- Start: Bad Ems, Hauptbahnhof
- Länge: 14,7km
- Markierung: Bad Ems Römertürme (Bemerkung: gute Wanderschuhe mit Profil, Trittfestigkeit und Schwindelfreiheit sind notwendig)
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Der Wanderweg „Römertürme“ beginnt gleich am Bahnhof von Bad Ems. Die GPX Datei und Informationen über den Weg habe ich von der Seite badems-nassau.info runter geladen.
An der Kapelle ‚Maria Königin‘ (erbaut in 1661 – Wikipedia) geht es gleich nach rechts um der Wintersbergstrasse zu folgen.
Stetig geht es den Berg hinauf und sehr bald lässt man die letzen Häuser von Bad Ems hinter sich.
Die Wegemarkierungen des Limes und der von Bad Ems Römertürme zeigen den Weg. Das ist auch gut so, denn der GPS Empfang will einfach nicht funktionieren. Trotz der morgendlichen Kälte ist mir recht warm als ich oben auf den Wintersberg ankomme.
Dies ist der älteste wieder aufgebaute Wachturm am gesamten Limes. Die Rekonstruktion aus dem Jahre 1874 wurde auf den Resten der Grundmauer zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet (Info-Tafel).
Gleich neben dem Limeswachturm findet man auch das Berghotel /Cafè Wintersberg . Der Parkplatz ist schon voll besetzt. Heute wie zu Zeiten der Römer geht die Aussicht weit über Bad Ems hinaus. Der nächste Wachturm „Auf der Schanz“ stand dort wo heute der Bahnhofsplatz ist (Info-Tafel).
Ich lasse die schöne Aussicht hinter mir und folge der Strecke durch den Wald. Oben angekommen lichten sich die Bäume und es geht es weiter an einem Hof und Weideland vorbei.
Blick über das Lahntal hinweg
Ein schmaler Pfad biegt ab mit dem Hinweis das es dort zu den Palisaden geht.
Die nachgebildeten Palisaden befinden sich am Wachturm 2/2. Für diese fünf Meter lange Palisadenwand wurden sieben Eichenstämme benötigt. Der Bedarf für Holz muss enorm gewesen sein (Info-Tfel)
Weiter geht es auf dem schmalen Pfad zurück auf den Feldweg.
Man kann sich gut vostellen wie einst die römischen Soldaten diesem Weg folgten.
Die Strecke führt fast durch den ‚Heinrichshof‘ hindurch.
Vor mir liegt die Deutsche Limesstrasse – die L333 – die nach links nach Becheln führt.
Nachdem man die Strasse überquert hat sieht man die Berge rund um das Rheintal bei Braubach. Man kann sogar die drei markanten Schornsteine der Blei- und Silberhütte Braubach in der Ferne sehen.
Hier treffe ich auf den „Zwei-Welterbe- Weg rund um Becheln“ den ich im November 2021 gewandert bin.
Der historische Grenzstein von 1724 (hinter der Tafel) markierte einst die Grenze zwischen Becheln und dem dreiherrischen Amt Nassau (Info-Tafel).
Die Zeitungsartikel um die Zeit der Jahrhundertwende 1800/1900 erzählen Heimatgeschichten rund um Becheln.
Wieder tauche ich in den Wald ein und geniesse die Stille.
Am Alten Forsthaus bei Becheln überquere ich den grossen Wanderparkplatz und die L327 um dann wieder über breite Waldwege durch den Wald zu laufen.
Dieser Platz in der Sonne ist ideal für eine kleine Pause. An dieser Stelle macht die Strecke einen scharfen Knick nach rechts und es geht nun zurück in Richtung Bad Ems.
Gestärkt und ausgeruht geht es nun weiter. Der ‚Panoramaweg Frücht‘ begleited mich schon eine Weile.
Ab und zu begegne ich anderen Wanderern und Spaziergängern. Doch die meiste Zeit bin ich alleine auf der Strecke.
Hofgut Molpertskopf liegt malerisch am Wegesrand.
Bald erscheint der Malbergturm vor mir. Man kann den Turm besteigen und eine grossartige Aussicht geniessen.
Blick auf Bad Ems und über das Lahntal hinweg von der Aussichtsplattform auf dem Turm. Diesen Turm scheint es mindestens seit 1892 zu geben da er zu der Zeit auf Postkarten abgebildet ist.
Etwas unterhalb des Malbergturmes sieht man die obere Station der ehemaligen Malbergbahn. Erbaut in 1886 und 1887 eingeweiht wurde die mit Wasser betriebene Standseilbahn bis 1979 genutzt um bis zu 400 Gäste am Tag zu befördern (malbergbahn.de).
Vom Turm aus geht es nun zurück ins Tal. Der Weg führt vorbei an der fast verfallenen Bergstation. Schmale und steile Pfade leiten den Wanderer immer wieder zu Aussichtspunkten am Berghang.
Der Pfad wird schmäler und der Abhang steiler.
Der letzte Sturm hat Bäume entwurzelt die jetzt quer über dem Weg liegen. Es braucht schon etwas Anstrengung um diesen Baum und dann zwei weitere heil zu überwinden.
Geschafft ! Es liegen keine Äste mehr im Weg und ich kann den Pfad und die Aussichten wieder geniessen.
Unterwegs sieht man einige Grenzsteine die von einer Vergangenheit mit vielen Grenzen erzählen.
Der Adolphstempel und Adolphsweg sind nach dem Herzog Adolph von Nassau benannt und wurden 1848 von arbeitslosen Tagelöhnern angelegt. Die heutige Hütte stammt aus dem 20. Jahrhundet. Von hier oben kann man das alte Bad Ems und die Silberau sehen. Seit 1859 gab es hier Blei- und Silberaufbereitungsanlagen (badems-nassau.de).
Noch eine letzte Bank und dann geht es sehr steil den Berg hinab. Hier braucht man gute Wanderschuhe mit Profil und Trittfestigkeit.
Ein Wegweiser zeigt zu diesem Bauwerk im Hang am Kaiser-Wilhelm Weg. Ich sehe keine Info-Tafel und nehme an es ist ein ehemaliger Zugang zu einem Bergstollen.
Bald erreich ich die Talstation der -Malbergbahn. Cafè Eckstein ist wegen der Pandemie zur Zeit geschlossen. Im Sommer können die Gäste draussen auf der Terrasse die historische Stätte geniessen.
Hier kann man auch einen restaurierten Wagen der Malbergbahn sehen.
Links von der Villenpromenande verlaufen die Bahngleise. Man sieht nur die Dächer und Kirchturmspitzen die über den Zaun hinweg ragen.
Rechts an der Villenpromenade entlang ist eine Villa an der nächsten zu sehen. Die Liste der Denkmäler von Bad Ems ist lang und zeigt die Vergangenheit und Gegenwart des Kurbetriebes. Im Bild ist das Künstlerhaus ‚Balmoral‘, erbaut 1867/68 (Wikipedia).
In diesem Bild sieht man die ‚Villa Flora‘, erbaut 1870. Wie bereits gesagt, die Liste der Villen scheint unendlich. Seit dem 24. Juli 2021 ist der Kurort Teil des UNESCO-Welterbes. Bad Ems ist aufgrund seiner Lage, Einrichtungen und gesellschaftspolitischen Ereignisse ein Paradebeispiel für europäische Badetradition (badems-nassau.info).
Ein weiterer Besuch in der Stadt Bad Ems lohnt sich bestimmt. Aber nun geht es zum Bahnhof und schon wenige Minuten später kommt der Zug mit dem ich die Heimreise antrete.