- Start: Bingen, Bahnhof Bingen Stadt
- Länge: 12,5km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Die MittelrheinBahn kommt pünktlich am Bahnhof Bingen (Rhein) Stadt an. Es ist ein wolkenverhangener Morgen. Auf der Rüdesheimer Seite kann man das Niederwalddenkmal geradeso ausmachen. Hoffentlich klärt sich der Himmel auf und die Sonne kommt doch noch raus.
Vom Bahnhof aus geht es zuerst in Richtung Innenstadt. Den Spaziergang entlang des Rheins und der Nahe hebe ich mir für später auf. Die Kapuzinerkirche und das Kloster nebenan wurden in der Mitte des 17. Jahrhundert erbaut. Heute ist die Kirche niedergelegt und das ehemalige Kloster beherbergt nun das städtische Krankenhaus (regionalgeschichte.net).
Der Brunnen am Speisemarkt wurde 1981 errichtet und zeigt Szenen aus Bingens Vergangenheit: die Römer, Hildegard von Bingen, der alte Hafen und mehr (bingen.de)
Nach dem Besuch des Marktes geht es über schmale Gassen und Treppen hinauf zur Burg Klopp. Diese wurde im 13. Jahrhundert errichtet und diente der Zolleintreibung. Im 17. Jahrhundert zerstörte die französische Armee die Burg und war eine Ruine bis 1875. Dann bauten der Kölner Kaufmann Cron und der Bürgermeister Soherr die Burg nach historischen Plänen wieder auf (rheingau.de).
Auf der Terrasse vor der Burg mache ich die erste Pause und genieße die Aussicht ins Rheintal in Richtung Rüdesheim.
Die Treppen führen hinauf zur Burg. Im Juni 2019 war ich schon einmal hier.
Von der Terrasse der Burg sieht man weit ins Binger Loch mit dem Mäuseturm und Burg Ehrenfels
An einer Seite der Terrasse stehen diese römischen Meilensteine aus dem frühen 3. Jahrhundert n. Chr. Sie zeigten den Weg nach Trier und die Strecke soll 48 Leugen oder circa 106 Kilometer lang gewesen sein (Infotafel).
Der Burgturm ist noch bis Ende März geschlossen, aber das machts nichts denn ich war bereits im Juni 2019 ganz oben auf dem Bergfried.
Über die Mariahilfstraße gelange ich zurück zur Rochusallee. An der Ecke der beiden Straßen steht das ‚Ämterhaus‘. 1901/03 erbaut diente als Großherzogliches Kreisamt (Wikipedia).
Der Alte Friedhof wurde 1822 anlegt und bis 1920 wurden hier die Binger begraben (Wikipedia). Die vielen unterschiedlichen Grabsteine stammen fast alle aus dem 19. Jahrhundert.
Die Rochusallee führt geradeaus auf den Rochusberg hinauf.
Ein Kreuzweg begleitet die Rochusallee bis oben hin. Das Josefskapellche wurde um 1900 errichtet (Wikipedia).
Ein Waldlehrpfad biegt in den Wald ab. Der Waldweg ist noch ziemlich matschig und entscheide mich an der Straße entlang zu gehen. Bald erreicht man das Forum der Kreuzschwestern St Hildegard. Hier gibt es neben Tagungsräumen, Seniorenheim und dem Kräutergarten auch noch ein Restaurant. Dieses ist jedoch noch geschlossen.
Nach kurzer Strecke am Waldrand entlang kommt hinter den Bäumen die Rochuskapelle, eine Wallfahrtskirche, in Sicht.
Im Jahre 1666, einem Pestjahr, wurde die Rochuskapelle an der Stelle der ehemaligen Bethlehemskapelle erbaut. Diese wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Der heutige Bau entstand 1893/95. Alljährlich im August findet die Rochuswallfahrt statt (Wikipedia).
Um an die Ursprungskirche zu erinnern wurde diese Erdkapelle als Bethehemskapelle erbaut (bistummainz.de).
Die ‚Goetheruh‘ ist ein schöner Aussichtspunkt wo man weit ins Rheintal schauen kann. Goethe war zweimal auf dem Rochusberg zu Besuch und schrieb einen Bericht über die Rochuswallfahrt in 1814 (bistummainz.de).
