Zwischen Seligenstadt und Grosskrotzenburg am Main entlang, 21 August 2021

  • Start: Seligenstadt, Bahnhof
  • Länge: 15,9km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Die Wettervorhersage für Sonntag verspricht Regen, Regen und noch mehr Regen und somit mache ich am Samstag auf den Weg nach Seligenstadt am Main. Vom Bahnhof aus gehe ich zuerst in Richtung alter Friedhof. Es sind noch nicht viele Menschen unterwegs, nur die „Einheimischen“.

Am nördlichen Ende des Friedhofs sehe eines der unzähligen Denkmäler in Seligenstadt: der Pulverturm. Der Turm wurde 1462 durch das Kloster errichtet und war Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung (Wikipedia)

Auf dem alten Friedhof gibt es einiges zu sehen: die Noth-Gottes Kapelle, alte Grabplatten aus dem 18. Jahrhundert, das Friedhofkreuz von 1842 und vieles mehr. Doch ich hab noch eine Wanderung vor mir und möchte auch noch das ehemalige Kloster und die Altstadt sehen. Also verlasse ich den Friedhof und gehe an der evangelischen „Gustav- Adolph Kirche“ vorbei zum Eingang des Klosters.

Klick vom Klosterhof auf den Prelaturflügel (Wikipedia)

Vom Klosterhof gelangt man in den Apothekergarten. Er wurde nach einem alten Kupferstich von 1712 angelegt. Insgesamt beherbergt der Garten auf rund 600 qm Fläche etwa 200 Heilpflanzenarten (Info-Tafel). Von hier aus sieht man die Turmspitzen der Einhard-Basilika und die Terrasse des Klostercafès.

Bildgruppe zu Ehren der Gottesmutter, laut Inschrift der Tafel wurde sie von Abt Bonifacius 1734 eingeweiht

Die ältesten erhaltenen Bauteile des ehemaligen Benediktiner Klosters stammen aus dem 11. Jahrhundert. Von den Wirtschaftgebäuden ist die restaurierte Klostermühle von 1574 erhalten (Wikipedia)

Die Westfassade der Einhard-Basilika

Laut der Schenkungsurkunde vom 11. Januar 815 wurde Seligenstadt von Ludwig I. an Einhard übergeben. Einhard war der Biograph von Karl dem Grossen und er gründete Seligenstadt und später das Benediktinerkloster. Die Gebeine der Märtyrer Petrus und Marcellinus wurden in Rom gestohlen und eventuell in der neuberbauetn Einhard Basilika beigesetzt (Tafel beim Klostermuseum). Es gibt so viel zu sehen . Ich verlasse den Klosterhof und folge der Strasse zur Basilika.

Vor den Toren des Klosters bekommt man den ersten Eindruck der vielen Fachwerkhäuser der Stadt. Hier sieht man auch die „Klosterstuben“, ein Gasthaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Vor der Einhard-Basilika stehen Statuen der Märtyrer Marcellus und Petrus die beide hier beigesetzt sind.

Die Fähre Seligenstadt wartet auf die nächsten Passagiere

Blick zurück auf Seligenstadt, nun habe ich Hessen verlassen und befinde mich in Bayern.

Die Markierung blaues ‚M‘ ist die Kennzeichnung des MainWanderweges der wie der MainRadweg von der Quelle im Fichtelgebirge bis zur Mündung dem Fluss auf 490 Kilometern folgt. Auch der LimesRadweg verläuft hier am Main entlang.

Es verspricht ein warmer Tag zu werden. Es sind schon viele Radfahrer unterwegs und man muss die Augen auf halten.

Immer wieder offnen sich Ausblicke auf den Main

Diese Stele bei der Kahlmündung markiert den tiesten Punkt Bayerns. Eine Info-Tafel erklärt das zwischen 1900 und 1930 der Lauf der Kahl verlegt wurde um den Abbau der Braunkohle zu optimieren.

Auf dem Main sind einige grosse Schiffe und kleine Boote unterwegs.

Vor den Toren von Grosskrotzenburg steht dieser ‚Römer‘ der auf das LimesInformationszentrum hinweist.

Im 1. und 2. Jahrhundert war der Main die ’nasse Grenze‘ des Römerreiches

Die Gänse beobachten das Treiben auf dem Main.

Die ersten Blicke auf die Staustufe im Main bei Grosskrotzenburg.

Das Kraftwerk bei Grosskrotzenburg erzeugt Strom (550mw) durch Dampf und wird mit Steinkohle befeuert (Wikipedia)

Schiffe warten an der Staustufe bis die Schleusen sich öffen und eine Weiterfahrt ermöglichen

Die alte Anlage wurde 1921 erbaut und die heutige Staustufe 1979/83

Ein Fussweg führt über die Staustufe hinweg.

Die Schleuse öffnet sich um die wartenden Schiffe passieren zu lassen.

Der Wasserfall rauscht an der Staumauer hinunter

Nach der Staustufe folge ich dem MainRadweg zurück nach Seligenstadt. Dieser Radweg folgt auf fast 600 Kilometern dem Fluss von der Quelle bei Kulmbach bis zur Mündung in den Rhein bei Mainz. (mainradweg.com)

Diese Skulptur wurde 1986 aufgestellt in Erinnerung an die Inbetriebnahme der neuen Staustufe Grosskrotzenburg.

Dieser Radweg ist noch beliebter als der auf der anderen Mainseite.

Hessische Weidenlandschaften a Main

Eine Stele erinnert an eine Brücke die die Römer einst hier über den Main errichteten und benutzten.

Langsam nähere ich mich wieder Seligenstadt.

Diese Kapelle am Galdgenweg (etwa 100 Meter vom MainRadweg entfernt) wurde 1766 urkundlich erwähnt und befand sich im Mittelalter am Weg der Verurteilten zur Hinrichtung.

Die Bänke und Tische werden für eine Outdoorparty am späten Nachmittag/ Abend aufgestellt.

Diese Tiergruppe wurde 2001 auf dem ehemaligen Schlachthofgelände aufgestellt (Info-Tafel). Nun möchte ich mir noch die Altstadt und den Marktplatz ansehen ehe es zur Bahn geht.

Der Steinheimer Torturm wurde 1603/04 erbaut und ist als einziger von vier Stadttoren erhalten geblieben.

Nachdem ich das SteinheimerTor passiert habe reiht sich ein Fachwerkbau an den nächsten. Dieser Eckbau wurde Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet.

Fachwerkhaus in der Gerbergasse mit überbauter Hofeinfahrt

Auf dem Marktplatz ist richtig viel los. Die Cafès sind voll besetzt und, da heute Samstag ist, sind die Läden geöffnet und auch gut besucht.

Die Säule am Brunnen und die eingelassenen Jahrestafeln erzählen die Geschichte von Seligenstadt vom Jahre 875 bis heute. Gleich nebenan befindet sich auch das Rathaus der Stadt.

Es gibt noch soviel mehr zu sehen aber ich breche meine Tour durch die Stadt ab und gehe in Richtung Bahnhof.

Es geht durch die Bahnhofstrasse am ‚Stumpfaul‘ vorbei. Dieser Turm wurde 1463 als Teil der Stadtbefestigung erbaut.

Am Bahnhof angekommen sagt die Anzeige das derr Zug verspätet ankommen wird. Also suche ich mir ein schattoges Plätzchen und betrachte derweil den Wasserturm. Während ich auf die Bahn warte überlege ich was ich alles beim nächsten Besuch sehen möchte, wie zum Beispiel die Kaiserpfalz ( von Barbarossa erbaut) am Mainuferweg.