Von Sinzig nach Remagen und am Rhein entlang zurück, 28 Juli 2024

  • Start: Sinzig, Bahnhof
  • Länge: 14,1km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Letztes Wochenende war der heißeste Tag des Jahres und schon der Gang zum Bäcker zeigte mir das eine Wanderung nicht sehr erholsam wäre. An diesem Sonntag sind die Temperaturen angenehmer und nun geht’s wieder los. Mit der Bahn fahre ich über Koblenz nach Sinzig im Ahrtal. Unter der Brücke der B9 geht es hindurch zum Luna Park.

Viele Wander- und Radwege führen durch das Ahrtal. Über 100km führt der „Ahrsteig“ von der Ahrquelle bei Blankenheim bis zur Mündung in den Rhein bei Sinzig. Mehr Informationen zu den Etappen findet man auf ahrsteig.de.

Links sieht man das Stadtwappen von Sinzig. Das rechte Wappen ist das der französischen Partnerstadt Hettange-Grande. Die silberne Schere auf blauem Grund erinnert an die Schafschur. Die Schafszucht hatte einst eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Gegend (sinzig.de)

Schnell erreicht man den Luna Park an der Barbarossastraße. Die „Rosa Wolken“ wurden von der Bildhauerin Martine Seibert-Raken im Luna Park und an der inzwischen neu errichteten Ahrmündungsbrücke installiert (kunstimahrtal.org).

Auf der Höhe sieht man den Zehnthof, die ehemalige Kaiserpfalz. Sinzig ist eine von nur fünf Städten in Deutschland die sich „Barbarossastadt“ nennen darf. Kaiser Friedrich I. Barbarossa besuchte im 12. Jahrhundert mehrfach die Kaiserpfalz. Pfalzen waren die damaligen militärischen Stützpunkte und Residenzen.

Die Mauer des Gebäudes und das Pflaster sind Reste des alten Kuhstalls des Zehnthofs (um 1860 laut Infotafel) Die Kirche St. Peter stammt aus der Stauferzeit und ist eine der bedeutendsten Sakralbauten der Spätromantik im Rheinland. Der Baubeginn der Kirche wird auf 1255 datiert, also nach der Zeit als Barbarossa Sinzig besuchte (Infoblatt).

Die Krönungsstraße: 2011 wurden die Mauerreste einer Hypokaust-Fußbodenheizung eines ehemaligen römischen Gebäudes (villa rustica) gefunden. Man schätzt das dieses Gebäude aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stammt. Die Aachen-Frankfurter-Heerstraße war Teil der „Via Regia“. Im Mittelalter verband diese Handelsstraße die die Nordsee mit dem Schwarzen Meer. Das Teilstück zwischen Aachen und Frankfurt wurde auch „Königstraße“ genannt weil die deutschen Könige im Mittelalter in Frankfurt gewählt aber in Aachen gekrönt wurden (Infoblatt).

Das Rathaus aus 1834 wurde als Bürgermeisteramt, Amtsgericht und Schule genutzt. Die Dokumente, Urkunden und Fotografien belegen die hohe Bedeutung des „Reichgutes Sinzig“ (Infoblatt).

Vom Rathaus geht es wieder hinunter zum Luna Park. Dort steht das Barbarossa Denkmal aus dem Jahre 1875 (Infoblatt).

Das Sinziger Schloss wurde 1854/1858 von den Eheleuten Gustav Otto Bunge auf den Ruinen einer zerstörten mittelalterlichen Wasserburg errichtet (Infoblatt).

Im Heimatmuseum im Schloss begrüßt ein kleiner Roboter den Besucher. Er erklärt wo man was im Schloss findet. Funde aus der Steinzeit, Bronze- und Eisenzeit erzählen vom Leben vor tausenden von Jahren. Der Mittelpunkt der Ausstellung das rotglänzende Tafelgeschirr der römischen Sigillata-Manufaktur in Sinzig (Infoblatt).

Blick vom Schlosspark auf das Sinziger Schloss.

An der Regenbogenschule sieht man noch Schilder die auf die Überschwemmung und Zerstörung im Ahrtal im Juli 2021 hinweisen.

Der Bildstock und das Grabkreuz am Dreifaltigkeitsweg sind auf 1780 datiert (Wikipedia).

Der „Christinensteg“ musste auch nach der Flut erneuert werden (Infotafel).

In den letzten Tagen hat es heftig geregnet und die Ahr führt braunes schlammiges Wasser.

Über den Christinensteg geht es über die Ahr und dann weiter in Richtung Kripp.

Der Grüne Weg macht seinem Namen alle Ehre.

Das Godenhaus wurde erstmals 1292 erwähnt und war ein Adelshof mit Öl- und Getreidemühle.

Ein Garten mit einer kreativen ‚Fliegenklatschendeko‘.

1904 wurde der Kripper Wasserturm erbaut. Eine Handpumpe hatte bis dahin den Ort mit Wasser versorgt.

1973 wurde der Betrieb des Wasserturmes eingestellt. Nachdem 2003 der Wasserbehälter abgebaut wurde verlor der Turm seine Anerkennung als Industriedenkmal.

Diese Wand und eine lange Betonwand dahinter sind ein Teil des Hochwasserschutzes in Kripp am Mündungsgebiet der Ahr.

Kripp ist ein Stadtteil von Remagen und ein alter Treidelort. Der Name des Ortes geht zurück auf die Zeit bis zum 19. Jahrhundert als Pferde die Schiffe flussaufwärts zogen. Der Ort war eine bedeutende Station zwischen Köln und Koblenz denn hier wurden Futterstellen (Krippen) für die Pferde bereit gehalten (Wikipedia) .

