Von Gross-Karben ueber die Niddaroute nach Burg-Graefenrode, 26 Januar 2025

  • Start: Gross-Karben, Bahnhof
  • Länge: 14,5km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Die heutige Wanderung durch die Wetterau beginnt am Bahnhof von Groß-Karben. Der Bahnhof liegt an der Main-Weser Strecke und ist seit 1852 in Betrieb und dieses Gebäude ist das einzige an der Strecke welches sein ursprüngliches Erscheinungsbild bewahrt hat (Wikipedia).

Ehe es zur Strecke geht mache ich einen keinen Abstecher durch das Gewerbegebiet. Eine Bäckerei ist offen und es sind einige Leute unterwegs um Brötchen für’s Frühstück zu holen.

Es ist noch kühl und die Sonne wagt sich noch nicht raus.

Der Weg führt an der Raps Mühle vorbei und die vielen Flaschenkästen der Obstkelterei bilden eine hohe Wand.

Nun bin ich an der Nidda angekommen. Es geht über eine kleine Brücke hinweg zum Radweg.

Ich bin alleine auf der Strecke. Vielleicht ist das Wetter zu ungemütlich für Radfahrer und Gassi-Geher.

Die Nidda Route ist Teil des Wegenetzes des Regionalparks Rhein-Main. Der Radweg beginnt an der Quelle der Nidda im Vogelsberg und endet nach 94 Kilometern an der Mündung in den Main in Frankfurt-Höchst. Mehr Informationen über die Streckenführung und Sehenswürdigkeiten findet man auf niddaroute.de

Kaufverträge dokumentieren die Geschichte der ehemaligen Mühle von Okarben bis in das Jahr 1333 zurück (Infotafel.

Bei Okarben wechselt der Radweg auf die andere Uferseite.

Die Windböen werden heftiger und kälter umso später es wird. Ich bin definitiv nicht für diesen Sturm vorbereitet.

Die Pilze bilden ihr eigenes Kunstwerk am Baumstamm.

Jährlich wird der Radweg von März bis September gesperrt um besonders geschützte und gefährdete Arten zu behüten (Infotafel).

Am Horizont sieht man Nieder-Wöllstadt und weit dahinter liegt Friedberg.

Hier verlasse ich die Nidda und den Radweg und beginne die Rückreise.

Dieses kleine Steinmonument scheint beliebt zu sein. Viele kleine Steinchen liegen hier auf der Säule und drum herum. Vielleicht sind es „Sorgensteinchen“. Wenn man diese Steinchen ablegt lässt man seine Sorgen hinter sich.

Links am Weg sieht man das Auenprojekt Niederwiesen. Auf 1000 Meter Flusslänge wurden die Niddadeiche zurück gebaut und die natürliche Flussaue wieder hergestellt (Infotafel).

Von dieser Plattform aus kann man die Tiere in der Aue Niederwiesen beobachten. Aber Regen hat sich zu dem Sturm gesellt und es ist richtig ungemütlich geworden.

Vor mir liegt nun Gräfenrode. Die Kamera hat nun auch Regentropfen abbekommen.

Die beiden Nordic-Walker sind die beiden einzigen Menschen denen ich heute begegne.

Die Oberburg ist die einzige von drei Herrensitzen in Burg-Gräfenrode die noch erhalten ist. Wappensteine in der Burg datieren die Bauten auf Mitte des 16. Jahrhunderts.(denkxweb.denkmalpflege-hessen.de)

Der Lieselturm wurde um 1563 erbaut und ist der letzte erhaltene Eckturm der einstigen Hofanlage. Er wurde zeitweise als Gefängnis und Burgverlies genutzt. Der Name „Lieselturm“ erinnert an eine Sage wobei eine junge Dame wegen ihrer Hilfsbereitschaft im Verlies ertränkt werden sollte. Sie wurde jedoch auf wundersame Weise gerettet (Infotafel).

Seit 1867 ist die Oberburg im Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde (Infotafel).

Hier stand einst eine weitere Burg, die Weißeburg oder Waisburg. Diese wurde im dreißigjährigen Krieg zerstört (Straßenschild).

Eine mittelalterliche Kirche wurde 1726 abgebrochen und der Nachfolgebau wurde an gleicher Stelle im folgenden Jahr erbaut (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de)

Der Frühling ist im Anmarsch wenn die Schneeglöckchen ihre Köpfchen zeigen.

Im Kreisel am Ortsausgang steht Liesel neben dem Lieselturm (Infotafel). Die lokale Sage habe ich bereits oben erwähnt.

Nun geht es im schnellen Schrittes zurück nach Groß-Karben.

Das Naturschutzgebiet Ludwigsquelle ist 17 Hektar groß, besteht seit 1974 und ist der Lebensraum für über 200 Pflanzenarten und viele bestandsgefährdete Vögel (Infotafel)..

Der Radweg und die Landstraße verlaufen parallel bis nach Groß-Karben.

Unterwegs mache ich noch einen Abstecher zum Brunnen an der Ludwigsquelle. Schon im Jahre 1411 erwähnt, wurde der heutige Park mit der Ruhezone erst 2018 angelegt (karben.de).

Die Säulen des Brunnens an der Ludwigsquelle zeigen Bestandteile des Wassers: Eisen, Sulfat, Calcium, Hydrogencarbonat, Kohlenstoffdioxid, Magnesium und Fluorid.

Die ersten Häuser des Ortes sind nun in Sichtweite. Die Wolken jagen immer noch über den Himmel und der Wind hat sich auch nicht beruhigt.

Im Ort angekommen statte ich dem Friedhof einen Besuch ab.

Das Leonhardisches Schloss ist seit 1790 im Besitz der Freiherren von Leonhardi. Die Wappensteine in der Mauer mit der Datierung 1614 und 1618 sprechen von den früheren Besitzern den Herren von Cronberg . Die angesetzten Erker an den Hausecken stammen aus dem 19. Jahrhundert (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de)

Das ehemalige Degenfeld’sche Schloss wurde 1728 auf einem ehemaligen Landsitz erbaut. Der österreichische General von Degenfeld-Schomburg kaufte 1810 das Schloss und gab ihm seinen Namen. 1868 erwarb die Gemeinde Groß-Karben das Schloss und diese verkaufte es 2013 an Privatleute (Wikipedia).

Neben dem Schloss befinden sich noch Nebengebäude und ein Brunnen.

1378 wird die Kapelle zum ersten Mal erwähnt.  Anfang des 18. Jahrhunderts wird sie umgestaltet und aus dieser Zeit stammen die Kanzel, die Empore und die Orgel (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).

Ich mache mich nun auf den Weg zum Bahnhof der noch ein – zwei Kilometer entfernt ist. Unterwegs komme ich an der ehemaligen Schule, 1834 erbaut, vorbei.

 Der Rückweg führt nun durch den Park westlich des Leonhardi’schen Schlosses.

Die kleine Brücke über der Nidda sagt mir das es nun nicht mehr weit bis zum Bahnhof sein kann.

In der Ferne sehe ich das Gewerbegebiet von heute Morgen.

Dann folgt eine Strecke durch Industriegebiet und, VOILÀ, ich habe den Bahnhof erreicht.

Diese bunt bemalte Bahnunterführung kann man kaum übersehen.

Es dauert noch zwanzig Minuten bis die nächste S-Bahn nach Frankfurt kommt. Völlig durchgepustet von dem kalten Wind und dem ständigen Nieselregen nehme ich Platz in der warmen S-Bahn und es geht wieder zurück nach Hause.