- Start: Runkel, Bahnhof
- Länge: 11.7km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Dieser Sonntag soll ein Tag ohne Regen werde – so sagt wenigstens der Wetterdienst. Es gibt einige Hochwassemeldungen, so auch für die Lahn. Doch ich versuche mein Glück und plane eine Wanderung durch das Kerkerbachtal.
Nach ein paar hundert Meter vom Bahnhof aus geht es über die Lahnbrücke. Die Lahn hat sich ganz schön breit gemacht.
Der Weg führt zuerst duch die engen Gassen der Altstadt und direkt unterhalb der Burg Runkel vorbei. Erstmals Die Burg, erstmals 1159 erwähnt, wurde zur Sicherung der Lahnbrücke erbaut (burg-runkel.de)
An der Tourist-Info sehe die Markierung des Wanderweges „Runkel an der Lahn“ des Dietkirchener Wandervereins. Zum Teil werde ich diesem Wanderweg folgen.
Die Strecke folgt nun der Steedener Strasse über die neue Brücke und dann hinunter zur Lahn.
Soweit so gut! Die Strasse „Am Wäldchen“ ist noch oberhalb des Wasserpegels.
Dann biege ich nach links ab und folge dem Radweg. Das sieht nicht gut aus.
Ich nutze den Grünstreifen am rechten Rand um halbwegs trockenen Fusses zur anderen Seite der Wasserlache zu gelangen. Ein Radfahrer überholt mich langsam und wünscht mir viel Erfolg. Er ist bis zu den Knien nass und ich wünsche ihm ebenfalls eine gute Fahrt.
Unter der Eisenbahnbrücke geht es nicht weiter. Das Wasser der Lahn reicht bis an die Mauer und hier hilft kein Grünstreifen weiter. Ich kehre um und folge einem schmalen Pfad durch den Wald. Diesen Teil habe ich aus der GPX-Datei gelöscht und den normalen Weg eingefügt. Das Hochwasser wird sich ja sicher bald zurück ziehen.
Gut! nun geht’s trockenen Fusses weiter und am Bahnhof Kerkerbach vorbei.
Vorsichtig überquere ich die viel befahrene Steedener Hauptstrasse und auf der anderen Strassenseite führt die Strecke ins Kerkerbachtal hinein.
An der Kreuzung sieht man den Wegweiser des „Kerkerbachtal Radweges“. Dieser Radweg beginnt in Mengerskirchen, endet in Runkel und ist 31 Kilometer lang (radwanderland.de).
An einigen Passagen des Weges kann man erkennen das hier einst die Gleise der Kerkerbachbahn verliefen. Auf kerkerbachbahn.de findet man alle möglichen Informationen über die Bahn zwischen Dehrn, Kerkerbach Heckholzhausen und Mengerskirchen.
Rechts und links vom Weg sieht man die Frühlingsboten wie das Buschwindröschen dieser Lerchensporn.
Nach einer waldreichen Strecke öffnet sich die Landschaft und weite Wiesen prägen das Bild.
Oberhalb vom Radweg verläuft die Landstrasse von Runkel nach Niedertiefenbach.
Vor mir sind die Schilder des ehemaligen Bahnhofes Schadeck der Kerkerbachbahn. Auf der Info-Tafel steht: „Lieber Wanderer, Sie wandern auf der ehemaligen Bahntrasse der Kerkerbachbahn welche von 1886 bis 1960 hier fuhr.“ Das Stationsgebäude wurde von hier nach Eschenau wegen geringen Verkehrsaufkommen umgesetzt (Info-Tafel).
Auf der Postkarte sieht man das Gasthaus „Zur Grünen Au“ und den Bahnhof son um 1900.
Das Gasthaus gibt es heute noch und man sieht es rechts vom Weg sobald man die Landstrasse überquert hat. Die Strecke geht direkt gegenüber weiter.
Neben dem Wanderweg des TuS Dietkirchen verläuft hier auch der Weg des Westerwald Vereins von Weilburg nach Runkel. Der 27,3 Kilometer lange Weg ist mit „=“ markiert (westerwald-verein.de).
Weiter geht’s durch das Kerkerbachtal. Hier sieht man deutlich die Spuren der ehemaligen Kerkerbachbahn.
Bei Eschenau steht diese Radweg-Info-Tafel. Der Kerkerbachtal und Kallenbachtal Radwanderweg führt grösstenteils über die Bahntrasse der Kerkerbachbahn. Doch danach geht es weiter bis Löhnberg an der Lahn.
Neben den Gebäuden geht es für mich den Berg hinauf während der Radweg unten im Tal verläuft.
Es folgt eine Strecke durch den Wald mit naturbelassenen Pfaden. Doch hier sind ganz viele Bäume umgeknickt und liegen quer über dem Weg. Vorsichtig steige ich über die Baumstämme und schaffe es bis ins Tal.
Hier kommt das nächste Hinderniss. Wo ist die kleine Brücke hin? Wenn man genau hin schaut sieht man die kleinen Pfähler und die Bretter im Matsch. Nun hilft nichts mehr, ich muss durch da durch. Mehrfach bleibt der Schuh fast stecken und meine Füsse sind nun patschnass.
Nach dem Schlammbad geht es wieder über geschotterten Weg weiter.
Der Rand des Waldes ist in Sicht. Es kommen mir Wanderer entgegen und deren Wanderschuhe sehen aus wie meine: total mit Schlamm bedeckt.
Für eine kurze Weile folge ich der Strasse und oben am Horizont geht dann der Weg nach links ab in die Felder.
Im Tal sieht man Runkel. Die Aussicht von hier oben ist grossartig.
Nun geht’s weiter durch Schadeck.
Immer wieder hat man freien Blick auf Runkel und seine Burg.
Dies war früher das Dorfwirtshaus und wurde zwischen 1750 und 1850 erbaut. Heute gibt es hier ein Restaurant (Info-Tafel)
Das Baujahr diesen Fachwerkhauses ist unbekannt. Zeitweise befand sich hier ein Lebensmittelgeschäft, Sattlerei und eine Schuhmacherei (Info-Tafel).
Neben der Kirche sieht man das Tor zum Schloss.
Diese Tafel erzählt die Historie des Schloss (oder Burg) Schadecks von 1274 (erste urkundliche Erwähnung) bis 1866 (Schadeck geht an Preußen über).
Die kleine Kirche von Schadeck ist denmalgeschützt und wurde zwischen 1682 und 1691 erbaut (wikipedia)
Nun geht’s zurück ins Tal nach Runkel. Nach einer kleinen Treppe erreicht amn diese Aussichtsplattform. Diese Bank mit der grandiosen aussicht lädt zu einer kurzen Pause ein.
Noch ein Blick zurück auf das ‚Schadecker Treppchen‘. Diese Treppen wurden 1818 angelegt. Auf der Tafel neben der Treppe kann man lesen: „Runkel und Schadeck in Fehde oft sahn euch vergangene Zeiten. Sinnbild versöhnender Tat ist uns der steinerne Pfad“
Am Fusse des Felsens erklärt diese Tafel die Teile der Burg Runkel: die Burg, die Kirche, die Brücke, die Bannmühle und der Glockenturm.
Noch ein Blick zurück auf Schloss Schadeck und nun ist es nicht mehr weit bis zum Bahnhof.
Ich kann es kaum erwarten nach Hause zu fahren und die verschmutzten Schuhe und Kleidung los zu werden. Danach werde ich mit einem heissen Kakao erholen.