- Start: Oberwesel am Rhein, Bahnhof
- Länge: 14,1km
- Markierung: „Schwede-Bure“ Traumschleife
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Die Traumschleife „Schwede-Bure“ ist ein mit dem Deutschen Wandersiegel zertifizierter Rundweg des Saar-Hunsrück-Steiges. Eine GPX Datei und Beschreibung findet man auf der Webseite saar-hunsrück-steig.de.
Vom Bahnhof gehe ich zum offiziellen Start der Strecke mitten in Oberwesel. Gleich gegenüber vom Bahnhof sieht man hoch oben auf dem Berg die Burg Schönburg (12. Jahrhundert), vor einem die Liebfrauenkirche (14. Jahrhundert) und rechts in Richtung Innenstadt steht der ‚Zehnerturm‘.
Einige Wanderwege kommen am Oberweseler Bahnhof vorbei, so auch der ‚Welterbesteig‘ und der ‚RheinBurgenWeg‘. Der ‚Welterbesteig‘ Oberes Mittelrheintal ist 119 Kilometer lang, beginnt in Koblenz und endet in Bingen (hunsrueck-mittelrhein.de). Der ‚RheinBurgenWeg‘ ist 200 Kilometer lang, beginnt am Rolandsbogen bei Remagen und endet am Mäuseturm in Bingen (rheinburgenweg.com). Zudem verläuft hier auch der europäische Fernwanderweg 8 entlang (weisses Andreaskreuz auf schwarzem Grund – kein Bild). Dieser Fernweg ist etwa 7500 Kilometer lang, führt durch sieben europäische Staaten, startet in Irland und endet an der polnisch-ukrainischen Grenze (fernwanderwege.net).
Der nächste Turm am Weg ist der ‚Rote Turm‘ auch ‚Haags Turm‘ genannt. Der im 13. Jahrhundert erbaute Turm wurde 1864 an den Künstler Carl Haag verkauft. Seine Umbauten prägen heute noch das Erscheinungsbild desTurmes und sein Atelier kann besichtigt werden (kuladig.de).
Seit 1478 wird ein Rathaus in Oberwesel erwähnt. Das heutige Rathaus wurde 1847/50 erbaut (kuladig.de).
Ehe ich mich auf den Wanderweg begebe, mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Rhein. Es geht über den Marktplatz und durch das Tor in der Stadtmauer an die Rheinpromenade.
Die Sonne scheint schon sehr hell und noch sind kaum Touristen am Strand.
Die ‚Schwede-Bure‘ Tour beginnt am Schaarplatz inmitten von Oberwesel. Vorbei geht es am mittelalterlichen Brunnen in eine schmale Gasse hinein.
Durch diese schmale Gasse geht es aus der Stadt hinaus-
Über Treppen gelangt man zu einem schmalen Pfad und nach einem steilen Anstieg durch einen kleinen Weinberg gehts nach rechts zur Stadtmauer.
Kurz nach 1200 begann man mit dem Bau der Mauer die mit ihren 16 Türmen noch weitestgehend erhalten ist (wikipedia).
Die Martinskirche wurde im 14. Jahrhundert fertig gestellt. Ungewöhnlich und auffallend ist der unverputzte Kirchturm. Im 15. Jahrhundert wurde der Glockenturm zum Wehrturm umgebaut (denkmalschutz.de).
An der Kirche folgt man kurz der Strasse und dann geht es wieder über einem schmalen Pfad bergauf zum Aussichtspunkt „Auf dem Kackstuhl“.
Nun geht es weiter auf breitem Waldweg. Dieser Weg ist anscheinend eine beliebte Abkürzung für Eingeweihte denn dauernd kommen mir Autos entgegen.
…eine Pferdekoppel auf der Hardthöhe
Der Anstieg wird immer anstrengender da die Sonne kräftig die Erde aufheitzt.
Die Weitsichten werden immer schöner umso höher man steigt.
Nach einer Weile erreicht man einen Wegweiser zum ehemaligen Jüdischen Friedhof. Die ältesten Grabmäler datiert man auf das Jahr 1718 und die letzte Beerdigung fand 1942 statt (oberwesel.de).
Auf der Höhe lädt eine Panoramaschaukel zum Verweilen ein.
Noch möchte ich keine Pause einlegen und weiter geht es zur „Rheingoldschänke“.
Die Rheingoldschänke bereitet sich auf neue Gäste vor.
Wieder eine schöne Aussicht mit Weinbergen in der Ferne.
