Friedberg (HE) mit Burganlage und Wanderung nach Dorheim, 6 September 2020

  • Start: Friedberg (Hessen), Bahnhof
  • Länge: 16,0km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Der Anfang dieser Wanderung ist nicht besonders interessant. Manche Straßen haben schönen Baumspaliere, ansonsten geht es durch ein Wohngebiet und an Schulen vorbei. Aber zum Aufwärmen ist dieser Teil der Strecke gerade richtig.

Unterwegs begegnen mir einige Familien die dann an dieser Heilig -Geist – Kirche einbiegen. Diese große Kirche wurde 1959/1960 erbaut um den vielen nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogen Katholiken ein Gotteshaus zu bieten. Bald erreiche ich die Kaiserstrasse die nun geradeaus zur Burganlage führt.

… die Kreisverwaltung und der ‚Europaplatz‘ an der Kaiserstrasse

Laut der Broschüre ‚Friedberg erleben‘ kann man entlang der Strasse mehr als 130 Häuser mit historischen Fassaden aus dem 15. bis 18. Jahrhundert sehen.

Der ‚Elvis-Presley-Platz‘ ist noch leer. Einige Cafès stellen ihre Stühle in die Sonne aber die Besucher fehlen noch.

Plakate an einer Litfaßsäule erzählen über die Zeit von 1958 bis 1960 als Elvis seine Zeit als Soldat in der naheliegenden Ray-Barracks verbrachte. Dieser Wegweiser zeigt in Richtung Ray Barracks 1,3 km und bis nach Memphis, TN, USA sind es 7,658 km.

…Elvis Pressley und seine Zeit in Deutschland

Unterwegs mache ich einen kleinen Abstecher zur Stadtkirche. 150 Jahre , von 1260 bis 1410, wurden benötigt um dieses Bauwerk zu errichten. Nach der Reformation durch Martin Luther 1552 wurde Friedberg evangelisch und somit auch die Stadtkirche.

Friedberg war im Mittelalter ein Zentrum der Stoffherstellung und eine wichtige Handels- und Messestadt. Die Stadt lag an strategisch wichtigen Verkehrswegen die viele Händler zur Kaiserstrasse brachten.

…die Friedberger Burganlage

Auf 39,000 Quadratmeter erstreckt sich die Burganlage mit dem neu gestalteten Burggarten. 1963 entdeckte man auf dem Gelände des Burggymnasius ein sehr gut erhaltene römische Badeanlage. Man kann diese im Rahmen einer Führung besichtigen.

Das Friedberger Schloss entstand 1604/1610. Es diente erst als Herrenhaus des Burggrafen uns ab 1698 war es Amtssitz. Ab 1806 nutzten die hessischen Großherzöge das Schloss als Sommerresidenz. 1990 brannte das Schloss bis auf die Aussenmauern ab. Das Schloss, auch Kronberger Hof genannt, wurde wieder errichtet und beherbergt heute Teile der Finanzbehörde.

Die Burgkirche wurde seit 1423 mehrmals erbaut und wieder abgerissen. Heute finden in der neu errichteten Kirche wieder regelmäßige Gottesdienste statt.

Bick auf den Adolfsturm und das Burgmannenhaus (links im Bild). Der 58 Meter hohe, weithin sichtbare Turm ist das Wahrzeichen von Friedberg. Er wurde 1347 von dem Lösegeld des gefangengenommenen Grafen Adolf von Nassau erbaut. Unten im Keller kann man einen Kerker besichtigen und oben gibt es zwei Aussichtsplattformen. Leider öffnet der Turm erst um 14 Uhr und ich möchte nicht so lange warten.

Durch das Tor am Adolfsturm hindurch geht man in den Burggarten. Die Tröge am Wegesrand sind mit Blumen und verschiedenen Gemüse bepflanzt.

Oben angekommen, öffnet sich die Aussicht und der Blick geht über Bad Nauheim und darüber hinaus.

Im Vordergrund sieht man ein Bett das voll mit Pflanzen belegt wurde.

… links das Schloss und in der Mitte die Lindenalle

Eben war ich noch im Garten unter der Brücke die zum Schloss führt,

Die Grabplatten der Burgmannen Schelme zu Bergen, des Grafen Friedrich Ludwig Schatzman und Bodenburg wurden vom alten Burgfriedhof geborgen und hier an der Mauer angebracht.

Terrassen laden zur Pause ein und bieten einen Blick in Richtung Dorheim und die Wetterau. Ich drehe noch eine Runde an der äusseren Mauer vorbei und quer durch den Hof um dann die Burganlage durch das nördliche Tor zu verlassen.

… der nördliche Torweg mit Tor

Um auf die andere Seite der Burganlage zu gelangen geht es den Burgweg hinab und dann nach links auf einen schmalen Pfad. Dieser Pfad führt dann durch einen Tunnel unter dem Burgweg hindurch und an Aussenseite der Burganlage entlang bis zum Rosentalviadukt. 1846/ 1852 wurde das Viadukt für die zwischen Kassel und Frankfurt fahrende Main-Weser Bahn errichtet.

Unter den Brücken geht es nach rechts weiter und ich folge dem Usa Bach.

Unterwegs sieht man die Beschilderung des ‚Lutherweges 1521‘. Luther war nach Worms bestellt worden um seine Thesen zu widerrufen. Nachdem er dies ablehnte musste er zur Wartburg bei Eisenach fliehen. Auf diesem Weg machte er Halt in Friedberg und schrieb Briefe an den Kaiser und die Stände des Reiches.

… Elvis Presley auf dem Weg zu den Ray Barracks.

Auf dem Weg nach Dorheim geht es durch die flachen und fruchtbaren Felder der Wetterau.

Dorheim kommt in Sicht.

Gleich am Anfang des Ortes passiert man das ‚Dorheimer Schloss‘. Im 13. Jahrhundert wurde hier eine Wasserburg errichtet die dann im 16. Jahrhundert durch ein Herrenhaus ersetzt wurde. Von der ehemaligen Burg sind noch Teile der Ringmauer und zwei Flankentürme erhalten

.. ein Flankenturm der ehemaligen Wasserburg.

Die Strassen von Dorheim sind ruhig und kaum jemand befindet sich auf der Strasse.

In der ‚Erbsengasse‘ sind die Häuser rot und grün.

Die evangelische Kirche von Dorheim wurde im 13. Jahrhundert erbaut, im Dreißigjährigen Krieg fast ganz zerstört und dann 1726 wieder aufgebaut.

.. durch eine Kleingartenanlage hindurch geht es zurück in Richtung Friedberg

Vor mir kommt Friedberg mit dem Turm der Stadtkirche und dem Adolfsturm in Sicht.

An der Usa entlang führt der Weg zurück in die Stadt.

Durch ein Wohngebiet und dann unter den Brücken der Bahn hindurch laufe ich zurück zum Bahnhof.

… die Brücken mit den Bahngleisen über mir kündigen die Nähe des Friedberger Bahnhofs an.

Zeitig bin ich zurück am Bahnhof. Es bleibt noch genügend Zeit um den mitgebrachten Kaffee zu trinken und danach den Zug nach Hause zu nehmen.