Lindenholzhausen – Ennerich – Limburg (Lahn), 26 Dezember 2021

  • Start: Lindenholzhausen, Bahnhof
  • Länge: 11.5km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Wieder mal ist Regen und auch Frost in der Wettervorhersage. Aber ich möchte trotzdem an die frische Luft und beginne meine kurze Wanderung in Lindenholzhausen. Der Ort ist ein Stadtteil von Limburg (Lahn) und feiert im nächsten Jahr 2022 sein 1250-jähriges Bestehen. Auf der Seite lindenholzhausen1250.de findet man das Festprogramm und aktuelle Projekte.

Gleich am Bahnhof geht es los: der Fern-Radweg R8 und Wanderweg LM S führen vom Bahnhof aus direkt in den Wald hinein. Rechts vom Weg schaut man weit in die Emsbachaue hinein.

Die Lindenmühle liegt direkt am Emsbach. Im Sommer kann man hier den Biergarten und ein Cafè besuchen.

Der Weg durch den Wald und die Wiesen ist erfreulicherweise fest gefroren. Trotz der Kälte sind einige Jogger und Gassi-Geher unterwegs.

Oben auf dem Berg sieht man den Birkenhof. Folgt man den Wegen in nördlicher Richtung erreicht man Runkel.

„LM S“ ist die Südroute Limburg (Taunus), ist 25km lang und die GPX Datei findet man auf ich-geh-wandern.de. Dieser Wanderweg begleited mich schon seit dem Bahnhof in Lindenholzhausen und biegt hier rechts ab.

Kurz vor Ennerich biegt der Radweg R8 ab und führt ins Tal hinein.

Ruhig ist es in Ennerich – die Bewohner scheinen sich in ihren Häusern zurückgezogen zu haben.

Nach dem Bahnübergang überquert man die Dietkircher Strasse und hier beginnt Eschhofen. Ennerich ist ein Stadtteil von Runkel und Eschhofen ist ein Stadtteil von Limburg. Wenn man nicht aufpasst verpasst man den Übergang von einem Ort zu nächsten.

… eine schöne Ecke in Eschhofen

Sankt Antonius Eremit Kirche wurde 1889/91 erbaut und ist dem gleichnamigen Mönch und Eremit geweiht (katholisches-limburg.de).

Am Eschhofener Bahnhof geht es wieder über die Gleise und dann nach links auf den Lahn-Wander-Weg.

Die Markierung zeigt nun den Weg zur Lahn.

Es geht am äusseren Rand von Eschhofen vorbei in Richtung Dietkirchen. Die Wolken ziehen sich am Himmel zusammen und wie angekündigt beginnt ein Nieselregen

Die Mühlener Kapelle am Ortsrand von Eschhofen wurde 1866 als Familienkapelle der Familie Kaltayer erbaut. Seit 1950 ist sie im Besitz der Pfarrei St. Antonius (katholisches-limburg.de).

Meine Kamera kriegt den Regen ab. Die Fussgängerbrücke über den Emsbach ist von einer Eisdecke überzogen und spiegelglatt. Langsam, Schritt für Schritt schaffe ich es heil auf der anderen Seite anzukommen.

Auf dem Radweg nach Dietkirchen treffe ich auf Familien mit Kindern und Herrchen mit Hund. Die Kinder weinen weil es nass und kalt ist und der Hund weigert sich weiter zu laufen.

Links vom Weg ist die Lubentius Kirche weithin sichtbar. Das Lubentiusstift wurde im Jahre 841 gegründet. Dieses Datum ist auch die erste urkundliche Erwähnung Dietkirchens, einer von sieben Stadtteilen von Limburg (Lahn) (dietkirchen.de).

Rechts, weit über die Lahn hinweg, sieht man die alte Burg und das neue Schloss Dehrn. Weithin sichtbar ist der 34 Meter hohe Burg- bzw. Schlossturm. Viel mehr Info und Bilder von der Anlage findet man auf dehrn.net.

…noch mal eine eisglatte Fussgängerbücke.

Die Strecke führt nun bergauf durch den Ort von Dietkirchen. Nun noch ein Blick zurück auf St. Lubentius und die beiden Türme.

Ein schöner Dorfplatz mit Bänken. Nur es nieselt immer noch und eine Pause kommt jetzt nicht in Frage.

