Stadtwanderung durch Mainz, 1 März 2020

  • Start: Mainz, Hauptbahnhof
  • Länge: 13,3km
  • Markierung: keine durchgehende Markierung
  • GPS Track – siehe unten –aufgezeichnete Tracks sind eine Momentaufnahme da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Nach dem Regen sind Wald- und Feldwege aufgeweicht und den Wald soll man sowieso wegen den Sturmschäden meiden. Also stelle ich mir eine Stadtwanderung zusammen. Die Stadt Mainz hat eine ‚Römerroute ‚ und eine ‚Festungsroute‘ veröffentlicht und man sieht das die Stadt einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Ich starte am Hauptbahnhof und hoffe eine Mischung von beiden Routen zu sehen. Über die Große Bleiche gelange ich zum Neubrunnenplatz. Der Brunnen hat schon eine längere Vergangenheit, denn im 18. Jahrhundert führte eine Trinkwasserleitung hierher.

… naaa, hoffentlich verschont mich die Taube…

Im November 2019 zog die Stadtverwaltung vom Rathaus zum ‚Stadthaus Große Bleiche‘ um damit das Rathaus saniert werden kann.

Das Landesmuseum Mainz ist eines der ältesten Museen in Deutschland. Gläser, Keramiken, Metallarbeiten, Möbel, Textilien, Schmuck und mehr kann amn hier bestaunen. (Wikipedia)

Das Goldene Ross auf dem weist auf die Geschichte des Gebäudes hin: es war früher Teil der ‚Golden Ross Kaserne‘ die heute noch nebenan steht.

Nach zehnjähriger Restaurierung (bis 1989)strahlt die Kirche St. Peter wieder im alten Glanz. Sie ist eine der bedeutensten Barockbauten von Mainz.

Der Ratsherr Dativius Victor aus Nida (heute Frankfurt-Heddernheim) zog im 3. Jahrundert nach Mainz da er sich durch die Germanen bedroht fühlte. Aus Dankbarkeit stiftete er den Dativius Victor-Bogen

Ev. Christuskirche – wurde 1903 nach siebenjähriger Bauzeit fertig gestellt

Im Kurfürstlichen Schloss findet man das Römisch-Germanische Zentralmuseum (bis etwa 2021 geschlosseen wegen Renovierungen) Im ‚Großen Saal‘ findet die Karnevalssitzung ‚Mainz bleibt Mainz…‘ statt, die auch im Fernsehen übertragen wird.

An der Rheinpromenade in Mainz (Adenauer Ufer) sieht man das Raimunditor und and das Schlosstor. Zudem gibt es das Feldbergtor, Frauenlobtor, Kaisertor, Brückentor, Rotes Tor, Weintor, Holztor und das Templertor. Diese Tore wurden im 19. Jahrhundert auf Verlangen der Militärs erbaut um eine neues Stadtviertel ‚Gartenfeld‘ mit einem Festungsgürtel zu umschliessen.

Die Rheinpromenade am Adenauer Ufer

Immer wieder kommen Regenschauer und die Baumallee mit Blick auf Theodor Heuss Brücke glänzt wie frisch gewaschen.

Im Sommer sprudelt der Brunnen vor den Abbildern der sieben Kurfürsten und des Deutschen Königs.

Der Eisenturm (erbaut um 1240) diente als Tortum, Militärgefängnis und beherbergt heute Kunstausstellungen

Fragmente eine römisches Kriegsschiffes aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. wurden hier 1982 bei Bauarbeiten gefunden.

Unterwegs sehe ich ein Gebäude was wie eine Kirche aussieht, ist aber das Heiliggeist Restaurant. Dieses Gebäude wurde vom Erzbischof Siegfried III. von Eppstein um 1236 als Spital erbaut. Im Mittelalter lebten hier Pilger, Obdachlose, Fremde und Arme.

Die Mainzelmännchen-Ampel gibt es nur in Mainz. Diese Ampel steht am Fischtorplatz.

Im Sommer legen Touristen an den sprudelnden Brunnen am Fischtorplatz eine Pause ein.

Das Stresemann Ufer ist Teil der Rheinpromenade und ist die Fortsetzung des Adenauer Ufers.

