- Start: Kahl am Main, Bahnhof
- Länge: 12,2km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
An diesem Sonntag soll es richtig warm werden, über 30 Grad Celsius und deshalb suche ich den Schatten im Wald. Die Kahler Seenplatte entstand aus ehemaligen Kiesgruben. Heute kann man dort angeln, Boot fahren, schwimmen und surfen. Gleich am Bahnhof zeigt der Wegweiser zum Campingplatz.
Und schon läuft man am ersten See vorbei, dem Christnersee. Laut Wikipedia sind 75 Prozent der Gemarkungsfläche mit Wald und Wasser bedeckt.
Die Markierungen der Wanderwege „Edelweissweg“ des Spessartbundes (spessartbund.de) und des „Europäischen Kulturweges“ werden mir heute immer wieder begegnen.
Auf dem Weg zum Campingplatz begegnen mir ein Auto nach dem anderen. Alle suchen einen Parkplatz möglichst nah beim Strandbad.
Die Strecke führt um den Campingsee/ See Freigericht Ost herum. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man den Sandstrand.
Der Radweg und die Landstrasse verlaufen parallel zwischen den Seen Freigericht Ost und West.
Das Wirtshaus am See liegt direkt am See Freigericht West und ich bekomme die Erlaubnis einen Blick auf die Terrasse und den See zu werfen obwohl das Restaurant noch geschlossen ist.
Ich kehre zum Radweg zurück und biege dann ab in den Wald hinein.
Nach etwa 50 Metern öffnet sich der Wald für einen Blick über den Weihertannensee mit den Ferienhäusern.
Der Waldweg führt nun durch den Schlosspark Emmerichshofen und zum Schlosssee.
Der schmale Pfad verläuft unweit von der Strasse die zum Schloss führt. Plötzlich werde ich von einem Schwarm von Stechmücken umzingelt und angegriffen. Verzweifelt krame ich ein Mückenspray aus meinem Rucksack und sprühe in alle Richtungen. Bald kann ich nach einigen Mückenstichen aber ohne die Plagegeister weiter gehen.
Vom Schloss aus geht es entweder an der Strasse entlang oder über einen fast unsichtbaren und schmalen Pfad durch den Wald. Ich entscheide mich für den Pfad. Hier braucht man Wanderschuhe mit Profil.
Nach einer Weile mündet der schmale Pfad in einen breiten Waldweg.
Unterwegs mache ich einen kurzen Abstecher zum ehemaligen Hofgut Lindenhof am Schlosssee. Im Jahre 2022 stellte die Familie des Schlosses das Hofgut für 20 ukrainische Waisenkinder und deren Betreuer zur Verfügung (helpinghandsev.org).
Es folgt eine schöne Strecke durch den Wald.
Vom Waldweg beim Lindenhof aus hat man einen weiteren Blick auf den Schlosssee mit Ferienwohnungen.
Die folgenden Kilometer durch den Wald sind ein reiner Sommergenuss.
Vorsichtig überquere ich die Altenauer Strasse und tauche dann wieder in den Wald ein.
Diese Bank im Dickicht hat sicher schon lange keine Besucher gesehen.
An der Bank mündet der Schotterweg in einen Wiesenweg den man kaum erkennen kann. Links hinter den Bäumen verläuft die Kahl,
Bald erreiche ich den Ortsrand von Kahl-Kopp-Heide. Hier ist mein Sonnenschirm sehr hilfreich um ein wenig Schatten zu ergattern.
Eine Infotafel am Strassenrand erinnert an den Kahler Schriftsteller Anton Schnack. Sein Buch „Weinfahrt durch Franken“ erzählt von den Qualitäten des Weines am Rhein. Ein Keramikpot aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. wurde bei Bauarbeiten in der Anton-Schnack-Strasse gefunden.
Diese Schutzhütte lädt zu einer Pause ein. Der Schatten tut gut und nach einem erfrischenden Tee begebe ich mich auf den letzten Teil der Wanderung.
Durch die Wiesen und an Pferdekoppeln vorbei erreiche ich die Ortsmitte von Kahl.
Ehe ich die Ortsmitte erreiche muss ich eine Strasse überqueren und die Gleise durch Unterführung „Kleines Mauseloch“ unterqueren.
Vor der Kirche steht der Grabstein von Kaplan Georg Haller aus dem frühen 19. Jahrhundert (?).
Gegenüber vom Pfarrer-Lippert-Platz sieht man die über 120 Jahre alte Schmiede und ein Bildstock von aus dem Jahre 1799. Direkt nebenan, nicht im Bild, steht mittelalterlicher Ziehbrunnen (Infotafel).
Gegenüber von der Schmiede steht Kahl’s ältestes Gebäude: der“Bakkes“. Nach dem 30jährigen Krieg kehrten die Bewohner ins Dorf zurück und laut gemeindlicher Anordnung wurde hier das Familienbrot gebacken (Infotafel).
Das Fachwerkhaus Gasthaus „Zum Schwanen“ wurde im 16. Jahrhundert erbaut und wird ab 1757 als Gasthaus erwähnt (Infotafel).
Bisher bin ich im Land Bayern gewandert und werde nun für eine kurze Strecke ins Land Hessen wechseln.
Wieder überquere ich die Kahl und gehe am See Emma Süd vorbei.
Nach dem ruhigen Emma See Süd erreiche ich den Emma See Nord mit dem Waldseebad.
Vom Waldseebad ist es nicht mehr weit bis zum Bahnhof.
Der Bahnhof Kahl ist erreicht.
Es dauert eine Weile bis eine Bahn in Richtung Frankfurt fährt. Bis dahin habe ich sehr nette Unterhaltungen mit anderen Reisenden. Doch dann kommt der Zug und die Reise geht wieder zurück nach Hause.