Von Limburg nach Diez immer an der Lahn entlang, 14 Juli 2024

  • Start: Limburg an der Lahn, Bahnhof
  • Länge: 10,9km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Eigentlich war eine Wanderung in der Nähe von Koblenz geplant. Nur das Zugfahren klappt nicht. Wegen der Verspätung meines Zuges verpasse ich die Verbindung und der nächste Zug nach Koblenz hat wegen einer polizeilichen Maßnahme eine deutliche Verspätung. Also ändere ich meine Pläne und gehe nun von Limburg nach Diez.

Über den Bahnhofsvorplatz geht es zum Neumarkt mit seinem Georgsbrunnen auf. Der Brunnen wurde 1910 von Josef Heppel gestiftet und erst vor dem Rathaus, dann auf der Plötze und 1987 auf dem Neumarkt installiert (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de)

Am Kornmarkt und in der Altstadt sieht man Fachwerkhäusern vom 13. bis zum 19. Jahrhundert (fachwerkfreunde.de).

Der LahnWanderWeg führt den Besucher durch die Altstadt und auch zum Limburger Dom.

Die Fachwerkhäuser an der Domstraße und Rütsche stammen aus dem 13. und 17. Jahrhundert (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de).

Die gepflasterte Domstraße führt zum Domplatz und dem Hohen Dom St. Georg in Limburg. Der heutige Dom steht an der Stelle wo eine kleine Georgskirche aus dem 8. Jahrhundert stand. Es folgten Neubauten und Umbauten bis die heutige Kirche im Jahre 1235 geweiht wurde (dom.bistumlimburg.de).

Der Baustil ist rheinische Spätromanik, ein staufischer
Bau aus der Regierungszeit von Kaiser Friedrich dem Zweiten (dom.bistumlimburg.de)

In einer Nische findet man die Marienkapelle mit einer Mainzer Madonna (um 1750) (Infoblatt).

Die Fresken an der Wand sind über 800 Jahre alt. Bei der letzten Restauration in den Jahren 1975 bis 1991 legte man über 70% der Originale frei und beließ sie in der Farbfassung von damals (dom.bistumlimburg.de).

Grabmal Konrad Kurzhold (890 – 848) war Vetter von König Konrad I und gründete 910 das Stift St. Georg in Limburg. Die Stadt Limburg entwickelte sich um das Stift herum (Infotafel)

Gleich neben dem Dom findet man das Schloss von Limburg. Seit dem 8. Jahrhundert gab es eine Burganlage die den Lahnübergang und die Straßen sicherte. Die Burg diente den Kanoniker des St. Georg Stifts bis zum 13. Jahrhundert als Wohnung. Danach waren verschiedene Grafen die Eigentümer und Bewohner der Burg die als Schloss ausgebaut wurde (Wikipedia).

Heute dienen Teile des Schlosses als Stadtarchiv. Das Dompfarrhaus befindet ich in der Nähe des Domes und des Schlosses.

Blick auf das Schloss und den Bürgerweinberg von Mühlberg her.

Bald erreiche ich das Ufer der Lahn.

Ich folge dem Radweg nach links an der Obermühle vorbei. Erstmals 1237 erwähnt, war dies eine Bannmühle die den Stadtherren gehörte. Das heißt es bestand Mühlenzwang für die Untertanen. Im Jahre 1373 wurde die Mühle durch eine Flut zerstört und musste neu aufgebaut werden. Die Mühle ist heute ein Restaurant mit Biergarten. Von 1997 bis 1999 wurde das Mühlrad restauriert und dient heute der Erzeugung von Strom (kuladig.de).

Diese Tafel wurde 1927 an der Felswand angebracht und zeigt die Hochwasserstände der Lahn von 1255 an. Die ober Kante der Tafel ist über 113 Meter über dem Meeresspiegel. (kuladig.de).

… ein Platz in der Sonne….

Der Radweg führt unter der Alten Lahnbrücke hindurch…

…am Katzenturm vorbei. Der Turm war einst Teil der städtischen Wehranlagen und wurde zwischen 1220 und 1230 erbaut. Von hier aus wurden Kanonenböller abgeschossen die auch „Katzenköpfe“ genannt wurden, daher der Name.  (evl-direkt.de). Heute befindet sich ein Museum im Turm.

Es ist ein ruhiger Sonntagmorgen an der Lahn.

Weiter geht es unter der Lichfield-Brücke hindurch.

Der Graureiher, auch Fischreiher genannt, steht ganz ruhig und still auf der Weide.

Die nächste Brücke an der Lahn ist die Eisenbahnbrücke.