Fort Malakoff – Mitte des 19. Jahrhunderts als erbaut Rheinkehlturm der Bundesfestung Mainz. Zeitweise wurde diese Gebäude als Wohnraum genutzt und ist heute ein Restaurant.

Der Winterhafen am Malakoff Park hatte bis 2009 eine Drehbrücke. Rost hatte der Brücke derart zugesetzt das sie nicht mehr zu reparieren war.

Auf den Besuch beim Museum für Antike Schifffahrt des RGZM hab ich mich schon seit einiger Zeit gefreut. Besonders sehennswert sind die 1981/82 gefundenen römischen Schiffwracks und deren Nachbauten

Originalgetreuer Nachbau eines römischen Kriegsschiffes

Die Schifffahrt wurde auch auf den Grabmälern dargestellt

Grabstein des Schiffers Blussus: „Blussus, Sohn des Alusirus, Schiffer, 75 Jahre alt, ist hier bestattet“

Dies ist der Nachbau eines Einsatzfahrzeuges der spätrömischen Grenzsicherung. Auf dem folgenden Bild sieht man wie ein Grenzschutzeinsatz möglicherweise aussah.

… römische Soldaten bei einem Einsatz

Es gibt noch viel mehr im Museum zu sehen aber ich mache mich wieder auf den Weg.

Die Sonne scheint und die Bänke im Park laden zu einer Mittagspause ein.

Beim Römischen Theater mache ich einen kleinen Abstecher. Das ‚Bühnentheater von Mogantiacum‘ ist das grösste Theater nördlich der Alpen.

Die Zuschauerreihen werden restauriert damit man später das Theater frei betreten und dort verweilen kann. Nun führt der Zitadellenweg direkt zur nächsten Sehenswürdigkeit.

Das parchtvolle Portal der Zitadelle (1660)

Die Historie der Zitadelle reicht von der Römerzeit übers Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert als hier ein Benediktinerkloster gegründet wurde. Heute findet man dort ein Cafè/ Restaurant, das Stadthistorische Museum und viele andere Bewohner.

Die dicken Mauern und dunklen Gänge geben den Eindruck einer Festung.

Das 87er Denkmal erinnert an das 1. Nassauische Infanterieregiment Nr. 87. Auf Wunsch von Napoleon wurde 1809 dieses und später weitere Regimente gebildet.

Bei und in der Kirche St. Stephan tummeln sichh viele Touristen. Wahrscheinlich sind sie, wie auch ich, hier um die Fenster des Künstlers Marc Chagall zu sehen. Um 990 hatte der Erzbischof von Mainz die Kirche errichten lassen. 1973 bewegte Pfarrer Klaus Mayer Herrn Chagall ein Zeichern der jüdisch-christlichen Verbundenheit zu erschaffen.

Drei der insgesamt neun Fenster von Marc Chagall in der St. Stephan Kirche

Von der Kupferbergterasse kan man über ganz Mainz schauen.

Der tiefste Sektkeller wurde 1888 in einem mittelalterlichen Gewölbe von der Sektkellerei Kupferberg eingerichtet: sieben Stockwerke tief und 60 Kellerräume umfassend. Nun befindet sich ein Museum in dem Gebäude.

Der Alexanderturm und die 1660 errichtetet Bastion Alexander waren Teil des um die Stadt verlaufenden Festungsringes.

Am Römertor

Die Reste des römischen Stadttores wurden im Wohnkomplex Kupferberg integriert. Von hier oben hat man eine wunderbaren Blick auf Mainz und weit in den Taunus hinein.

Turm Fort Stahlberg ist das einzig übrig gebliebene Gebäude des äusseren Schanzenringes. 1845 wurde hier ein Fort gebaut welches heute als Wohnquartier genutzt wird.

Die Römersteine sind Reste eines Aquädukts – das höchste nördlich der Alpen.

Nach dem Hauptfriedhof überquere ich die Saarstrasse.

Am Urnenfriedhof steht dieses Tempelchen. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Hauptbahnhof.

Nur noch sieben Minuten bis zur Abfahrt des Regio zurück nach Hause. Die Stadtwanderung hat richtig Spaß gemacht. Fast alle Sehenswürdigkeiten dieser Wanderung sind auf den Mainzer Karten ‚Festungsroute‘ und ‚Römerrout‘ eingetragen und mit einem kleinen Text erklärt.