Frankfurter Main Wanderung und zum Weihnachtsmarkt, 8 Dezember 2024

  • Start: Frankfurt am Main, Hauptbahnhof
  • Länge: 12,5km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Nach einer Woche Pause steht an diesem Wochenende wieder Wandern auf dem Plan. Laut Wettervorhersage soll sogar die Sonne scheinen. Der Frankfurter Bahnhof ist weihnachtlich geschmückt und die Reisenden eilen hin und her um ihren Zug zu erreichen.

Vor dem Bahnhofsgebäude ist ein großer Bauzaun mit historischen Fotografien aufgestellt. In 1888 wurden drei riesige Hallen aus Stahl und Glas errichtet und in 1924 um zwei Hallen erweitert. Zu dieser Zeit war diese Eisenbahnstation die größte Europas (frankfurt.de).

Vom Bahnhof aus Folge ich der Baseler Straße hinunter zum Main.

Schräg gegenüber vom Bahnhof sieht man diese Gedenktafel an Oskar Schindler. Er lebte in diesem Haus von 1965 bis 1974. „Während der Zeit des Nationalsozialismus rettete er über 1200 Juden vor dem Tod in Auschwitz und anderen Lagern“.

Vom Baseler Platz aus kann man schon das Mainufer erahnen denn der Westhafen Tower, eines der ersten und bekanntesten Hochhäuser Frankfurts, steht unweit vom Fluss.

An der Friedensbrücke biege ich ab und folge dem Weg am Westhafen Tower vorbei zum Mainufer.

Noch hängen schwere Wolken über der Stadt, aber ich hoffe das die Sonne sich eventuell zeigt.

Der Hafenkran wurde ca. 1887 erbaut und ist einer der letzten handbetriebenen Drehkräne am Mainufer (Infotafel).

Am Untermainkai steht die „Ebergruppe“ des Künstlers Paul Kratz, geschaffen um 1900. Er studierte in Frankfurt und hat sehr genau beobachtet wie sich kämpfende männliche Wildschweine verhalten (kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de).

Nach ein paar hundert Metern gelangt man zum Nizzagarten.

Der Frankfurter Gärtner Stadtgärtner Sebastian Rinz brachte 1875 die ersten exotischen Pflanzen an den Main und gab der Anlage so ihren Namen. Hier gedeihen Palmen und Feigenbäume, Eichen, Zistrosen, Lavendel, Salbei, Erdbeerbaum und Bergmammutbaum (frankfurt.de)

Noch ein Blick zurück auf den exotischen Garten und dann überquere ich den Main auf der Untermainbrücke.

Blick von der Untermainbrücke über den Main zur Europäischen Zentralbank und die Dreikönigskirche am Sachsenhauser Ufer..

Ein Blick in die andere Richtung und man sieht den Westhafen Tower und weitere Hochhäuser der Stadt.

Am Untermainkai geht es hinunter zum Mainufer an der Sachsenhauser Seite. Auf der anderen Uferseite ragt der Kaiserdom in den Himmel.

Die Kirche St. Leonhard wurde 1219 gegründet und ist somit die älteste mittelalterliche Kirche Frankfurts. Im Innenraum sind außergewöhnliche Wandmalereien aus dem Jahr 1536 zu sehen und in den Chorfenstern sind große Reste von Glasmalereien aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Die Altäre sind um 1480 und 1500 entstanden.(denkmalschutz.de)

Die Kunsthalle Portikus findet man in einem in 2006 fertig gestelltem Gebäude an der Alten Brücke. Über einen Steg erreicht man von der Alten Brücke, die Kunsthalle. Die Alte Brücke wurde im Jahre 1222 erstmals erwähnt und war bis in das 19. Jahrhundert hinein Stolz der Stadt war. (baunetzwissen.de).

Blick über den Eisernen Steg auf die Skyline von Frankfurt.

 Es gibt drei verschiedene Pilgerwege die unter dem Namen Elisabethpfad entstanden sind: von Frankfurt nach Marburg (130 Kilometer), von Eisenach nach Marburg (193 Kilometer) und von Köln nach Marburg (180 Kilometer). Alle Streckeninformationen findet man auf elisabethpfad.de.

Die Sonne hat sich durchgesetzt und vor mir sehe ich nun die Flößerbrücke und dahinter die EZB.

Hier befindet man sich auf dem Goetheweg. Dieser beginnt am Goethehaus, dem Geburtshaus des Dichters, führt zum Goetheturm und wieder zurück. Mehr Info über die 11 km lange Strecke und eine downloadbare Broschüre findet man auf frankfurt.de

Die Terrasse dient den Kanufahrern des Rudervereins zum Einsetzten in den Main.

Kurz vor der Gerbermühle kann man sich auf dem „Ich“ Denkmal fotografieren. Auf der Tafel vor dem Denkmal steht: „Jeder Mensch ist einzigartig. Das gilt auch für alle Tiere. Halten Sie es fest für immer“.

An der Gerbermühle biegt der Goetheweg nach rechts ab und ich gehe nach links am Main weiter.

Der Osthafen wurde 1912 eröffnet und verfügt über insgesamt vier Becken, Er ist der zentrale Umschlagplatz für Massen- und Stückgut in der Stadt (frankfurt.de)

Über die Offenbacher Schleuse geht es zum Osthafen hinüber.

 Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Offenbacher Schleuse erbaut und nach Erweiterungen brauchen Schiffe nur 20 Minuten um die Schleuse zu passieren (krfrm.de).

Das Wasser rauscht laut unter der Fußgängerbrücke hindurch.

Die neue Osthafenbrücke wurde 2012 anlässlich des Baus der Europäischen Zentralbank errichtet (frankfurt.de),

Am Ende der Offenbacher Schleuse führt eine Treppe hinab zu einem Pfad.