Von dieser Stelle aus hat man einen fantastischen Ausblick.
Der Rhein führt viel Wasser nach dem anhaltenden Regen und manche Pegel melden Hochwasser. Der Wolkenhimmel ist zweigeteilt. Schaut man in Richtung Rüdesheim sieht man Regenwolken und in Richtung Gaulsheim versucht die Sonne durch die Wolken hindurch zu scheinen.
Unterhalb von der Rochuskapelle findet man das St Ruppertuskloster (Oblatenkloster). Die Missionsgesellschaft der Oblaten übernehmen seit über 75 Jahren die Seelsorge der Rochuskapelle und deren Besucher (Infotafel).
Von hier oben sieht man Weinberge soweit das Auge reicht.
Der Weinlehrpfad führt ins Tal hinein und dann nach rechts am Hang entlang.
Die alte Pumpe versorgte einst die Menschen und Tiere im Weinberg (Infotafel)
Um die Pumpe zu bedienen und das kostbare Wasser zu schützen saß einst ein Brunnenwächter, „Gucker“ genannt, unweit des Brunnens (Infotafel).
Diese Tafel erzählt wie diese Landschaft entstand. Die Entstehung geht 400 Millionen Jahre zurück. Damals waren Europa und Amerika noch ein Kontinent. Wo heute der Hunsrück und der Taunus sind wogten einst große Urmeere.
Eine große Grillhütte bietet eine tolle Aussicht ins Nahetal und über Büdesheim hinweg.
In der Ferne sieht man den Scharlachberg. Dies die älteste und bekannteste Weinlage Bingens. Bereits vor über 2000 Jahren bauten die Römer hier Wein an. Hier werden weltweit bekannte Weine und Weinbrand erzeugt (Infotafel).
Eine Traubenpresse zeigt das Handwerkzeug der Winzer.
Der Weg am Hang entlang ist gemütlich und viele Spaziergänger machen hier ihren Sonntagsausflug.
Hinter der Bank steht ein Bildstock zu Ehren St Rochus von Montpellier. Er lebte wahrscheinlich zwischen 1295 und 1379 und gilt als Schutzpatron gegen die Pest (Wikipedia). Auch die Rochuskapelle wurde ihm geweiht da er in Zeiten der Pest zu ihm betete.
Der Weg führt hinauf zum Scharlachkopf.
Das Scharlachkopf-Rondell ist ein Grillplatz der Stadt Bingen und die Bänke entlang der Mauer laden zur Rast ein. An diesem Tag sind kaum Besucher hier oben. Ich packe meine Brote und den Kaffee aus und genieße die Ruhe.
Im Tal spannt die Brücke die Nahe und in der Ferne sieht man die Berge des Hunsrücks.
Im Tal die Nahe, gegenüber die Berge bei Weiler und die Sonne über mir – gemächlich geht es zurück ins Tal.
Die Nahe führt Hochwasser wie auch die anderen Flüsse.
Von der Bank aus schaut man auf Bingerbrück und in der Ferne sieht man das Binger Loch.
Der blaue Himmel strahlt über dem Rhein, dem Taunus und dem Hunsrück.
Der Weg zur Nahe führt durch die Stadt.
Auf dem Uferweg an der Nahe entlang sind einige Spaziergänger unterwegs.
An der Nahemündung hat man eine gute Einsicht ins Binger Loch.
Das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim strahlt in der Sonne.
Das „Museum am Strom“ erzählt die Geschichte der Hildegard von Bingen, wie die Römer hier lebten und zeigt Bilder der Rheinromantik. Wegen Urheberrechte darf man im Museum nicht Fotografieren.
Neben dem Museum kann man den „Hildegarten“ besuchen. In 15 Themenbeeten wachsen einige der 300 von der Benediktinerin beschriebenen Kräuter (Infoblatt).
Um zum Bahnhof zu gelangen geht es erst am Rhein entlang und dann vor dem dem Eingang zum „Kulturufer“ biege ich ab und folge dem Rheinkai.
Am Bahnhof warten schon einige Fahrgäste auf den Zug. Mit nur ein paar Minuten Verspätung kommt die Bahn und die Heimreise beginnt.