Selters (Ts), noch eine Rundwanderung im Schnee, 24 und 25 Januar 2021

  • Start: Niederselters, am alten Sportplatz
  • Länge: 15,4km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Auch an diesem Sonntag ist Schneeschippen angesagt. Es ist schon spät als ich endlich Zeit für einen Spaziergang habe. Ich laufe vom alten Sportplatz los und an den Bahngleisen entlang zum Ortsausgang, Hier entsteht ein neuer Kinderspielplatz.

Ich folge dem Taunusclub-Weg ‚liegendes Y‘ den Berg hoch.

… die Ziegen schauen neugierig wer da wohl vorbei kommt. Vielleicht gibt’s ein Leckerlie?

Das ‚liegende Y‘ kann man gerade noch sehen und unten im Tal schlummert Niederselters.

Jetzt heisst es aufpassen und dem Matsch ausweichen…

Den Taunusclub Wanderweg habe ich verlassen und folge nun dem Radweg an der ICE Strecke entlang in Richtung Bad Camberg. Um so höher der Aussichtspunkt umso besser wird die Weitsicht: Niederselters und dahinter die Felder in Richtung Münster.

…Radfahrer und Spaziergänger geniessen ebenfalls die Winterlandschaft.

In der Ferne schaut der Himmel immer noch dunkelgrau und schneeträchtig aus.

Am Wasserhäuschen …

…hat jemand seine Ackergeräte hinterlassen

… eine Bank mit Weitsicht.

Weiter geht’s … unter der weißen Schneedecke fängt es an zu tauen und man muss acht geben das man nicht rutscht. Vor mir scheint die Sonne einen Versuch zum Durchbruch zu machen.

Unten im Tal sieht man Erbach und Bad Camberg.

Ich nähere mich dem Industriegebiet vor Bad Camberg.

Hier wird viel gebaut und neue grosse Hallen versperren alte Wege. Dieser Wiesenweg führt zur Robert-Bosch Strasse, ist aber auf keiner Karte zu finden.

…. an der Strasse und am Kreisel helfen saubere Bürgersteige in Richtung Stadt zu laufen.

Der Bad Camberger Bahnhof liegt vor mir. Ein Blick auf die Uhr sagt mir das bald ein Zug in Richtung Niederselters fährt. Und tatsächlich, der Zug kommt, ich nehme die Gelegenheit wahr und komme pünktlich zum Mittagessen zu Hause an.

Am Montag werde ich wach und es hat wieder geschneit. Nachdem ich den Bürgersteig geräumt habe nehme ich den nächsten Zug und setze meine Wanderung dort fort wo ich am Sonntag aufgehört hatte: am Bahnhof in Bad Camberg.

Vom Bahnhof aus laufe ich erst zur Lahnstrasse und folge ihr in die Wiese hinein.

Der Wiesenweg ist im Schnee gut sichtbar.

Man merkt das es Montag ist, es sind weniger Spaziergänger unterwegs.

Die Pferde wurden gerade aus dem Stall auf die Koppel geführt. Das eine Pferd scheint sich so über den Schnee zu freuen und wälzt sich eine Weile hin und her.

Zwischen den beiden Scheunen sieht man rechts die ‚Erbacher Bornkiste‘. Die daneben stehende Tafel ist nicht mehr lesbar. Aber im Dezemder 2017 war ich hier ind las folgendes: „Die Bornkiste ist die eingefasste Quelle aus welcher der Brunnen am Brunnenplatz gespeist wird.In früherer Zeit führten Holzrohre das Wasser von hier zum Brunnen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Holzleitung durch eine gusseiserne Rohrleitung ersetzt. Der Sage nach sollen aus der Bornkiste auch die kleinen Kinder in Erbach kommen.“

Rastplatz an der ‚Bornkiste‘.

Bald erreiche ich die kleine Brücke über den Emsbach. In der Nähe stand 2017 ein Schild mit folgendem Text: „Die Rackesmühle. 1547 als ‚Jakobs Mull‘ bezeichnet, wurde später auch ‚Mahlermanßmühle‘ genannt. 1760 kam die Mühle an Johann Adam Racke dessen Name sie von da an tragen sollte. 1843 wird Heinrich Weil als Besitzer der Rackesmühle genannt. Nachkommen aus der Familie Weil sind noch heute im Besitz der Mühle, die bis etwa 1929 als Mahlmüle betrieben wurde. 1945/46 wurde das Wasserrad ausgebaut. Bei der Umlegung 1958 – 1963 wurde der Mühlgraben eingeebnet. Das Unterwasser der Herrnauer Mühle floss durch einen Mühlgraben über die Rackesmühle in den Emsbach zurück.“

Durch den Regen und Schnee der letzten Tage ist der kleine Emsbach ziemlich angewachsen.

Dann geht es auf dem Radweg weiter nach Oberselters.

… das dicke Fell hält die Schafe mollig warm.

Ausser der Familie vor mir bin ich noch niemand begegnet.

Die Renaturierung des Emsbaches ist an der Oberselters Wehr so ziemlich abgeschlossen.

An diesem Haus hängt ein Schild mit folgendem Text: „In diesem Haus war J.W. von Goethe am 21. Juli 1815 bei Hüttenverwalter Johann Münz zu Gast. Er begleitete Oberbergrat Dr. Ludwig Wilhelm Cramer aus Wiesbaden, der den Nassauischen Hütten und Hammerschmieden vorstand, auf dessen Dienstreise in Richtung Lahn. Verschönerungsverein Oberselters.“

St. Antonius in Oberselters, hier stand 1448 eine Kapelle, Nachdem diese baufällig geworden war erbaute man 1776 diese barocke Kirche (Wikipedia)

Am Ortsrand sieht man die Mineralbrunnenanlage. Auf der Webseite: limurgweilburg-entdecken.de kann man die Geschichte über den ‚Wasserkrieg in der Region‘ nachlesen. In 1784 wurde in Oberselters die Mineralquelle aufgebohrt die zur Minderung des Mineralwassers in Niederselters führte. Mit Kanonen wird eine Schliessung erzwungen … und spannend geht es weiter auf der oben genannten Webseite.

Kurz nach der Mineralbrunnenanlage führt ein Wiesenweg parallel zur K513 und Bahnlinie zum Emsbach.

Der Weg geht am Hang entlang und ist kaum erkennbar. Durch eine Lücke zwischen den Bäumen erreicht man einen schmalen Pfad der dann zum „Karl Crecelius-Steg, erbaut 21. 6. 1968“ führt.

… der ‚Karl Crecelius Steg‘

Nun folge ich dem Emsbach bis zum Niederselteser Bahnhof.

Der Schnee ist fast weg. Laut Wikipedia wurde 1875 das erste Teilstück der Main-Lahn-Bahn bis nach Niederselters dem Verkehr übergeben. Der Bahnhof spielte eine grosse Rolle um das Mineralwasser in alle Welt zu versenden.

Im alten Bahnhofhotel befindet sich heute eine Kneipe.

Auf dem Weg zurück zum alten Sportplatz und ehe man das Rathaus erreicht, sieht man das ‚Brunnenmädchen‘, ein Denkmal zu Ehren der Arbeiterinnen der Mineralquelle.

Nun bin ich zurück am alten Sportplaz und es ist nicht mehr lange bis ich mich am Kamin mit einer Tasse Kakao erhole.