- Start: Heppenheim an der Bergstrasse, Regionalbahnhof
- Länge: 18,9km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
‚Zwei auf einen Streich‘ könnte der Titel für diese Wanderung sein: Heppenheim hat eine wunderschöne Altstadt und ist mit 180 Hektar die grösste Weinstadt an der Bergstrasse (hessen-tourismus.de) und das Kloster Lorsch wurde im frühen 8. Jahrhundert gegründet und steht unter dem Schutz des UNESCO Welterbes.
Vom Bahnhof Heppenheim aus gehe ich zuerst in Richtung Altstadt. Neben den vielen Fachwerhäusern kann man über den Dächern Weinberge und den Turm der Starkenburg sehen. Langsam wird mir klar das es so viele Sehenswürdigkeiten gibt die man bei einem Besuch nicht alle sehen kann.
Der Karl Freisens Brunnen befidet sich an der Aussenmauer der Schloss-Schule. Freisens war ein bedeutender Heimatforscher (echo-online.de)
Der Marktplatz ist der Mittelpunkt der Altstadt. Das meiste Fachwerk wurde nach dem Stadtbrand von 1693 errichtet (heppenheim.de). Es ist noch früh am Sonntagmorgen und die Cafès öffnen gerade erst.
Das Rathaus wurde 1551 erbaut und erhielt 1705/06 ein barockes Fachwerk. !958 wurde nach einem Brand das obere Stockwerk wieder hergestellt und seidem erklingt täglich ein Glockenspiel. 2004 wurde das Gebäude grundlegend saniert (heppenheim.de)
Die Häuser des 17. und 18. Jahrhunderts prägen das Strassenbild.
Die Treppe in der Mitte der Schunkengasse wurde 1888 als Verbindung zur Kirche gebaut. Von hier aus öffnet sich der Blick auf die 1065 von Kloster Lorsche erbaute Starkenburg (heppenheim.de)
Mehr als 150 Scherenschnittmotive erzählen auf dem Laternenweg von der Sagenwelt Hessens.
Die magische Puppe: sie sagte in der Wetterau Unglücke voraus indem sie ein Glied verlor.
Die Hollen (Obersberg): sie waren kleine Berggeister die das Leben von bösen Menschen erschwerten, den guten Menschen aber halfen sie aus.
Die Zeit verfliegt wie im Nu. Doch da ich noch bis zum Kloster Lorsch wandern möchte, verlasse ich die Altstadt und mache mich auf den Weg.
„Die Lissebärwel“ war ein Heppenheimer Original. Im Karneval 1932 zeigte sich Georg Matthias Friedrich zum ersten Mal in den Kleidern seiner Urgrossmutter in der Bütt (Info-Tafel).
Dieser Brunnen erinnert an die Thurn und Taxissche Postkutsche Posthalterei in Heppenheim (Info-Tafel)
Der Weg nach Lorsch führt zuruck und am Bahnhof vorbei.
Erst geht die Strecke durch eine Unterführung hindurch und dann am Ortsrand entlang. Es sind schon einige Radfahrer mit einigem Gepäck unterwegs.
Am Ende des Ortes ensteht ein Neubaugebiet und dadurch ist die Straße gesperrt. Nach einem kleinen Umweg (aus der PGS Datei eliminiert) finde ich den geplanten Weg wieder.
Rechts vom Weg sieht man die Weinberge von Heppenheim.
Den beiden vor mir geht es wie mir, ein wenig Schatten wäre willkommen da die Sonne schon recht warm auf uns scheint.
Die blaue Kugeldistel am Wegesrand leuchtet und fällt einem direkt ins Auge.
In Bensheim geht es nach links unter der Brücke hindurch. Da vorne gab es einen Unfall mit Auto und Motorrad und die Strasse ist gesperrt.
Bensheim hat auch eine schöne Altstadt zu bieten. Diesen Besuch hebe ich mir für später auf. Heute laufe ich an der Strasse entlang weiter in Richtung Lorsch.