Das Wetter ist, wie versprochen, sonnig und die ersten Radfahrer überholen mich.

Der Limburger Weg verbindet Staffel mit der Limburger Seite.

Über den Feldern sieht man die ersten Häuser von Freiendiez.

Hier legen fleißige Hühner ihre ‚Freilandeier‘. Ihr fahrbares Zuhause kann jederzeit auf eine neue Wiese umgestellt werden.

Über den Baumwipfeln sieht man die Turmspitzen des Barockschlosses Oranienstein.

Der Lahnradweg führt von der Quelle bis zur Mündung.  Die Lahnquelle findet man in Lahnhof, einem Ortsteil der Stadt Netphen. Der Fluss mündet nach 245 Kilometern bei Lahnstein in den Rhein (Infotafel und Wikipedia).

Hoch auf dem Felsen sieht man einen Aussichtspunkt des Lustgartens der zum Schloss Oranienstein gehört.

Im Tal sieht man einen Campingplatz und das Restaurant „Das neue Mühlchen“.

Das Barockschloss Oranienstein ist im Besitz der Bundeswehr. Um das Museum zu besuchen muss man sich telefonisch anmelden und mit Personalausweis zu bestimmten Besucherzeiten am Tor vorsprechen (vgdiez.de)

Das Schloss wurde 1671 von  Fürstin Albertine Agnes, geborene Prinzessin von Oranienstein erbaut. In den 318 Räumen findet man den blau-goldenen Saal, den Marschallsaal, das Gartenkabinett, die Schlosskapelle, die Gartenterrasse und das Museum Nassau-Oranien (stadt-diez.de). Da man von der Straße aus das prachtvolle Schloss nur erahnen kann, muss man sich mit Bildern der verschieden Webseiten vergnügen.

Die drei Soldaten erinnern an die militärische Nutzung des Schlosses seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Ich verlasse das Schloss Oranienstein und begebe mich auf den Weg in die Stadt Diez.

Zuerst mache ich einen Abstecher zum neuen Friedhof von Diez. Gleich nebenan kann man eine Kriegsgräberstätte besuchen.

Dann treffe ich wieder auf den LahnWanderWeg der mich durch den Wald am Hain bis zum Grafenschloss begleitet.

Am St Vincenz-Krankenhaus kommt man aus dem Wald heraus und folgt der Straße hinunter nach Diez.

Schon von weitem ist das Grafenschloss Diez zu sehen. Heute beherbergt die Burg eine Jugendherberge und ein Heimatmuseum.

Im Museum befinden sich Objekte die historischen Themen aus regionaler Sicht darstellen. Die Ausstellung reicht „von 380 Millionen Jahre alten Versteinerungen der Devonzeit bis zur Elektrotechnik der frühen Moderne“.(stadt-diez.de)

Der quadratische Bergfried (mit der Uhr) soll in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhundert gebaut worden sein und ist somit das älteste Gebäude der Burg (burgenarchiv.de).

Im Schlossbistro kann man einen Kaffee oder kleine Snacks erstehen und auch draußen das schöne Wetter genießen.

Durch das kleine Tor verlasse ich die Burg.

Vor der Burg ist der Friso Brunnen. Er wurde zum Andenken an Prinzen Johann Wilhelm Friso der in der 1711 in der Schelde ertrank. Zudem versorgte der Brunnen den höher gelegenen Stadtteils mit Wasser (kuladig.de)

Über eine steile Treppe gelangt man hinunter zur Diezer Altstadt. Eine Infotafel erinnert daran das am 20. August 1935 41 jüdische Waisenkinder aus dem Schloss geholt und nach Frankfurt gebracht wurden . Manche von ihnen starben in Konzentrationslagern.

Noch ein Blick zurück auf die Burg und folgt ein kleiner Spaziergang durch die Altstadt.

Die Cafés und Eisdielen sind geöffnet und laden zu einer gemütlichen Pause ein. Diese Einladung nehme ich gerne an.

Die gesamte Altstadt von Diez ist eine Denkmalzone. Die Gebäude stammen aus dem 16., 17. 18. und 19. Jahrhundert (Wikipedia).

Am Marktplatz vorbei geht es nun in Richtung Diezer Bahnhof.

An der Wilhelmstraße entlang verläuft ein kleiner Bach.

Am Kreisel biege ich auf die Bahnhofstraße ab.

Bald erreich ich den Diezer Bahnhof.

Nach einem schwierigen Start an diesem Morgen ist doch noch ein schöner Wandertag daraus geworden. Der Zug kommt bald und bringt mich zurück zum Limburger Bahnhof.