Von Montabaur nach Girod und ueber Heiligenrod zurueck, 6 Maerz 2022

  • Start: Montabaur, Eichwiese Parkplatz
  • Länge: 18,8km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Vor einigen Jahren bin ich den ‚Permanenten Wanderweg #8‘ der Wanderfreunde Ebernhahn gewandert. An diesem Sonntag möchte ich Teile dieses Wanderweges und weitere Wanderwege besuchen. Der ursprüngliche Wanderweg #8 scheint nicht mehr betreut zu werden. Zumindest ist er nicht auf wanderfreunde-ebernhahn.de zu finden.

Vom grossen Parkplatz an der Eichwiese in Montabaur geht es über die Alleestrasse hinweg und dann durch die Stadt den Berg hinauf. Immer wieder lohnt sich ein Blick zurück auf das Wahrzeichen von Montabaur: das Schloss Montabaur auf dem Schlossberg. Neben dem Schloss sieht man in der Ferne den ‚Klöppel‘ mit seinem Aussichtsturm (zu sehen im Beitragsbild)

Bald erreiche ich den Ortsrand und vor mir erstrecken sich weite grüne Felder und Wiesen.

Blick vom Modell-Flugplatz auf Heiligenroth im Tal

Trotz des kalten Windes sind schon erstaunlich viele Spaziergänger mit Kind und Hund unterwegs.

Links vom Weg erstreckt sich der weite Wald bis nach Wirzenborn, Reckenthal und sehr weit darüber hinaus.

… rechts vom Weg hat man eine schöne Weitsicht über Montabaur hinweg. Doch bald biegt die Strecke ab in den Wald hinein.

An ein paar Stellen wird die ruhige Wanderung durch den Wald durch umgefallene Bäume unterbrochen. Doch es ist ein leichtes diese Stellen zu umgehen.

Steil gehts dann ins Tal hinunter zum Grossholbach.

Unten im Tal strahlt die Sonne.

Hier gesellen sich der „Montabaurer Märenweg“ und die Wällertour ‚Eisenbachtal‘ zu meiner Strecke. Auf ich-geh-wandern.de kann man Info und GPX Dateien für beide Wanderstrecken finden.

„die Nixe“ von der Künsterin Simone Levy spricht von der Märe das es im Westerwald Nixen geben soll die nachts Musik machen

Über die kleine Brücke und den Grossholbach geht es weiter zum Kapellchen.

Eine Tafel in der Kirche erzählt die Geschichte der Kapelle „Bildches Eich“. Der Sage nach stellte der Förster Christoph eine Marienstatue in eine ausgehölte Eiche um Dankbarkeit für seine Rettung zu bekunden. Nach dem ersten Weltkrieg wurde ein Vorbau errichtet um die Eiche zu schützen. Im Laufe der Jahre folgten eine Kapelle aus Holz und schliesslich eine Kapelle aus Stein (Info-Tafel).

…ein Platz für eine stille Zeit

Diese ‚Spukgestalt‘ erzählt von der Märe als ein Postillion die Marienstatue zu sich nach Hause entführte und dann seine Frau bat diese wieder zur ‚Bildches Eich‘ zurück zu bringen. Seine Frau und ihre Begleiterin wurden dann im Wald von einem Spuk erschreckt (Info-Tafel).

Unweit der Kapelle ist diese Quelle zu finden.

Noch während ich die Quelle betrachte rauscht ein ICE auf der Brücke nebenan vorbei. Die ICE Strecke Köln-RheinMain wurde 2002 nach sechs Jahren Bauzeit in Betrieb genommen. Diese Strecke war der Bahns grösstes Einzelprojekt (Info-Tafel).

In 76 Minuten reist man vom Frankfurter Hbf zum Kölner Hbf mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300km/h (Info-Tafel)

Ein rascheln im Gebüsch kundigt die Rehe an. Sie überqueren den Weg vor mir mit grosser Leichtigkeit und Eleganz.

Huch, ich bin ja doch nicht alleine hier im Wald unterwegs.

Der folgende Abschnitt des Weges ist schwierig zu gehen. Die Sonne hat schon einige Teile aufgetaut und ständig ist man auf der Hut vor matschigen Stellen.

Überall sieht man gerodete Stellen. Der Borkenkäfer war hier am Werk.

Die Strecke geht nun schnurgeradeaus durch die sonnige Landschaft.

Hier beginnt der Naturpark Nassau. Seit 1963 werden über 560 Quadrat-Kilometer Land als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Vom Lahntal bis zum Rheintal und bis zu den Montabauren Höhen wird die Gegend als schützenswert deklariert (Info-Tafel und naturparknassau.de)

Auf weichen Wiesenwegen geht es hinunter ins Tal zum Campingplatz und den Mühlen.

