Mainz-Kastel – Bruecken und Roemer am Rhein und Main, 8 Januar 2023

  • Start: Mainz-Kastel, S-Bahnhof
  • Länge: 15,8km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Die Inspiration zu dieser Wanderung fand ich auf ich-geh-wandern.de (GPS- Wanderatlas). Es hat in der vergangenen Woche wieder einmal reichlich geregnet und somit suche ich mir eine Strecke die nicht durchgeweicht ist. Meine Brückenwanderung im November 2017 verlief auch am Rhein/Main entlang, aber nicht durch Mainz-Kastel.

Schon gleich am Bahnhof trifft man auf die ehemaligen Hausherren, die Römer. Ein Wachtposten beobachtet das Geschehen am Bahnsteig und Asterix begleitet mich durch die Unterführung.Ich folge der Strecke durch den Ortsteil Mainz-Kastel. Ich befinde mich hier auf hessischem Boden denn Mainz-Kastel gehört zur Landeshauptstadt Wiesbaden.

„Jocus Garde 1889“ steht am Fuss dieses Denkmals. Laut jocusgarde.de erinnert es an die Gründung des gleichnamigen Vereins zur Pflege des fastnachtlichen Brauchtums. Als Brückenwacht am Rhein für den Brückenschlag zwischen Mainz und Wisbaden steht.

Mainz-Kastel Geschichtsbrunnen – Der Geschichtsbrunnen von Mainz-Kastel wurde 1993 erbaut und erzählt die 2000 jährige Geschichte der Stadt.

Die Tafel unter dem römischen Soldaten erzäht das die XIIII. Legion ‚Castellum Mattiacorum‘ (Wiesbaden) gründete. Eine der Tafeln erzählt das möglicherweise einst der Ehrenbogen des Kaisers Trajans hier errichtet wurde.

Ein paar Schritte weiter wird man durch die Palmen an mediterrane Gegenden erinnert.

Es regnet leicht und zur Zeit sind nur Gassi-Geher sind mit ihren vierbeinigen Freunden unterwegs.

Brauhaus Castel – Die inspirierende Wanderung auf ich-geh-wandern beginnt hier und ich kann sehen das das Brauhaus zu einer Pause einlädt. Jedoch so früh an einem Sonntagmorgen ist das Restaurant noch geschlossen.

Weiter gehts. Hinter Hecken und Toren sieht man dieses römisch anmutende Haus.

Nach einer Strecke an Ackerflächen und Wiesen am Otto-Suhr-Ring entlang führt eine Brücke über die Eisenbahngleise und dann zum Rheinufer.

Der ehemalige Leinpfad bleibt in der Nähe des Rheinufers. Der Regen ist weniger geworden und unerschrockene Jogger überholen mich.

Der ‚Ornithopter‘ am RegionalPark Leinpfad ist ein Schwingflügel-Flugzeug. Jedoch der Versuch die Vögel nachzuahmen und zu fliegen ist nicht geglückt (Info-Tafel)

Überall haben sich Pfützen gebildet und man muss acht geben um nicht hinein zu treten.

Die Halsband- und Alexandersittiche unterhalten sich lautstark und sie machen sich einen Spass daraus unverhofft aus den Bäumen heraus an mir vorbei zu fliegen.

Der Regen hat dem Rhein gut getan. Der Fluss füllt nun das ganze Flussbett aus.

Ist dies das Abbild einer römischen Göttin? Ein römischer Grabstein? Leider fehlt jeglicher Hint an der Säule vor dem Wohnhaus.

Die Baumallee begleitet den Besucher bis zum Brückenkopf.

Der mit Sitzstufen neu gestaltete Brückenkopf der Alexander-Patch-Brücke erinnert an die provisorische Behelfsbrücke der Alliierten von 1946. Schon vor 2000 Jahren bauten hier die Römer eine Brücke über den Rhein um die Besiedlung voran zu treiben. Nachdem die Römer abzogen verfiel deren Bauwerk (regionalpar-rheinmain.de)

In der Ferne sieht man die Theodor-Heuss-Brücke die mich bald zum ander Rheinufer bringen wird.

Ich unterquere ich die 1885 erbaute Brücke. Vor mir sehe ich die Gebäude des Reduit die ich erst später besuchen werde.Die Strecke folgt der Treppe hinauf auf die Brücke.

Der Rad-/ Fussgängerweg über Theodor-Heuss-Brücke

Ein Blick über die Fahrbahn der Brücke hinweg zeigt nur den im Dunst verschwindenden Taunus.

Am Ende der Brücke geht eine Treppe hinunter zu Ufer. Leider ist der Zugang wegen Bauarbeiten gesperrt. Es geht weiter über den Radweg und am Fuss des Weges steht ein Stück der Berliner Mauer mit einer Info Tafel. Hier kann man in Zahlen die Fakten der ehemaligen Mauer durch Berlin und quer durch Deutschland nachlesen.

In der Nähe des Rheinufers stehen Nachbildungen des Deutschen Königs und die sieben Kurfürsten die im 13. Jahrhundert die Wahl des Königs bestimmten (regionalgeschichte.net).

Auf der anderen Seite des Rheins sieht man die Reduit von Mainz-Kastel. Diese Reduit war eine Kaserne am Brückenkopf. (regionalgeschichte.net).

