- Start: Taunusstein-Orlen, Wanderparkplatz an der Kreuzung von B417 und K699, Am Zugmantel
- Länge: 16,7km
- keine durchgehende Markierung
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
An diesem Sonntag möchte ich ein weiteres Teilstück des Aar-Höhenweges (er)wandern. Nicht weit vom Römerkastell Zugmantel findet man die Quelle der Aar.und diese werde ich später besuchen. Der Parkplatz füllt sich langsam, sogar so früh am Sonntagmorgen.
Am Parkplatz sieht man schon die ersten Info-Tafeln. Grabungen rund um das Kastell begannen bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurden unter Kaiser Wilhelm II fortgesetzt. Die Wandermarkierung ‚VM – Via Mattiacorum‘ ist neu für mich und ich bin gespannt was die Lösung des Rätsels ist.
Links vom Weg sieht an eine weite Mulde im Wald und die Tafel erzählt von zwei ausgegrabenen römischen Aphitheatern. Funde in der Gegend unterstützen die Theorie das hier Gladiatoren- und Tierkämpfe statt gefunden haben.
Der Teil des Limes im Rheingau-Taunus Kreis erstreckt sich über 41 km und an der Grenze befanden sich 6 Kastelle und 51 Wachtürme. Der Obergermanisch-Rätische Limes ist 550 km lang, erstreckt sich von Rheinbrohl am Rhein bis zum Kastell Eining an der Donau, und ist seit 2005 Weltkulturerbe der UESCO.
Der Limes war die Grenze zwischen dem von Römern verwalteten und germanischen Stämmen besiedelten Gebieten in der Zeit von etw 100n.Chr. bis etwa 260 n.Chr. Neueste Funde lassen vermuten das die Römer sich langsam aus Germanien zurück zogen. Noch ein Blick zurück auf den Römerturm und es geht weiter auf der Strecke zur AarQuelle
Ein bereiter Waldweg in der Morgensonne …
Fast jedem Kastell ist ein militärisches Bad angeschlossen. Dieses Bad lag unterhalb dieses Weges und nutzte unter anderem das Wasser der Aarquelle für die Bäder. Diese Anlage wurde Anfang des 2. Jahrhunderts errichtet und Mitte des 2.Jahrhunderts aufgegeben.
Ein kleines Hinweisschild zeigt den Weg zur Aarquelle.Die Stadt Taunusstein und die umliegenden Gemeinden haben viel Zeit und Geld investiert um die Quelle wieder freizulegen und die Aar zu renaturieren (taunusstein.de).
Die fast 50km lange Aar fliesst von der Quelle in Taunusstein-Orlen bis zur Mündung in die Lahn bei Diez.
Bisher bin ich einigen Wanderern, Joggern, Spaziergängern und auch drei Försten begegnet. Diese Wälder und Wiesen vor den Toren Wiesbadens ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Anscheinend haben auch einige Besucher die Nacht in den Mai hier gefeiert und dabei viel Müll hinterlassen.
Die Rapsfelder stehen kurz vor ihrer Blüte.
Die Brücke vor mir führt über die B417, auch Hühnerstrasse genannt.
Links im Tal liegt Maisel und vor mir erstreckt sich Neuhof.
Am Wegesrand steht eine Info-Tafel die vom ‚Via Mattiacorum‘ erzählt. Der 28km lange Weg verbindet Idstein, Taunusstein und Wiesbaden. Durch Wald, Wiesen und Felder geht es in etwa auf den Spuren des Obergermanisch-Raetischen Limes an historischen Orten vorbei. Die Route kann als GPX von taunus.info herunter geladen werden.
Der Aar-Höhenweg macht seinem Namen alle Ehre. Auf den Höhen des Taunus geht es von Ort zu Ort und immer wieder offnet sich der Blick ins Tal und weit ins Land hinein.
Auf der Koppel hinter dem Rapsfeld tummeln sich einige Pferde.
Blick von kurz vor Wehen in Richtung Neuhof.
In Wehen verlasse ich den Aar-Höhenweg um das Schloss in Wehen zu sehen. Eine Info-Tafel errinnert an den Via Mattiacorum der immer wieder den Aar-Höhenweg berührt.
.Um 1330 wurde auf Veranlassung von Graf Gerlach I. von Nassau-Wittenberg Schloss Wehen erbaut. In seiner Geschichte dient es als gräfliche Niederlassung, Witwensitz, Amtssitz, Jagdschloss… Das Museum im Schloss zeigt Exponate der Regionalgeschichte und lokaler Kunst und ist wegen Corona zur Zeit nicht geöffnet (taunusstein.de).
Der Weg führt durch den Hof des Schlosses und mündet dann in die Gerichtstrasse. Hier sieht man dieses Haus mit kunstvoller Schieferarbeit an der Wand.
Die evangelische Kirche zeigt einen sehr nüchternen Stil im Kontrast zum barocken Schloss.
In Wehen hab ich in etwa die Hälfte der Strecke erreicht und ich verlasse den Aar-Hohenweg um den Rückweg anzutreten.
Stetig geht es bergauf. Der Wind bläst kalt und unerbittlich und für meine Mittagspause suche ich mir eine geschütztere Bank.
Am Waldesrand finde ich ein ruhiges Plätzchen. Ich mache eine kleine Pause und geniesse die Ruhe und die Weitsicht.
Lange kann man in dieser Kälte nicht ruhig sitzen. Also geht es weiter in den Wald hinein und in Richtung Wingsbach.
Wieder geht es bergauf, diesmal auf den Hopfenstein.
Wilde Narzissen am Wegesrand
An der ‚Gottschedshöhe‘ geht es scharf nach rechts und die Streecke folgt nun dem Limeserlebnisweg bis nach Zugmantel.
Im Wald sind die Reste eines Doppelwachturmes zu sehen.
Ab und an tauchen diese alten Wanderwegmarkierungen auf. Wo der wohl herkommt und hin führt?
Langsam nähere ich dem Ort Orlen und das Ende dieser Wanderung naht.
Die ersten Häuser erscheinen…
… und dann sieht man auch das originelle Ortsschild
Gegenüber vom Ortschild und parallel zur K699, Am Zugmantel verläuft die Strecke über einen Wiesenweg.
Am Waldesrand überquere ich die K699 und folge nun dem Limeserlebnisweg an der Buchhecke entlang.
Die B417, Hühnerstrasse ist eine stark befahrene Strecke und man muss acht geben wenn man sie übequert. Direkt neben der Bank führt ein schmaler Pfad zum Parkplatz.
Der Parkplatz ist mittlerweile voll geworden. Für mich endet die Wanderung hier und ich mache mich auf den Heimweg.