Die „Studentenmühle“ ist ein historischel Landhotel

Ein paar hundert Meter weiter findet man die „Freimühle“ die heute ein Hotel ist. Es scheint das es was zu feiern gibt, denn ich begegne einer Prozession von Besuchern.

Kleinholbach ist der nächste Ort auf der Strecke. Der kleine Ort wurde 1969 mit der Gemeinde Girod zusammen geschlossen. Man nimmt an das hier die ersten Siedlungen entstanden als Waldflächen gerodet wurden, so um das 10. Jahrundert (schuetzenverein-kleinholbach.de)

Gleich hinter der Brücke sind die ersten Häuser des Ortes. Ich gehe weiter bis zur Kirche und finde einen sonnigen Platz auf der Bank. Hier lässte es sich gut ausruhen und ich mache eine ausgedehnte Pause.

Kirche St. Peter und Paul in Kleinholbach mit Brunnen und Bänken in der Sonne.

Trotz der Sonne ist es immer noch kalt auf dem Weg nach Girod und ich behalte meine wärmende Jacke an.

Ganz einsam in der Landschaft ist der Bahnübergang und Haltepunkt bei Girod. Den Ort kann man in etwa Entfernung sehen.

Unterwegs begegnet mir ein grössere Wandergruppe. Das schöne Wetter lockt doch ein paar Leute an die frische Luft.

Vor mir liegt Ruppach-Goldhausen und links im Bild sieht man die Tongrube „Glückauf“

Die Tongruben bei Boden , Moschheim Niederahr und Ruppach-Goldhausen beinhalten die Grundstoffe für die berühmte Westerwälder Keramik und Salzglasur (wir-westerwaelder.de)

Der Themenweg Ton (blau) führt an der Tongrube vorbei und durch den Ort hindurch. Bald erreicht man das Freizeitgelände „Finkelkarst“.

Seit 1903 wurde im „Finkelkarst“ Ton im Tagebau abgebaut. Pferdefuhrwerke fuhren in die Grube und beförderten den Ton zu Verladestationen oder tonverarbetenden Betrieben. Im Jahre 1966 wurde die Grube geschlossen. 1976 entstand hier ein Spielplatz und Naherholungsgebiet mit einem ausgedehnten Wegenetz (Info-Tafel)

Informationen über die „Ton“ Themenwanderwege rot und blau kann man auf wanderfreunde-ebernhahn.de bestellen oder die Flyer an den jeweiligen Startstationen abholen. Die entsprechenden GPX Dateien findet man auf ich-geh-wandern.de.

…im Freizeitgelände „Finkelkarst“ mit Erinnerung an ehemaligen Tonabbau

Kiche in Ruppach-Goldhausen – wie Girod enstanden die Siedlungen Ruppach und Goldhausen so um 1100 nach Chr. Der Name ‚Ruppach‘ könnte von einem „Junker von Robach“ (1362) abgeleitet sein (Wikipedia)

Eine kleine Brücke überquert die Eisenbahnstrecke und vor mir sehe ich die Umspannanlage Ruppach-Goldhausen. Diese Umspannwerke sind Knotenpunkte im Stromnetz und verteilen von dort aus den Strom in die umliegende Region (Info-Tafel).

… die „Goldhäuser Mühle“ aus dem 18. Jahrhundert

Die kleine Tafel íst in der Wand der Mühle eingelassen. Sie zeigt das Jahr 1788 und die Buchstaben „A S“ die für den Erbauer Anton Sabel stehen (info-Tafel).

Der Ahrbach versorgte einst einen Mühlengaben der für die Wasserversorgung Mühle benutzt wurde (Info-Tafel)

Blick zurück auf Ruppach-Goldhausen und die Umspannanlage.

Blick auf die A3 und die Autobahntankstelle „Heiligenroth“

In der offenen Landschaft kann man in alle Richtungen den Blick schweifen lassen.

Nach der Unterquerung der A3 sieht man die ersten Häuser von Heiligenroth. Im Ort sieht man ein Schild das an die 800Jahr Feier erinnert : 1211 – 2011

Der Weg führt am Ortsrand entlang und es geht nun zügig in Richtung Montabaur. Hier treffe ich wieder auf viele Spaziergänger die den Sonntagsausflug geniessen.

…ein Waldstück am „Himmelberg“

Bald sieht man über den Häusern von Montabaur das Schloss auf dem Schlossberg.

Die Brücke über die B255 kündigt schon die ersten Häuser von Montabaur und das Ende der Wanderung an.

Der Weg folgt nun der Tonnerrestrasse den Berg hinunter und ich bin bald zurück am Parkplatz in der Eichwiese. Den Besuch der Stadt Montabaur hebe ich mir für einen andern Tag auf und trete nun die Heimreise an.