Nach einer anstrengenden Strecke an der Strasse entlang biege ich nach links ab und lande im Bensheimer Golfplatz. Rechts und links sind viele Golfer unterwegs und Schilder erinnern die Passanten daran Rücksicht auf diese zu nehmen.
Die Strecke an den Bahngleisen entlang teilen sich Golfer, Radfahrer und Spaziergänger und da wird es schon mal eng.
Hier an der Weschnitz wurde im Jahr 764 die Abtei Altmünster gegründet. Schon wenige Jahre später zog das Kloster um zu dem heute bekannten Kloster Lorsch. Ein kleiner Rundweg führt zum Ort der ehemaligen Abtei, dem Tabakschuppen wo man alles über Tabakanbau lernen kann , dem Freilichtlabor Lauresham und dann zum Areal des Klosters Lorsch.
Das korolingische Freilichtlabor Lauresham zeigt wie ein frühmittelalterlicher Herrenhof funktionierte. Man sieht Wirtschafts-, Wohn-, und Stallbauten sowie ene Kapelle (Info-Blatt).
Bald erreiche ich die Klostermauer von Lorsch. Sie gehört zu den wenigen erhaltenen Bauten der ehemaligen Klosteranlage .
Die Überführung der Reliquie des Hl. Nazarius im Jahre 765 war der Anfang des Klosters. Karl der Große war anwesend als die Klosterkirche eingeweiht wurde. Er stellte die Abtei unter seinen Schutz und machte sie zu einem der wichtigsten Reichsklöster. Rechts im Bild sieht man das Fragment der Nazarius-Basilika.
Die Biböiothek des Kloster gehörte zu de wichtifsten des Mittelalters und seine erhaltenen Werke sind heute über 17 Länder verstreut. Das Lorscher Arzneibuch aus dem Ende des 8. Jahrhunderts ist das älteste medizinische handgeschriebene Buch. Das Fassadendekor und die Wandmalereien der Königshalle zeugen von der karolingischen Baukunst (Info-Blatt).
Die Zehntscheune wurde in den 1590er Jahre errichtet und diente ursprünglich der Lagerung des Zehnt (Abgaben der Bevölkerung). Heute werden hier Objekte aus 200 Jahren Grabungen ausgestellt. In einem der Sarcophage sollen die Gebeine Siegfrieds aus der Nibelungen Sage gelegen haben.
Auf eine Bank auf dem Gelände nehme ich Platz und mache eine ausgedehnte Pause. Von hier oben kann ich das Treiben auf dem Marktplatz beobachten und die Ansicht des Klosters geniessen.
Es geht weiter da die Heimreise mit der Bahn einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Auf dem Rückweg passiere ich die 1896/96 im neuromanischen Stil erbaute evangelische Kirche (Info-Tafel)
Noch ein letzter Blick auf die Felder und Gebäude des Freilichtlabors Lauresham.
Der Schatten de Bäume tut gut. Doch bald geht es weiter auf Wegen durch freie Felder.
Der Wiesenweg endet und gegenüber wartet der Radweg um weiter zu laufen. Nun heisst es die viel befahrene B460 zu überqueren. Nachdem ich eine offene Stelle in den Leitplanken finde klappt es auch.
Riesige Maisfelder begleiten den Weg rechts und links und ab und zu werde ich von Radfahrern überholt.
Heppenheim und der prominente Schlossberg kommen in Sicht.
Ein schmaler Weg kürzt den Rückweg zum Bahnhof ab. Im Gewerbegebiet ist man der Sonne voll ausgesetzt und mir wird so richtig warm.
Diese Wanderung war anstrengend aber auch sehr interressant und lehrreich. Es gibt noch so viel mehr zu entdecken und ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch. Glücklicherweise kommt die Bahn pünktlich und ich trete die Heimreise an.