem Tunnel geht es zurück zum Ausgang.
Unterwegs sieht man hier und da noch Blüten.
Nach der Überquerung der Bahnlinie biege ich ab und folge einer Abzweigung der Regionalpark-Route
Bald erreicht man das Obstbaumrondell. Es wurde angelegt um an den intensiven Obstanbau in dieser Region zu erinnern.
Der Farbrührer aus dem ehemaligen Werk Höchst erinnert an die industrielle Kultur der Gegend. Die beiden Rührarme hinter dem Kessel stammen von grösseren Anlagen.
Nach dem Obstbaumrondell verlasse ich die Regionalpark-Route und folge nun der Bonifatiusroute bis zur Bonifatiuskapelle in Kriftel.
Die Bonifatiusroute folgt dem Leichenzug des Hl. Bonifatius von Mainz bis Fulda. Der Pilgerweg ist 172 km lang und erinnert an die Überführung des Leichnams im Jahre 754 (bonifatiusroute.de).
Die Strecke überquert die Brücke über die A66. Da es keine schriftliche Dokumentation über den damaligen Pilgerweg gibt, nimmt man an das die Prozession über ehemaligen noch intakten römischen Strassen führte (bonifatiusroute.de).
… die Bonifatiusroute ist gut markiert
…am Ende dieses Feldweges geht es nach rechts zur Bonifatiuskapelle.
Die 1958 erbaute Bonifatiuskapelle erinnert daran das während der Reise nach Fulda hier in Kriftel eine Nachtruhe eingelegt wurde (Info-Tafel).
Nach dem Besuch der Bonifatiuskapelle könnte ich dem Weg zurück nach Kriftel folgen oder nach Hofheim zur Bahnstation gehen. Ich entscheide mich für Hofheim da die Regio-Bahn nicht in Kriftel hält sondern nur in Hofheim.
Die Strecke führt nun an der grossen Baustelle des Kreishauses vorbei. In der Ferne sieht man Hofheim.
Die ersten Häuser von Hofheim …
… und schon erreicht man die Unterführung die zu den Gleisen am Bahnhof führt.
Der Zug kommt auch bald und es geht vom Bahnhof Hofheim wieder nach Hause. Nach diesem nass-kalten Tag freue ich mich auf eine Tasse heisse Schokolade und den Platz beim Kamin.