- Start: Flörsheim, S-Bahnstation
- Länge: 16,6km
- Markierung: „M“ (Mainwanderweg)
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Wow, sooo leer war die S-Bahn noch nie! Sind es die Feiertage, oder doch Corona warum die Menschen zu Hause bleiben? Ich bin am Samstag unterwegs da es am Sonntag regnen soll. Der ‚Mainwanderweg‘ beginnt an der Quelle im Fichtelgebirge führt am Main entlang bis zur Mündung in den Rhein bei Mainz.
Vom S-Bahnhof aus geht es zuerst durch die noch schlafende Stadt Flörsheim zum Main. Laut der Beschriftung stammt der Bildstock aus dem Jahr 1947.
Auf dem Damm und unten in den Wiesen am Main ist recht viel los. Es scheint das man hier mit seinen Hunden gassi geht.
Der Mainstein wurde 1984 gesetzt. Rund um die Sandsteinstele windet sich der Main und verschiedene Bilder präsentieren wichtige Ereignisse, Plätze und Figuren: Fischfang, Mainz, Wicker, Flörsheimer Warte, Schloss Johannisberg und vieles mehr. Links im Bild sieht man den Mainturm, der letzte erhaltene Turm der alten Ortsmauer aus dem 16. Jahrhundert.
Der blaue Himmel über dem Main verspricht einen schönen Tag.
‚Zum Hirsch‘ ein Traditionslokal mit Blick af den Main. Wie alle anderen Lokale ist dieses Restaurant zur Zeit geschlossen.
Flörsheimer Fahr – bis zum Bau der ersten Opelbrücke 1928 verkehrte eine Fähre zwischen Flörsheim und Raunheim (regionalpark-rheinmain.de).
Eine Entenfamilie im Park…
… die Gesichter schauen dem Treiben unter der Brücke zu
Der Mainwanderweg folgt der Hafenstrasse bis zum Industriegebiet. Hier geht der Wanderweg nach rechts und folgt der Strasse bis kurz vor der Eisenbahnunterführung. Hier führt die Streck ein paar Meter nach links und dann gleich wieder nach rechts. Man muss acht geben um diese Abbiegung nicht zu verpassen.
Nach der Unterführung geht es weiter entlang an Wiesen und Fabrikgebäuden.
Die Fatima Kapelle wurde laut Inschrift 1741 von Johann Jacob Gottron gestiftet und war die Hauskapelle des ehemaligen Ziegelhüttenbetriebes direkt nebenan.
Ein Blick in die Fatima Kapelle und auf den Altar.
Diese Kalkbrennöfen sind die best erhaltenen in ganzen Bundesland. Bis zum Beginn des 20. Jahrhundert, als die industrielle Verarbeitung begann, brannten Familienbetriebe den Kalk in diesen Öfen.(regionalpark-rheinmain.de).
Die Flörsheimer Anlagen standen bis 1921 unter Feuer. Das Rohmaterial wurde oben in die Füllöffnungen geschüttet und Tag und Nacht beschickt. Das Ergebnis war die Grundlage für den Kalkputz vieler Flörsheimer Häuser.
Nach den Kalkbrennöfen führt der Mainwanderweg durch Falkenberg (Keramag) und dann an oberhalb der Bahngleise entlang bis zu den Hochheimer Weinbergen. Der Radweg R3 und der MainRadweg überqueren hier die Bahngleise und verlaufen am Mainufer entlang bis nach Mainz.
Das 165 Jahre alte Königin-Victoria- Denkmal im Victoria Weinberg sieht man schon von weitem. Der Weinberg wurde nach dem Besuch der englischen Königin Victoria und ihrem Ehemann Prinz Albert im August 1845 nach ihr umbenannt. Auch heute noch wird der Wein aus diesem Weinberg mit dem besonderen Etikett (unterhalb des Bildes der Königin) gekennzeichnet. Die Rheingauer Rieslinge wurden in England unter der Bezeichnung „Hock“, eine Kurzform für Hochheim, verkauft.
Hier sieht man die Nordseite des Denkmals und auf dem Plakat oben rechts sieht man die Südseite. Das Denkmal wurde zum 175. Jahrestag (2020) des Besuches der Queen restauriert (weinstadtjournal.de).
Der Mainwanderweg und Weinerlebnisweg verlaufen gemeinsam durch die Weinberge.
Kurz vor Hochheim gehts nach links unter dieser Brücke hindurch und der Wanderweg trifft auf den Radweg am Mainufer.
Diese Autobahnbrücke sieht ziemlich angeschlagen aus. Der Mainwanderweg wechselt hier auf die andere Mainseite. Um auf den Geh/Radweg auf der Brücke zu gelangen muss man ein ziemliches Stück durch die Weinberge nach Hochheim laufen um dann dem Regionalparkweg in Richtung Gustavsburg zu folgen.
Ich setze meine Wanderung auf dem R3/ MainRadweg fort. Vor mir erscheint die Hochheimer Eisenbahnbrücke. Die Brücke entstand 1904 um den Mainzer Hauptbahnhof zu entlasten.
Unter der Eisenbahnbrücke gehts hindurch und durch eine breite grüne Wiesenlandschft.
Hinter der Wand verbirgt sich ein grosses Fabrikgelände. 1885 wurde von Hubert Anton Disch eine Zellstoff-Fabrik gegründet und um 1950 beschäftigte die Firma etwa 1.000 Arbeiter. Heute wird hauptsächlich Altpapier recycelt.
Bei Kostheim erreicht man den alten Cellulosehafen. Das Tor zum Turm steht offen und ich wage mich hinauf.
Die Aussicht vom Turm ist auch bei diesem trüben Wetter grossartig. Man hat Überblick über den alten Hafen und sieht bis nach Mainz hinüber.
Der 50. Nordliche Breitengrad wird hier in Kostheim klar markiert.
Hier mache ich einen kleinen Umweg um St. Kilian herum.
An der Maaraue entlang geht es bis zur Mündung des Mains in den Rhein.
Der Radweg ist nun ziemlich mit Spaziergängern und Radfahrern bevölkert. Im Sommer sind hier überall Cafès geöffnet und man kan das Panorama geniessen.
Das ist alles eine optische Täuschung: das Bild ist gemalt und die Pommes müssen warten.
Eine Fussgängerbrücke verbindet die Maaraue mit Mainz-Kastel.
Die Bänke entlang der Promenade sind alle besetzt. Eine Gruppe hat Glühwein in der Thermoskanne und Brötchen im Korb und die machen es sich hier gemütlich.
Das Restaurant der ‚Bastion von Schönborn‘ ist geschlossen aber auf der Wiese nebenan ist ein Waggon der Getränke und warmes Essen ‚to go‘ verkauft.
Das Kastel ‚Reduit‘ ist offen und man kann durch den Innenhof gehen und die Anlage besichtigen. Während ich noch überlege wie ich zum S-Bahnhof gelange, sehe ich vom hinteren Ausgang des ‚Reduit‘ die Bahnhofsgebäude.
Vorsichtig überquere ich die Straße vor dem Kastel und dann die Gleise. Die S-Bahn kommt auch bald und ich mache mich wieder auf den Heimweg.