Nach einem kurzen Waldstück erreicht man die „Guckshöll“, ein grosser Rastplatz mit vielen Bänken. Die Fahne erzählt von der kommenden Buga 2029 die über das ganze Obere Mittelrheintal stattfinden wird.
Blick von der „Guckshöll“ ins Niederbachtal in Richtung Oberwesel.
Die Gegend erinnert an südländische Landschaften.
Damscheid ist nur ein paar hundert Meter entfernt. Hier oben erreicht man den höchsten Punkt dieser Wanderung.
Im Wald steht im Schatten eine Bank wo ich mir eine kleine Pause gönne. Während ich meine Füsse hochlege, überholen mich diese beiden Wanderer. Sie sind die ersten die mir an diesem Sonntag begegnen und ich habe sogar schon fast die Hälfte der Strecke hinter mir.
Als nächstes gehts zum Aussichtpunkt „Hunsrück“. Hier wartet eine Liege auf einem Felsvorsprung auf den Besucher.
Nach dem Aussichtspunkt „Hunsrück“ führt ein schmaler Pfad den Berg hinunter und dann befindet man sich auf dem Rückweg nach Oberwesel.
Unten im Tal sieht man eine Landstrasse wo sich Motorräder lautstark durch die Kurven schlängeln. Oben im Berg ist der Wanderweg den ich bald passieren werde.
Am Steinbruch sieht man 300 bis 400 Millionen Jahre alte Schiefersteinschichten (oberwesel.de).
Die Trockenmauern am Wegesrand erzählen von ehemals bewirtschafteten Weinbergen.
Bald wechselt die Landschaft von brachliegenden zu aktiven Weinbergen.
Rechterhand im Tal liegt Engehöll mit der in 1925 erbauten Marenkapelle.
Weitblick über die Weinberge bis nach Oberwesel, der Burg Schönburg und der Ortschaft im Tal.
… Burg Schönburg erscheint am Horizont und man denkt das es auf der breiten Strasse bis zur Burg geht.
Aber dann geht es unverhofft nach links und ein schmaler Pfad führt steil den Berg hinauf in das Wäldchen hinein und zum „Landsknechtblick“.
Hier im Schatten lässt es sich gut aushalten. Die Aussichten sind herrlich und ein frisches Lüftchen weht. Ich entscheide mich für eine sehr ausgedehnte Kaffee- und Kuchenpause.
Blick auf Burg Schönburg vom „Landsknechtblick“ aus. Die Burg wurde 1149erstmals urkundlich erwähnt. Von dem Geschlecht derer von Schönburg erbaut wechselte in ihrer Geschichte oft den Besitzer. 1689 lag sie verwüstet danieder und wurde ab 1885 wieder aufgebaut. Seit 1950 ist die Burg im Besitz der Stadt Oberwesel und dient als Hotel mit Restaurant (Info-Tafel).
Gut erholt mache ich mich wieder auf den Weg zurück nach Oberwesel. Bald erreicht man den „Schwede Bure“ Platz (der Schwedenborn). Im 30jährigen Krieg suchten die Oberweseler Schutz vor den schwedischen Soldaten in den 4-6 Meter hohen Felslöchern. Die kleine Quelle (Born) neben dem Platz versorgte die Menschen mit lebenswichtigen Wasser. Heute besuchen Liebespaare den „Schwede Bure“ Platz und ritzen ihre Namen in eine Schiefertafel ein (Info-Tafel).
Auf schmalen Pfad geht es steil bergab zur 1845 erbauten Kalvarienberg-Kapelle. Ein Seil neben der Tür erlaubt dem Besucher die Glocke zu läuten.
Dem Kreuzweg folgend geht es rasch zurück ins Tal.
Nochmal ein Blick auf die Schönburg hoch oben auf dem Berg. Am Ortseingang von Oberwesel verlasse ich den offiziellen „Schwede-Bure“ Weg und gehe zurück in die Innenstadt.
Schmale Gassen und historische Gebäude prägen den Ort der zum ‚UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal‘ gehört.
Der Zug rauscht am Zehnertor vorbei und der Bahnhof ist nun nicht mehr weit weg. 1859 erbaut ist das Bahnhofsgebäude ein geschütztes Kulturdenkmal (wikipedia).
Bald fährt die Bahn nach Koblenz ein. Glücklicherweise sind noch Plätze frei und gemütlich geht es nun wieder in Richtung Heimat.