1963 wurde der „Schreitende Tiger“ eingeweiht und er bildete den Grundstein für das heutige Skulpturenufer (Info-Tafel).

Das ‚Holztor‘ und das ‚Templertor‘ waren Teil der Rheinkehl-Befestigung im späten 19. Jahrhundert. In der Toröffnung sind die Eisenangeln für die Stahlblechtüren noch zu sehen (Info-Tafel).

Auch Fort Malakoff war Teil der Stadtbefestigung. Erbaut 1843 und später erweitert, kann das Gebäude Schiess- und Kanonencharten zur Verteidigung der Stadt vorweisen (Wikipedia).

… es sind nur wenige Leute am Ufer unterwegs

Fünf römische Militärschiffe aus dem 3. und 4. Jahrhundert wurden in Mainz geborgen. Zwei von ihnen wurden nachgebaut und man kann sie im ‚Museum für Antike Schiffahrt‘ bewundern (mainz.de).

Um grössere Schiffe aus und in den Winterhafen zu lassen wurde 1877 diese Drehbrücke am Winterhafen gebaut (Info-Tafel).

Die ‚Mole‘ am Winterhafen ist im Sommer ein Biergarten und viele Ausflügler verbringen hier ihre Feierabende.

…wo der Main in den Rhein mündet, die Mainspitze

Die Strecke folgt eine Weile dem Rheinufer und dann geht es hoch auf die Mainzer Südbrücke.

Die Sonne traut sich raus und der Blick von der Bücke in Richtung Taunus ist einach genial.

Der Weg entlang der Südbrücke zieht sich lange dahin. Nun befindet man sich in Gustavsburg und sieht die Mainspitze von der Brücke aus.

Die Strecke führt am Burgpark von Gustavsburg vorbei. Im August 2019 besuchte ich den Park und somit laufe ich weiter.

Der ‚Rheinauenweg‘ (HW61) des Odenwaldklubs führt von Mainz über Mannheim nach Karlsruhe und ist 190 Kilometer lang (PDF der Strecke findet man auf odenwaldklub.de)

Von Gustavsburg aus geht es weiter über die Kostheimer Brücke nach Kostheim hinüber.

Die Strecke geht an der Kirche St. Kilian und an Kostheim vorbei zur Maaraue.

Die Maaraue erstreckt sich zwischen Main und Rhein von Kostheim bis Mainz-Kastel. Laut mainz.de hielt Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1184 ein grosses Pfingstfest ab. Über 40.000 Ritter waren zugegen. Heute dient die Maaraue nur der Entspannung.

…nun sieht man die Mündung des Mains in den Rhein ganz nah.

Die Strecke verlässt den Main und geht weiter am Rhein entlang und immer hat man die Silhouette der Stadt Mainz im Blick.

Auf den beiden Flüssen ist der Schiffsverkehr sehr rege. Kein Wunder, denn endlich führen sie nach dem vielen Regen genug Wasser .

Das Angebot von Pommes und Würstchen ist verlockend. Doch dies nur eine optische Täuschung. Schade!

Die Lachebrücke bringt mich zurück nach Mainz-Kastel.

Nun ist es nicht mehr weit bis zur Reduit und damit dem Ende dieser Wanderung. Nun sehe ich in der Ferne die neueste Skulptur (Mai 2022) an der Regionalpark-Rheinmain-Rundroute: „Dem Wasser Gewidmet“.

Die begehbare Skulptur ragt über die Kaimauer hinaus. Man kann Innen sitzen und die Aussicht auf Mainz geniessen.

Die ‚Bastion von Schönborn‘ ist ein wiederaufgebauter Teil der Festung Reduit. Heute befindet ich ein Restaurant mit Aussenterrasse in den Räumlichkeiten.

Der ‚Kasteler Flösser‘ einnert an die jahrhunderte lange Tradition der Flösserei: jährlich wurden 5 Millionen Festmeter Holz gebündelt und rheinabwärts gebracht. Die letzte Flössfahrt erfolgte 1964 (museum-castellum.de und Info-Tafel)

Die Verteidigungsanlage Reduit wurde 1830/32 erbaut. Da die Gegend am Rheinufer sumpfig war, wurde das Fundament auf 1800 Eichenpfählen errichtet. Mit Kanonen bestückt schützte die Festung die Brücke nach Mainz (regionalgeschichte.net).

Das Museum Castellum erzählt die 2000 jährige Geschichte Mainz-Kastels. Archäologische Funde und historische Gegenstände werden hier präsentiert (museum-castellum.de). Laut Aushang macht das Museum bis Anfang April 2023 Winterpause.

Ein Bild des Museum im Aushang zeigt eines der Ausstellungsräume

Ich mache noch einen kleinen Rundgang über den Hof der Festung. Man kann sich das Kommen und Gehen der Soldaten in der ehemaligen Kaserne noch vorstellen.

Da das Museum geschlossen ist, gibt es nicht viel zu sehen und ich mache mich auf den Heimweg. Der Weg führt nun aussen herum zum S-Bahnhof.

Meine Bahn-App erzählt mir das es Probleme mit der Bahn von Wiesbaden nach Niedernhausen gibt. Also mache ich einen kleinen Umweg über Frankfurt. Am Ende klappt es prima und ich habe eine gute Heimreise.