… ein Moosrad….

Das Kreuz erinnert an ein Kriegsgefangenenlager in 1945 der Amerikaner an dieser Stelle. Das Lager „Goldene Meile“ auf der Rheinwiese zwischen Sinzig und Remagen sollte als Durchgangslager für deutsche Soldaten dienen (Wikipedia).

Der Sandweg führt am Ortsrand von Kripp vorbei nach Remagen. Links sieht man die Häuser mit ihren Gärten und rechts vom Weg ist eine grüne Landschaft die bis zum Rhein reicht.

Hinter dem Georgienhof verlässt man den Sandweg und erreicht die Goethestraße und einen kleinen Park mit dem Balthasar-Kreuz. Im Schatten der Bäume mache ich eine Pause und genieße die Aussicht. Dann geht’s weiter zur Friedenskapelle.

Die Friedenskapelle „Schwarze Madonna“ ist ebenfalls ein Teil der Erinnerung an das Gefangenenlager der Amerikaner in 1945. Zwischen April und Juli wurden hier über 300,000 Soldaten unter freiem Himmel festgehalten (Infotafel).

Vor mir erscheinen die ersten Häuser von Remagen und rechts sieht man das gut besuchte Freizeitbad.

Es sind unglaublich viele Menschen die in Richtung Innenstadt von Remagen laufen. Eine junge Dame erklärt mir das heute der Jakobusmarkt statt findet. Ich biege vorher ab und gehe an der Rheinhalle vorbei zum Rhein.

Links sehe ich nun die Brücke von Remagen und vor mir den Rhein und dahinter die Erpeler Ley. Im August 2022 bin ich von Unkel nach Leubsdorf gewandert und habe auch die Erpeler Ley besucht.

Die Wanderkarte zeigt fünf kurze Wanderwege zwischen 2,4km und 11,2km rund um Remagen.

Die „Ludendorffbrücke“ wurde 1916/18 im ersten Weltkrieg erbaut. Im März 1945 konnten amerikanische Soldaten die Brücke unversehrt einnehmen nachdem zwei Sprengversuche der Wehrmacht fehlschlugen. Heute erinnert das Friedensmuseum Brücke von Remagen an die historischen Ereignisse und präsentiert originale Berichte aus der Tagesschau und der Presse (bruecke-remagen.de).

Ein schmaler Pfad führt zur Aussichtsplattform auf den Mauern der Brücke. Von hier oben kann man über Remagen hinweg zur Apollinariskirche und ins Rheintal schauen.

Nach einem Rundweg ums Museum geht es zurück zur Rheinallee. Links sieht man die Reste der Remagener Brücke in den Rhein ragen.

Gegenüber auf der anderen Rheinseite, unterhalb der Erpeler Ley, stehen die Reste des Brückenkopfes der Ludendorffbrücke.

Hoch oben auf dem Plateau der Erpeler Ley sieht man die Besucher herum spazieren.

Die Rheinallee ist sehr beliebt an diesem Sonntag.

Die Bäume liefern angenehmen Schatten während ich mich bemühe den Radfahrern aus dem Weg zu gehen.

Dieser Radfahrer fährt mit seiner ‚Wohnung im Hänger‘ durch die Gegend. Er ist auf dem Weg nach Nürnberg und ich wünsche ihm eine regenfreie Fahrt.

Auf der anderen Seite liegt Linz in der Sonne. Auch diese Stadt besuchte ich bei meiner Wanderung im August 2022. Die bunten Häuser des Ortes sind mir noch in guter Erinnerung geblieben.

Die Fähre verbindet Linz auf der anderen Rheinseite mit Kripp auf dieser Seite.

Der Blumenkahn gehört zum Stadtbild von Kripp.

Die Pferde sind ein Kunstwerk des Künstlers Johannes Brus und erinnern an den Treidelpfad.

Das Hochwasser vom Juli 2021 ist in Kripp noch überall präsent. Das Bild zeigt den Ort wie es in einer riesigen Wasserfläche untergeht.

Im Fintebrunnen von Kripp schwimmen drei in Metall gegossene Fintefische. Dies war eine Art Hering die zwischen Mai und Juli die Flüsse hinauf schwamm um zu laichen (kripper.de).

Die Fähre Linz-Kripp hat viel zu tun.

Gleich hinter der Anlegestelle der Fähre wechselt der Radweg auf die andere Seite der Straße.

Der „ahrradweg“ beginnt in Blankenheim in der Eifel und endet nach 80 Kilometern in Sinzig (ahrtal.de).

Die Ahrbrücke an der Mündung in den Rhein wurde wieder neu errichtet. Hier sieht man die „Rosa Wolken“ die man bereits im Luna Park von Sinzig antrifft.

Dies ist die Ahrmündung in Richtung Sinzig.

Hier sieht man wie die Ahr sich mit dem Rhein vereint.

Und dann noch ein Blick zurück auf Linz und den Rhein ehe es ins Ahrtal in Richtung Sinzig geht.

Auf dem Radweg zurück nach Sinzig treffe ich nur vereinzelt auf Radfahrer und Wanderer.

Grüne Felder und Wälder soweit man sehen kann…

Bald erreiche ich Sinzig und es geht in schnellen Schritten zum Bahnhof.

Ein Gassi-Geher zeigt mir den Weg zu einen kleinen Tunnel und somit eine gute Abkürzung des Rückweges.

Über mir auf der B9 rauscht der Verkehr .

Der Bahnhof von Sinzig liegt nun vor mir.

Geschafft! In fünf Minuten kommt die Bahn die mich zurück nach Koblenz bringt und von dort geht’s weiter nach Limburg.

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