Die Strecke geht nun am Sportplatz vorbei und aus dem Ort hinaus. Auch auf diesem Radweg muss man acht geben da jede Pfütze gefroren und glatt ist. Einige Gassi-Geher sind mit ihren vierbeinigen Freunden unterwegs. Aber sie laufen über die Wiesen und haben kein Problem mit dem Glatteis.

Links vom Weg sieht man einen Kriegsgräberfriedhof. Eine Tafel mit Bildern erzählt die Geschichte der Kriegsgräberstätte und des Gefangenenlagers aus dem 1. Weltkrieg.

… diese Tafel zeigt die Namen der Gefallenen und das Irische Hochkreuz

Vom Ende 1914 bis nach dem 1. Weltkrieg befand sich auf beiden Seiten der Strasse ein Kriegsgefangenenlager. Im Mai 1915 lebten hier 12.000 Soldaten. Unter ihnen waren Franzosen, Iren, Engländer Russen und Polen. Die Gefangenen wurden rings um Dietkirchen und Limburg für Feldarbeiten, auf dem Bau oder in den Steinbrüchen eingesetzt (dietkirchen.info).

Die irischen Gefangenen stifteten 1917 das „Irische Hochkreuz“, auch Keltisches Kreuz genannt, als Andenken an ihre gefallenen Kameraden. Irische Kreuze sind nur sehr selten ausserhalb von Irland zu finden und dieses Denkmal ist das grösste seiner Art ausserhalb von Irland. (dietkirchen.info)

Nach dem Krieg wurdedas Gefangenenlager aufgelöst. Manche der verstorbenen Gefangenen wurden exhumiert und in ihre Heimatländer überführt (dietkirchen.de).

… nach dem Besuch des Friedhofes nimmt diese Umgebung und der Weg nach Limburg eine neue Bedeutung an

Von hier oben man einen guten Blick auf die ICE Brücke und den Limburger ICE Bahnhof in der Ferne.

Gleich nach der ICE Brücke passiert man die neue Autobahnbrücke. Die 2013/16 erbaute Brücke ist 450 Meter lang und 62 Meter hoch. Die Gesamtkosten des Projektes inklusive Abriss der alten Brücke, Lärmschutz und mehr waren 92,7 MillionenEuro (wikipedia).

Nachdem man die Brücke unterquert hat sieht links die Lahn und in der Ferne die ersten Häuser von Limburg.

Weiter geht es an der Lahnschleuse entlang. Diese Anlage steht unter Denkmalschutz und die heute bestehende Schleuse wurde 1856/57 erbaut, ist 34 Meter lang mit einer Fallhöhe von 3,61 Meter (kuladig.de).

Limburger Schloss und Dom hoch oben auf dem Felsen auf der anderen Seite der Lahn

An der Schleuse befindet sich auch die Radstätte des „Radweges Deutsche Einheit“ mit Internetzugang und elektrischer Ladestation. Der Radweg beginnt in Bonn, endet in Berlin und ist rund 1.100km lang (radweg.deutsche-einheit.de).

Im Mittelalter war die Alte Lahnbrücke Teil der „Via Publica“ von Köln nach Frankfurt. 1818 war der Abriss des aus dem 14.Jahrhundert stamenden Turms geplant. Da man jedoch die Destabilisierung der gesamten Brücke fürchtete, liess man den Turm stehen und richtete 1835 ein Amtsgefängnis ein (kuladig.de).

Auf der Mitte der Brücke steht der Schutzpatron der Brücken: der heilige Nepomuk. Das Original von 1714 wurde 1966 durch eine neu geschaffene Statue ersetzt (kuladig.de).

Der Raubritter Friedrich von Hattstein war als sehr stark bekannt: er konnte ein Weinfass mit 160 Liter stemmen. Die Limburger verpflichteten ihn 1353 als Stadthauptmann (cityring-limburg.de)

Der Weihnachtsmarkt von Limburg ist noch geschlossen. Es ist ja erst Mittag. Es regnet wieder stärker und die Strassen samt Cafès sind wie leer gefegt. Der nächste Zug nach Hause fährt in zehn Minuten und ich beeile mich um ihn noch zu erwischen..

Wieder mal geschafft! Sobald ich im Zug bin fährt er auch schon los und bringt mich sicher nach Hause.