- Start: Hahnstätten, Parkplatz an der Jahnstrasse
- Länge: 14,9km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Gestern, am Sonntag, hat es den ganzen Tag geregnet. Laut Wettervorhersage soll es heute am Montag trockener sein. Schräg gegenüber vom Parkplatz tanzt ein Paar im leichten Nebel der sich auch in ganz Hahnstätten breit gemacht hat. Mal sehen wie die Sicht oben vom Berg sein wird.
Zuerst laufe ich an der kleinen Aar entlang bis zur Brücke. Langsam taste ich mich am Geländer entlang bis auf die andere Seite. Der Nebel und die niedrigen Temperaturen haben eine eisige Schicht auf dem Boden hinterlassen. Durch den ruhigen Ort geht es langsam den Berg hinauf zur St. Nikolaus Kirche aus dem 13. Jahrhundert und dem Friedhof.
Auf dem Friedhof befindet sich die Gruft der Familie von Bieberstein. Per regionalgeschichte .net lebte der Staatsminister Ernst Franz Ludwig von Bieberstein von 1815 bis zu seinem Tode 1834 im Wasserschloss in Hahnstätten (welches ich am Ende der Wanderung (be)suchen werde).
Vom Friedhof aus folge ich der Strasse den Berg hinauf.
Hahnstätten liegt unter einer leichten Nebeldecke.
Vernebeltes Kaltenholzhausen …
Ist das Burg Hohlenfels über dem Nebel?
Netzbach liegt friedlich im Tal. Rauch steigt aus den Kaminen und ab und zu bellt ein Hund.
Die Strecke führt durch den Ort und am anderen Ende geht es den Berg hoch.
Die blauen Schlehen und roten Hagebutten leuchten am Wegesrand.
Die Feldwege sind aufgeweicht und meine Schuhe sehen entsprechend matschig aus.
Am Horizont über den Dächern sieht man die Rundkirche von Oberneisen. Im Jahre 881 gab es hier schon eine Kirche. 1812 wurde die damalige Kirche niedergelegt und 1816/19 die neue Rundkirche erbaut (vg-aar-einrich.de).
Es gibt wohl einige Rundkirchen aber die von Oberneisen scheint die einzige zu sein, deren Altar in der Mitte der Kirche steht (vg-aar-einrich.de).
Gleich unterhalb der Rundkirche steht die Ruine der Burg Oberneisen.
Die 4 stockwerk hohe, 20 Meter breite und 2m dicke Mauern lassen auf eine.grosse Burganlage schliessen (regionalgeschichte.de)
Die Adeligen von Oberneisen, Ritter Markolf von Nelson, erbauten 1288 die Burg auf den Resten eines zerstörten Fronhofes.
Von Oberneisen aus geht es in Richtung Lohrheim.
Meine Schuhe werden immer schwerer vom Matsch der an den Sohlen kleben bleibt.
Über den verblühten Sonnenblumen sieht man die ersten Häuser von Lohrheim.
Einige niederadelige Familien stammen aus Lorheim. Zum ersten Mal werdem im Jahre 1250 die von Lohrheim mit der Rose erwähnt und bis ins 17. / 18.Jahrhundert werden adelige Familien von Lorheim erwähnt (Wikipedia).
Der Dorfplatz ist weihnachtlich geschmückt. Nur ein kleiner Junge mit seinem Roller ist im Ort zu sehen.
Oberhalb von Lohrheim lege ich eine Pause an diesem Picknickplatz ein. Der Wind bläst und ein leiser Nieselregen hat eingesetzt. Es wird ungemütlich und ich laufe weiter. Bald erreiche ich die Steingrube Merschel.
Ein Weg führt um den und…
…mitten durch den Steinbruch. Es ist Montag und die Bagger und Lastwagen fahren hin und her um das Gestein an der vorgesehenen Stelle aufzuschichten.
Oben am Steinbruch steht dieses Haus ganz alleine in der Sonne.
Die Firma Schäfer Kalk hat einige Tafeln aufgestellt und man erfährt wo der Kalkstein überall eingesetzt wird: Zahnpasta, Farben, Geliermittel (Gumminbärchen) und vieles, vieles mehr.
Am Ende der Treppe ist eine Plattform mit Sicht über den Steinbruch.
Die Tafel zeigt eine Übersicht des Merschelbruchs, die behördlichen Genehmigungen und den Stand des Abbau’s.
Ich lasse den Steinbruch hinter mir und gehe den Berg hinunter in den Ort Hahnstätten.
Von 1865 bis 2008 braute eine Privatbrauerei verschiedene Biersorten hier (Wikipedia).
Alte Fachwerkhäuser aus den 17. und 18. Jahrhundert schmücken den Ort.
Auf der Webseite der Gemeinde (vg-aar-einrich.de) wird das Wasserschloss Bieberstein erwähnt. Die Burg befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Von aussen sieht man nur hohe Mauern wie hier an der Aarstrasse.
Es soll auch einen botanischen Garten beim Schloss zu finden sein ((boga-hahnstätten.de). Ein Blick über die Bahngleise zeigt das im Moment hier keine Arbeiten statt finden.
Nun bin ich wieder zurück beim tanzenden Paar und meinem Auto. Ich hatte Glück, erst bei meiner Heimreise setzt der vorhergesagte Regen ein.