- Start: Heusenstamm, S-Bahnhof
- Länge: 18.8km
- Markierung: Regionalpark Rhein-Main Rundroute
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Die Freizeitkarte der Regionalpark Rhein-Main Rundroute zeigt das die Strecke direkt am Bahnhof Heusenstamm vorbei führt. Heute werde ich entgegengesetzt der markierten Route bis zur Rodau Mündung bei Mühlheim (Main) wandern. Zuerst jedoch geht es zum Schloss Schönborn, Heusenstamm.
Die 1995 gepflanzte Kaiserlindenallee leitet die Besucher zum Eingang des Schloss (heusenstamm.de). Rechts und links sieht man zwei Schlossteiche. Sie sind von einer früheren Orangerie übrig geblieben.
Der Eingang zum Schloss wird von zwei Löwen flankiert die wahrscheinlich für den Besuch des Kaisers von 1764 angefertigt wurden (heusenstamm.de). Das vordere Schloss wurde 1663/68 unter Philipp Erwin von Schönborn erbaut. Heute befindet sich im Schloss das Rathaus und ein Restaurant.
Der älteste Teil der ehemaligen Anlage mit Gräben, Wehrmauern und gotischen Ecktürmen ist der Bannturm (alleburgen.de).
Ich verlasse das Schloss durch den inneren Hof und gehe durch das Tor zurück in den Garten. Vor dem Tor war früher eine Zugbrücke . Das Schloss sollte eine Wasserburg werden, wurde aber nicht fertig gestellt (heusenstamm.de).
Nun geht es zurück zur Regionalpark Route.
Die Schlossstrasse und der Radweg führen über die Bahngleise und dann geht es in Richtung Offenbach.
Schon nach ein paar hundert Metern sieht man eine Stele des Regionalparks. Sie weist auf den im 17. Jahrhundert entstandenen jüdischen Friedhof hin. Im Jahre 1678 stellte Johan Erwein von Schönborn einen Schutzbrief für die jüdische Gemeinde aus.
Die Strecke folgt eine ganze Weile geradeaus durch den Wald dem Hauptwanderweg des Odenwaldklubs.
Die Schutzhütte bietet eine erste Gelegenheit für eine Pause.
Der Hauptwanderweg HW19 von Offenbach nach Eppingen ist über 151km lang. Da könnte man eine schöne Fernwanderung planen.
Gegenüber von der Stadthalle sieht man den markanten Kirchturm der St. Konrad Kirche aus dem Jahr 1959.
Hinter der Stadthalle geht es weiter und eine Stele weist auf die „Markeiche“ hin. Sie stammt aus Zeit so um 1860 und ist einmalig in Offenbach. Seit 1980 steht sie unter Naturschutz (Info-Tafel).
Ständig erscheinen Flugzeuge am Himmel die zur Landung am Frankfurter Flughafen ansetzen. Nach kurzer Zeit am Hainbach entlang erreiche ich den 20.000 Quadratmeter grossen Wetterpark Offenbach.
Die Tafeln und Exponate erklären die verschiedenen Wetterphänomene, deren Beobachtung und die Zusammenhänge. Zum Beispiel werden Sonne, Gewitter, Luftdruck, Regen, Atmosphäre, Wind, Sicht, und mehr in Worten und graphisch erklärt. Im Hintergrund sieht den im Jahre 2021 installierten Radom: normalerweise befindet sich im Inneren der Kugel eine Radarantenne mit der man die Atmosphäre abtastet um Unwetter besser vorhersagen zu können (offenbach.de).
Der Sichtturm gilt als Wahrzeichen der Wetterparks. Die Tafeln um Rahmen erzählen über Lufttrübung durch Dunst oder Nebel.
Bei klarem Wetter reicht der Blick über Frankfurt hinaus bis zu den Höhenzügen des Taunus. Auf offenbach.de kann man einige Videos anschauen die die einzelnen Stationen erklären.
Der ‚Blitzbaum‘ zeigt die Spuren die ein Blitzeinschlag im Baum hinterlässt. Die Eiche im Wetterpark zeigt einen fingerdicken Blitzkanal (Info-Tafel).
Das Regionalpark Portal und Besucherzentrum im Wetterpark macht Pause bis zum März 2022. Laut der Webseite offenbach.de können Führungen weiterhin gebucht werden.
Ich verlasse den Wetterpark und folge der Rundroute weiter am Stadtrand von Offenbach vorbei.
Dieser Vogel im Waldpark singt sehr schön und lautstark und mit viel Ausdauer.
Am Stadion Bieberer Berg überquert die Strecke die Strasse und taucht dann wieder in den Wald ein.
