An der Nidda entlang von Hoechst (FFM) nach Roedelheim, 1 Januar 2024

  • Start: Hoechst (FFM), Bahnhof
  • Länge: 16,8km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Hoffentlich erwische ich eine Regenpause an diesem ersten Tag vom Jahr 2024. Die Nachrichten berichten von Hochwasser und von Zügen die wegen krankem Personal ausfallen. Meine letzte Wanderung an der Nidda entlang ist eine kleine Weile her und die Bahnverbindung klappt auch.

Es ist sehr ruhig in Hoechst. Es ist ja auch noch früh am Neujahrsmorgen. Auf dem Weg durch die Stadt hinunter zum Main sieht man viele schöne Villen und alte Fachwerkhäuser.

Das Hauptgebäude der Robert-Koch-Schule wurde 1890 im Stil der Neurenaissance erbaut und steht unter Denkmalschutz (Wikipedia). 

Die Evangelische Stadtkirche entstand 1877/82 aus rotem Backstein und die Kosten wurden von dem Industriellen Adolf von Brüning getragen (Wikipedia).

Das Neue Schloss am Brüning Park und am Burggraben entstand im frühen 17. Jahrhundert. Das Gebäude diente den Mainzer Kurfürsten als Wohnung, den Gebrüdern Bolongaro als Unterkunft, den Farbwerken Hoechst als Fabrikantenvilla, und dem amerikanischen Militär von 1961 bis um 2000 als Soldatensender (AFN). Heute gehört das Neue Schloss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz .(denkmalschutz.de)

Der Main blinzelt in der frühen Sonne.

Im Vordergrund sieht man den Ochsenturm, im Hintergrund den Schlossturm und dazwischen Reste der Stadtmauer. Im Sommer halten die Kronberger Ritter vor der Burgmauer ein Mittelaltermarkt statt (pro-hoechst.de).

Blick am Mainufer entlang. Die Silvesterparty muss grandios gewesen sein, dem Müll nach zu urteilen.

Wenn flussabwärts schaut sieh man den alten Hafenkran und die Leunabrücke über dem Main.

Noch ein Blick zurück auf den Main durch das Maintor.

Hinter dem Zollturm erreicht man den Schlossplatz mit der Altstadt und den Eingang zum Alten Schloss.

Das Alte Hoechster Schloss

Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert erbaut diente das Schloss als Residenz für die Mainzer Erzbischöfe. Mehrfach zerstört bleibt nur noch der im 14. Jahrhundert erbaute Bergfried erhalten. Oberhalb der Tordurchfahrt sieht man das Bildnis des Sankt Martin (denkmalschutz.de).

Von der Burg aus hat man die Altstadt im Blick. Trotz Brande und Zerstörung im 30jährigen Krieg. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Altstadt einigermaßen verschont und heute gibt es noch über 400 denkmalgeschützte Fachwerkhäuser vor Ort (Wikipedia).

Am Schlossplatz findet man einige Gasthäuser wo man im Sommer gemütlich draußen feiern kann.

Die Justinuskirche auf dem Mainberg

Die Justinuskirche in Frankfurt-Höchst ist das älteste Bauwerk Frankfurts und eine der frühesten erhaltenen Gotteshäuser in Deutschland. Sie wurde 830 bis 850 erbaut und dient seit über 1150 Jahren wird sie ohne Unterbrechung als katholische Kirche (frankfurt,de).

Die Mainmühle wurde im 15. Jahrhundert erbaut und in die Stadtbefestigung einbezogen (Infotafel).

Links sieht man die kleine Insel ‚Mainod‘ und davor die Mündung der Nidda in den Main.

Oberhalb dieser beschaulichen Mauer mit Bänken findet man den Bolongaropalast. Die Schnupftabakfabrikanten  Bolongaro erbauten 1772/75 diesen Gebäudekomplex. Im November 1813 übernachtete Napoleon hier ehe er seinen Rückzug aus Russland fortsetzte (frankfurt.de).

Links von dieser Terrasse befindet sich das Standesamt.

Der Palast wird seit 2017 saniert und immer noch behindern Bauzaun und Bauwagen den Blick und Zugang zum Palast. Laut frankfurt.de sollen die Räumlichkeiten in 2024 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Eine sehenswerte Porzellan Sammlung von Alt Höchster Reproduktionen kann man in den unteren Räumen finden (frankfurt.de).

Der westliche Gartenpavillon beherbergt heute das Standesamt und der östliche Pavillon wird von einem schönen Garten umgeben.

Die Sonne lasst die Gräser und Pflanzen im Garten neben dem Gartenpavillon erleuchten.

Di untere Terrasse des Bolongaropalastes in der Morgensonnenne.

Der Bolongaropalast. die Muschelgrotte und die repräsentativen Treppen werden von der Morgensonne in goldene Farben getaucht.

Nun verlässt der Radweg den Main und es geht an der Nidda weiter.

Der Niddauferweg verläuft mal auf der rechten, mal auf der linken und oft auf beiden Seiten der Nidda.

Es sind kaum Spaziergänger unterwegs. Dieser Herr genießt die frische Luft und die Morgensonne.

