- Start: Westerburg, Bahnhof
- Länge: 12,6km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Die Wettervorhersage spricht vom heißesten Tag des Jahres für diesen Sonntag. Da der Westerwald viel Schutz vor Sonnenstrahlen bietet mache ich mich auf den Weg nach Westerburg. Der Zuweg zum Westerwaldsteig beginnt am Bahnhof. Von Herborn nach Bad Hönningen geht es über 235 Kilometer durch Feld und Wald. Die Etappen und GPX Dateien findet man auf wanderbares-deutschland.de
Neben dem Eisenbahn-Plakat Museum findet man den Erlebnisbahnhof. Eine einmalige Sammlung von Lokomotiven der Bundeswehr und weiteren Fahrzeuge aus der Anfangszeit der Deutschen Bundesbahn kann man im historischen Lokschuppen bewundern (stadt-westerburg.de).
Stetig geht es bergauf bis zur Terrasse an der Kirchgasse.
Von hier oben kann man über die Stadt und die Hülsbachtalbrücke in den Westerwaldschauen. Auf bruecken.gleistrasse.de kann man nachlesen das diese Eisenbahnbrücke 275,2 Meter lang und 30,67 Meter hoch ist. Die Bauarbeiten wurden im Dezember 1906 abgeschlossen.
Es geht weiter bergauf und an der Schlosskirche vorbei. Diese ist zur Zeit wegen Renovierungen geschlossen. Nachdem man das alte Pförtnerhaus passiert geht man durch das Eingangstor zum Schloss.
Durch die Eingangstür sieht man einen einsamen Ritter der auf die nächsten Herren wartet.
Das Schloss wurde erstmals urkundlich im Jahre 1192 erwähnt . Es wurde nie zerstört und jeder neue Besitzer fügte neue Bauten zu den alten (stadt-westerburg.de), Gegenüber der Gebäude sieht man den ‚verschwundener Turm‘. Auf Zeichnungen vor dem 18. Jahrhundert ist noch ein Turm zu sehen wo heute nur noch die Ruine steht.
Nun geht am Torwärterhaus vorbei zurück in die Stadt.
Über die steile Schaumgasse geht’s in die untere Stadt.
Der Wanderweg „Kleiner Wäller Westerburg“ führt über einen schmalen Pfad an diesem Tempelchen vorbei zur Schafbach.
Unterwegs sieht man diese Tafeln mit Sagen die sich um das „Petermännchen“ drehen. Diese Tafel erzählt von einer Hungersnot wegen eines zu trockenen Sommers. Die Bewohner baten das Petermännchen um Hilfe. Dieser zeigte ihnen ein Feld wo sie reichlich ernten konnten. Als die Bauern am nächsten Tag wieder ernten wollten fanden sie das Feld leer und unter einer Schneedecke.
Ich überquere die sehr befahrene Jahnstraße und dann geht es bergauf und aus der Stadt hinaus.
Im Waldfriedhof ist es schön kühl und ich mache eine kurze Pause.
Von hier oben hat man einen schönen Weitblick zurück auf Westerburg und sein Schloss.
Dann führt der „Dreikirchenweg“ über den Parkplatz hinweg zur Liebfrauenkirche (waellerland.com).
Diese Schutzmantelmadonna stand ursprünglich im Gemeindezentrum im NATO Hauptquartier in Brunssum, Holland. 2010 wurde die Statue an die Liebfrauenkirche gestiftet um an die Wallfahrten aus den Niederlanden zu erinnern (Infotafel).
Die Wallfahrtskirche zwischen Westerburg und Hergenroth war bereits im Mittelalter das Ziel zahlreicher Wallfahrten (waellerland.com).
Am Ortseingang von Hergenroth geht es plötzlich scharf nach links um nun dem Westerwald Steig zu folgen.
Der schmale Pfad des Westerwald Steiges führt steil zwischen den Häusern auf die Höhe oberhalb des Ortes.
Von hier oben blickt man über Hergenroth in den Westerwald hinein in Richtung Stahlhofen.
Eine Weile bleibt der Wanderweg im Wald um dann auf den Schotterweg abzubiegen und durch offene Landschaft zu verlaufen.
Wow! was für ein Weitblick!
Dann geht es wieder in den kühlen Wald hinein.
Am Waldesrand steht ein „Plumpsklo“. Sieht nicht gerade einladend aus.
Achtung Bahnübergang! Aber keine Sorge, ein Zug kommt hier nur selten vorbei. Nun geht es einige Kilometer über bequeme Waldwege durch den Wald.
Dann wechselt der Wanderweg auf naturbelassene Strecke.
An der Landstraße geht man einen kleinen Umweg um den Wildzaun zu navigieren. Nun holt mich ein Wanderer ein der von Sylt nach Bayern auf dem Nord Süd Trail unterwegs ist.
Zurück zum Westerwald Steig, denn nun befinden wir uns auf dem Adolf-Weiß-Weg. Dieser Herr (1860 – 1938) war ein leidenschaftlicher Bauer dieser Gegend dessen Gruß „Hui Wäller? Allemol!“ bekannt wurde. Auch heute noch ist dieser Gruß im Westerwald in Gebrauch.
Hier trennen sich die Wege von „Penguin“ und mir.
Ich folge noch eine kurze Weile dem Westerwald Steig und biege dann ab um den Weg zurück nach Westerburg zu laufen.
Im Tal sieht man schon den Kirchturm von Kölbingen.
Die Sonne meint es gut und es wäre richtig warm wenn nicht ein kleines Lüftchen wehen würde.
Auf der Höhe steht eine Bank und ich mache erst einmal eine Verschnaufpause während ich den Weitblick über den Ort hinaus genieße.
Es folgt eine kurze Strecke am Straßenrand entlang.
Wenn man über die Straße hinweg schaut sieht man den Westerwald fast bis Montabaur.
Der Radweg mündet in einen Feldweg und hinter den Bäumen liegt schon Gershasen.
Im Ort treffe ich auf einige Spaziergänger die ihre Sonntagsrunde drehen.
Der Bahnhof von Westerburg liegt nun vor mir.
Über 212 Kilometer geht der RadRundweg WW1 von Westerburg nach Stahlhofen am Wiesensee und zurück, quer durch den Westerwald. Mehr Info findet man auf waellerland.com.
Es wird noch 30 Minuten dauern bis der nächste Zug nach Limburg fährt. Ich genieße die Pause und beobachte die Streifenwanze. Laut Wikipedia ist diese ist wohl eher im Mittelmeerraum zu Hause, hat sich aber bis nach Südschweden verbreitet.
Der Zug kommt und somit geht eine erlebnisreiche Wanderung zu Ende.