Dieser Radweg ist mir willkommen nach den nassen Wanderwegen der letzten Woche.
Kurz ehe man die Bahnstrecke erreicht, sieht man eine Stele von der Mülldeponie Grix erzählt. 2,6 Millionen Kubikmeter Abfälle wurden hier gelagert. Der Müllberg wurde 40 Meter hoch, ist somit der höchste Punkt Offenbachs und wird heute Schneckenberg genannt.
Nach einer Strecke entlang der Rodgaubahn geht es unter einer Brücke hindurch und man gelangt an diese Stelle wo man rechts in den Wald oder links an der Strasse entlang laufen kann. Die Strasse ist eng und ziemlich gefahren. Doch mein Wandernavi zeigt mir das ich der Strasse folgen solllte um die vielen Bahngleise zu überqueren. Oben angekommen wechselt man wieder zu einem Fussweg.
Nach der Brücke folgt diese Strasse die mit den Grenzsteinen auch an das vorige Jahrhundert erinnert.
Nach der Überquerung der Mühlheimer Strasse geht es zwischen den Häusern hindurch hinunter zum Geleitsweg am Kuhmühlgraben.
Die Sonne scheint angenehm und links vom Weg sieht man die typischen ‚Kieselsteine‘ des Regionalparks. Es folgt eine ruhige Passage durch das Tal. Der ofizielle Weg führt am Rumpenheimer Schloss vorbei und ich mache einen kleinen Abstecher um den Park und das Schloss zu besichtigen.
Das Schloss begann als Herrenhaus wenn ein Herr von Edelsheim 1680 sich ein neues Heim am Main erbaute. 1736 ging der Besitz an die Kasseler Landgrafen über. Der dreiflügelige Ausbau erfolgte zwischen 1787 und 1805. Im 19. Jahrhundert waren hier Östereichs Kaiser Franz Josef, Russlands Zar Alexander III, Dänemarks Könige Chrstian IX und Friedrich VII, Englands Königin Mary und König Edward VII, und viele andere zu Gast (offenbach.de).
1943 setzten Fliegerbomben den unbewohnten Mitteltrakt in Flammen. Die Stadt Offenbach erwarb Schloss und Park im Jahre 1965 als eine Ruine. Eine Bürgerinitiative erreichte den Ausbau der Seitenflügel und später fand sich ein Investor der den Mitteltrakt wieder errichtete. Heute leben hier viele Familien in ihren modernen und behaglichen Wohnungen (offenbach.de).
Die Rumpenheimer Mainfähre dreht ihre Runden obwohl sie eigentlich Winterpause macht. Man hat anscheinend ein paar Sonderfahrtage eingelegt. Auf dem Rückweg zur Regionalpark Route gehe ich durch den Schlosspark.
Links vom Weg verläuft der Main. Wann immer sich eine Möglichkeit ergibt mache ich einen kleinen Abstecher zum Fluss.
Die Rodgauer Landwehr diente früher im Mittelalter den Kaufleuten zum Schutz. Räuber hatten es auf die Reisenden abgesehen die zum Markt in Mühlheim wollten. Die Landwehr bestand aus zwei Erdwällen, verflochtenen Hecken und einem Wassergraben in der Mitte (Info-Tafel).
An der Mündung der Rodau in den Main verlasse ich die Regionalpark Route und folge dem Weg nach Mühlheim (Main).
Auf dem Weg in den Ort passiert man die Erinnerungstafeln an zwei Mühlen: die Kretzermühle die erstmals 1497 urkundlich erwähnt wird und die Lindenmühle die 1352 von Kloster Seligenstadt gekauft wurde. Die Kretzermühle wird heute als Wohnhaus genutzt und die Lindenmühle sollte nach alten Plänen restauriert werden (Info-Tafeln).
Ein paar Meter weiter sieht man die Kirche St. Markus. Sehr detailliert und interessant sind die Gemälde an den Hauswänden nebenan.
Mein Handy ist offline und findet keine Verbindung zum Netz. Ich frage Spaziergänger wie ich nun zum Bahnhof komme. Dank der Hinweise finde ich schnell die Bahnhofstrasse und diese führt schnurstracks zum Ziel.
Der 1912 erbaute Wasserturm in der Nähe des Bahnhofs ist 35 Meter hoch und noch in Betrieb. Er dient als Druckstabilisierung und als Ausgleichsbehälter. 176 Stufen führen zur Aussichtsplattform (stadtwerke-muehlheim.de). Für mich geht der Wandertag zu Ende und sobald die S-bahn kommt geht es zügig wieder in die Heimat.