Vor mir kommt das Höchster Wehr in Sicht. Das Wehrhäuschen ist der Rest des ursprünglichen klassischen Wehrs mit Klappen welsches für Fische unüberwindbar war. Das Wasser rauscht mit Getöse über die großen Steine hinweg. (frankfurt.de).

Wegen der Streckensperrung an der kleinen Brücke setze ich meine Wanderung auf dem Niddauferweg auf der anderen Seite fort.

Das Wetter bleibt sonnig, eine Wohltat nach dem vielen Regen.

Ein kleines Schild weist auf den Umweg zum „Poth-Plätzchen“ hin. Chlodwig Poth (1970-2004) war ein Karikaturist, Zeichner und Schriftsteller der lange in Sossenheim lebte (Infotafel).

(1) „streng genomme gehert e Weißdorn eichentlich net in e Grüngürtel (2) jetzt bringstes aber, die Rose hier innen Schrebergärte sin ja aach kaa Gürtelrose (3) da haste recht, ich seh das zu eng / …genau

Bald bin ich wieder am Niddauferweg und laufe zwischen der Nidda und dem Kollmann Weiher hindurch.

In der Ferne sehe ich die Taunusberge und dunkle Wolken kündigen neuen Regen an.

Eine Weile geht alles gut. Die Sonne scheint, der Niddauferweg ist trocken und gut begehbar und immer wieder treffe ich freundliche Spaziergänger die mir ein gutes Neues Jahr wünschen. Doch dann taucht dieser Maulwurf auf und kündigt eine Umleitung an.

Eine große Baustelle versperrt den Weg: Das Sossenheimer Wehr wird naturnah umgebaut und dann an den Altarm der Nidda angeschlossen.

Die Umleitung ist ausgeschildert und führt unter den vielen Brücken hindurch.

… nach dem Umweg gelange ich wieder zur Nidda.

Die Brücke führt zur Kurt-Halbritter (1924 – 1978) Anlage. Der Künstler lebte lange in Rödelheim (Infotafel).

Der Park ist gut besucht. Ich folge dem Weg und finde ein großes Kunstwerk in der Wiese.

1975 erschuf Halbritter diesen „Barfüßer“ den er „pedarius nudus peregrinatorum“ nannte (Infotafel).

Eine kleine Brücke führt hinüber zum Solmspark.

Dieser Fischreiher versucht seine nächste Mahlzeit in der Nidda zu erwischen.

Im Solmspark erzählt die Infotafel von der ehemaligen Burg und Schloss von Rödelheim. Im frühen 13. Jahrhundert kontrollierte die Burg die Furth und die Brücke über die Nidda. 1802 wurde die Burg abgerissen und das Schloss errichtet. 1944 zerstören Bomben das Schloss und 1955/56 lässt die Stadt Frankfurt die letzten Reste abreißen.

Im Park steht ein Modell des Schlosses wie es im frühen 19. Jahrhundert aussah. Die Grundrisse der Mauern des Schlosses werden durch eine 60 Zentimeter breite Pflasterung sichtbar gemacht (Infotafel).

Es wird Zeit zurück nach Hoechst zu gehen.

Wegen der Hochwassersperrung folge ich dem gleichen Weg an der Nidda entlang zurück zum Ausgangspunkt.

So sieht das naturnahe Sossenheimer Wehr heute aus.

Die Infotafel zeigt den riesigen Bereich der nun wegen der Bauarbeiten abgesperrt ist.

Unterwegs kürze ich den Rückweg ab indem ich Feldwegen folge. Diese sind durch den vielen Regen ziemlich durchgeweicht.

Der Sossenheimer Obstpfad: die Infotafeln am Frankfurter Grüngürtel erzählen vom Obst welsches die Sossenheimer anbauten und an lokale Keltereien lieferten.

Bald erreiche ich das Höchster Wehr.

Der alte Wehrturm dient heute Fledermäusen als Wohnturm und auch Mauersegler und Schwalben nisten hier (Infotafel).

Der Wehrturm hat eine kleine Aussichtsplattform erhalten und man erlebt die laut rauschende Nidda hautnah.

Am Ortsrand von Hoechst verlasse ich die Nidda und gehe in Richtung Innenstadt.

Rechts vom Weg liegt der Hoechster Stadtpark. Seit 2012 steht er unter Denkmalschutz. 2014 bis 2018 wurde der Park grunderneuert. Dabei wurden die aktuelle und historische Nutzung berücksichtigt (Infotafel).

Schräg gegenüber steht die Hoechster Porzellanmanufaktur. 2022 übernahm das Land Hessen die insolvente Manufaktur. Die Kunsthochschule wird in Zukunft seine Schüler hier ausbilden und die werkstoffbezogene Tradition erhalten (Infotafel).

In der Einkaufsstraße ist ein Café geöffnet, aber ansonsten ist nicht viel los.

Am Kreisel geht es nach links in Richtung Bahnhof weiter.

Neben dem kleinen Park verläuft die Eisenbahnlinie und am Horizont erscheint das Bahnhofsgebäude.

Laut meiner Uhr hab ich nur noch zehn Minuten bis der nächste Zug in Richtung Limburg kommt. Ein leichter Regen hat eingesetzt und das spornt mich an schneller zu gehen um den Zug noch zu erreichen. Wieder geht ein Wandertag zu Ende, diesmal eine Wanderung mit Hindernissen.