Ingelheim mit Kaiserpfalz und durch die Weinberge nach Heidesheim, 3 September 2023

  • Start: Ingelheim am Rhein, Bahnhof
  • Länge: 16,2km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Im Mai 2019 erkundete ich die Weinberge zwischen Ingelheim und Grosswinternheim. An diesem Sonntag geht es in die andere Richtung nach Heidesheim. Vom Bahnhof geht es zuerst in Richtung Rhein zu einem offenen Café für ein schönes Frühstück. Gut grlaunt kann es nun los gehen.

Die Strecke folgt der Konrad-Adenauer-Strasse in die Innenstadt von Ingelheim. Nach dem Bahnhof kommt man zur Kreisverwaltung Mainz-Bingen.

Vor dem Gebäude steht das Kunstwerk „Karl der Grosse betritt den Erd-Kreis“ (Infotafel)

Ein paar hundert Meter weiter und man kommt zum Fridjof-Nansen-Platz. Hier findet man die Stadtverwaltung und die Kultur- und Kongresshalle.

Die Binger Strasse führt am Obsthof vorbei in Richtung Nieder-Ingelheim wo sich die Kaiserpfalz befindet.

Vor dem Winzerkeller steht ein kleines Stück einer Wasserleitung aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. die in Wackernheim geborgen wurde. Das Bauzeitalter ist etwa die gleiche Zeit als die Kaiserpfalz entstand (Infotafel).

Der Winzerkeller wurde 1904 erbaut und war die ehemalige Kellerei der Winzergenossenschaft (Wikipedia). Heute findet man hier ein Restaurant, Veranstaltungsräume und eine Sonnenterrasse mit Blick in den Rheingau.

Viele Wanderwege kreuzen in Ingelheim: der Kaiserpfalz Weg wird mich später durch die Weinberge leiten, die Wein Meile, die Ingelheimer Auslese, die Selztalrunde, der Panoramaweg, der Rundweg Westerberg, die Waldblick Runde, der Erlebnispfad Jungaue, die Hiwweltour Bismarckturm, die Hiwweltour Grosswinternheim und der Rheinhessische Jakobsweg,

Direkt neben den Winzerkeller steht das 1925 erbaute Kriegerdenkmal (Wikipedia).

Die alte Markthalle wurde 1909 erbaut um einen ständigen Obstmarkt in Ingelheim zu ermöglichen. Die Bauern lieferten ihre Ernte ab und die Ingelheimer standen Schlange um Obst und Gemüse zu kaufen. 1929 wurde eine grössere Markthalle am Bahnhof erbaut. Die alte Markthalle wird heute für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt (geschichte-in-rheinhessen.de)

Die heutige St. Remigiuskirche wurde 1739 erbaut. Sie ersetzte die an dieser Stelle zwischen 650 und 700 errichtete grosse Gemeindekirche. Nachdem die Kaiserpfalz erbaut wurde diente St. Remigius als Pfalzkirche bis zur Errichtung der Saalkirche Anfang des 12. Jahrhunderts (Infotafel).

Karl der Grosse gründete die Pfalz zwischen 780 und 800. Bis ins 11. Jahrhundert diente die Ingelheimer Pfalz den römisch-deutschen Kaisern und Königen als zeitweiliger Aufenthalts- und Regierungsort. Reste der ehemaligen Gebäude sind bis heute oberirdisch erhalten (Wikipedia).

2004 wurde das Museum bei der Kaiserpfalz eröffnet. Hier kann man ein Modell der Pfalz sehen die auf den neuesten Grabungsergebnissen basiert. Ausserdem ist hier eine Goldmünze Karls des Grossen zu bewundern. Sie ist wahrscheinlich die einzige Münze die ein Bild des Kaisers zeigt (Wikipedia).

Gegenüber vom Museum steht das alte Rathaus. Es wurde 1859/62 erbaut und wird heute als Kunstmuseum genutzt.

Der Kaiserpfalz Weg führt durch die Pfalz und dann hinauf zum Rabenkopf mit Weitblicken in den Rheingau.

Die Reste einer staufischen Heizungsanlage sind wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich

Die Aula Regia war die Thronhalle der Pfalz. Hier wurden repräsentative Versammlungen abgehalten. Reste vom bemalten Wandputz und Bodenplatten können im Museum bei der Kaiserpfalz bestaunt werden (Infotafel).

Die Grafik zeigt die Lage der Aula Regia in der Pfalz.

Die Saalkirche wurde um 997 erbaut. Der Name der Kirche stammt vom Standort die Flur „Im Saal“. Die Kirche wurde 1160 erneuert und 1963/64 auf die ursprüngliche Dimension zurück geführt (Wikipedia).

Der Halbkreisbau umspannte die ganze Breite der Pfalz. Zum Hofinneren hin gab es einen Säulengang der wiederum Zugang zu sechs oder sieben Sälen gab (Infotafel).

Das Heidesheimer Tor gehörte zur Wehranlage mit Zinnen und Schiessscharten. Das alte Tor wurde in der Karolingerzeit abgerissen und mit diesem Bau ersetzt (Wikipedia).

Aussen, vor den Mauern, findet man einen Kräutergarten der nach schriftlichen Zeugnissen wie dem „Capitulare de villis“ Karls des Grossen angelegt wurde (Infotafel).

Es gibt noch viel zu sehen in und um die Kaiserpfalz aber ich mache mich auf den Weg in die Weinberge.

Der Radweg geht leicht bergan und die Sicht in den Rheingau wird immer besser.

Das Flurdenkmal stammt aus einer Zeit als die Menschen mit schweren Lasten von Ort zu Ort gingen. Die „doppelte Ruhe“ erlaubte Kopf- oder Rückenlasten abzusetzen und eine kleine Pause einzulegen (Infotafel)

Aussicht von der Höhe in den Rheingau.

Ich verlasse den Kaiserpfalz Weg um die karolingische Wasserleitung zu sehen.

Weitsicht in Richtung Hallgarten und Eltville

Kurz vor Heidesheim kommt man zur Fundstelle der „karolingischen Wasserleitung“ die durch die Hütte geschützt wird.

Laut regionalgeschichte.net ist man nicht sicher ob die Wasserleitung römischen oder karolingischen Ursprungs ist.

Während ich durch Heidesheim gehe fallen mir diese Gebäude auf. Es sind die Heidesheimer Höfe. Laut einer Infotafel wurde hier 1893 eine ‚Siechenanstalt‘ für Arme und Kranke eingerichtet. Von 1941 bis 1946 dienten sie als Lazarett, Heute plant man modernen Wohnraum in den alten Gebäuden zu schaffen.

Ein leer stehendes Gebäude der Heidesheimer Höfe.

Mitten im Ort Heidesheim befindet sich Burg Windeck. Diese wurde 1209 von Hardegen von Winternheim erbaut (regionalgeschichte.net).

Nach vielen wechselnden Eigentümern erwarb im Jahre 1993 die Ortsgemeinde Heidesheim die Burg und baute die Innenräume als Wohnungen aus (regionalgeschichte.net).

Die Pfarrkirche St. Phillipp und Jakob, ein spätbarocker Saalbau, wurde um 1300 erbaut (Wikipedia).

Ein schmaler Weg führt aus Heidesheim hinaus und hin zum Naturschutzgebiet Rothen Sand.

Auf der Höhe begegne ich dem alten Rheinhöhenweg und folge auch wieder dem Kaiserpfalz Weg.

Die Wegemarkierungen sind manchmal an unerwarteten Stellen, wie auf diesem Abwasserdeckel.

Der Wanderweg überquert hier die L419 und geht direkt auf der anderen Seite weiter.

Die Vögel lassen sich auf dem Baum vor mir nieder und sobald ich näher komme fliegen alle auf einmal weg.

Die Bank ist an einem Platz mit schöner Weitsicht ins Tal und in den Rheingau. Dies ist eine perfekte Stelle für eine ausgedehnte Pause.

Doch dann geht es weiter auf dem Kaiserpfalz Weg zurück nach Ingelheim. Der Weg hat hier und im Wald hinter mit noch nasse und matschige Stellen.

Kurz vor Ingelheim passiert man einen grossen Grillplatz. Eine Infotafel erzählt von Ingelheim bekannt als Rotweinstadt. Die Gemeinde ist die Nummer eins in Rheinland-Pfalz im Bezug auf den Anteil des Rotweinanbaus. Karl der Grosse soll den Überlieferungen nach den Anbau von Burgunderreben angeordnet haben.

Ingelheim im Tal

Zügig geht es duch die Stadt.

Bald bin ich zurück an der Binger Strasse und folge dieser auch auf dem Rückweg.

Der Bahnhof lieht nun vor mir.

Die Zugverbingung nach Mainz oder Wiesbaden ist gut. Bald kommt der nächste Zug und die Heimreise beginnt.