Rechts vom Weg sieht man riesige Lagerhallen verschiedener Firmen.

Von der Brücke aus hat man einen guten Blick auf den Osthafen.

Hier mündet die Osthafenbrücke in die Honsellbrücke.

Unterhalb von der Honsellbrücke sieht man den Hafenpark. Dieser ist 4 Hektar groß und wurde 2014 angelegt (frankfurt.de).

Unterhalb der Brücke am Mainufer stellt ein Kunstverein seine Werke aus.

Der Hafenpark bietet bietet viele Möglichkeiten Sport jeglicher Art zu betreiben.

Der Name ist hier Programm, auf frankfurter-runde.com findet man eine 10 Kilometer lange Laufstrecke die auch auf 7 oder 5 Kilometer abgekürzt werden kann.

Das Bild zeigt den Zustand der Hafenparks im Jahre 1979.

Dicht an dicht stehen hier Bänke und Mauern die eine Gelegenheit sich auszuruhen bieten. Ich nehme das Angebot an und mache eine ausgedehnte Pause in der wärmenden Sonne.

Der Hafenpark ist sehr gut besucht. Kein Wunder bei diesem herrlichen Wetter!

Nun kommen die Hochhäuser der Stadt wieder in Sicht.

Die Aequatoriale Sonnenuhr wurde vom Uhrmacher Lothar M. Loske geschaffen und von den Heddernheimer Metallwerken realisiert und 1950 installiert. Sie markiert nicht nur die Zeit in Frankfurt, sondern kann dank eines drehbaren Rings die Uhrzeit in 200 Städten weltweit anzeigen. Sie wiegt etwa 1000 Kilogramm und hat einen Durchmesser von 3,6 Meter (loquis.com).

Am Mainkai biege ich ab und bin bald in der Altstadt.

Im Kaiserdom St. Bartholomäus wurden ab 1356 gemäß der Goldenen Bulle Karls IV. die Königswahlen abgehalten. Zwischen 1562 bis 1792 wurden vor dem Krönungsaltar zehn Monarchen zum Kaiser gekrönt (frankfurt.de).

Gleich vor dem Kaiserdom findet man das Caricatura Museum im ehemaligen Leinwandhaus. Es wurde um 1400 errichtet und diente über Jahrhunderte dem Tuchhandel. Aktuelle Ausstellungen, Besucherzeiten und mehr findet man auf caricatura-museum.de.

Die neue Altstadt: von 2012 bis 2018 wurden 35 Häuser, davon 15 originalgetreu rekonstruiert und 20 neu gebaut, wobei teilweise sogar erhaltene Teile der Originalhäuser verwendet wurden (frankfurt.de).

Auf dem Domhügel steht das Archäologische Museum mit den  ältesten erhaltenen Gebäuderesten Frankfurts. Man kann ein römisches Bad, die Mauern des karolingischen Königshofes und spätmittelalterliche Keller besichtigen.

So in etwa sah die karolingische Kaiserpfalz „franconofurd“ zwischen 822 und 950 n. Chr. aus.

Mehr Informationen und Besucherzeiten findet man auf archaeologisches-museum-frankfurt.de.

Vom Museum aus geht es zurück zur Altstadt.

Nach der Kaiserkrönung im Dom ging der Kaisers über den Krönungsweg vom Dom über den Römerberg zum Rathaus. Auf historisches-museum-frankfurt.de sieht man ein Blatt aus dem Krönungsdiarium Karls VII des Jahres 1742. Tausende Menschen sind versammelt um den Kaiser zu sehen.

Auf dem Römerberg findet der alljährliche Weihnachtsmarkt statt und er ist sehr gut besucht.

Über 200 weihnachtlich geschmückte Stände präsentieren sich auf dem Römerberg, Paulsplatz, Liebfrauenberg, Friedrich-Stoltze-Platz und dem Roßmarkt (frankfurt.de).

Der Frankfurter Weihnachtsbaum heißt „Julian“, ist 26 Meter hoch und 3,3 Tonnen schwer. 600 Schleifen und 50.000 LED Lichter schmücken den Baum.

Ich gehe weiter zum benachbarten Weihnachtsmarkt auf dem Paulsplatz.

Danach statte ich der Paulskirche einen Besuch ab. Die Paulskirche wurde 1833 als evangelisch-lutherische Hauptkirche geweiht. Als der größte und modernste Saal Frankfurts bot sich die Kirche als Sitz für das erste gesamtdeutsche Parlament an. Im Jahre 1848 schrieb man hier die erste demokratische Verfassung für Deutschland (frankfurt.de).

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“

Das Wandgemälde „Der Zug der Volksvertreter zur Paulskirche“ des Berliner Malers Johannes Grützke wurde 1991 feierlich enthüllt (frankfurt.de).

„1944 wurde die Paulskirche komplett zerstört. Ihr Neuaufbau begann kurz nach Kriegsende. Eingeweiht wurde sie am 18. Mai 1948 und dient heute ausschließlich als Ort der Erinnerung an den Beginn der deutschen Demokratie“ (frankfurt.de).

Im Plenarsaal werden der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und der Goethepreis der Stadt Frankfurt verliehen.

Langsam bewege ich mich nun in Richtung Hauptbahnhof. Der Turm heißt „Langer Franz“ und er war neben dem Dom und der Paulskirche eines der höchsten Gebäude der Stadt. Dann verlor er im Zweiten Weltkrieg seinen Turm. Jetzt sind genug Spenden zusammen gekommen um den Turm bald wieder aufgebaut werden kann (hs.de).

Frankfurt lag auf dem Hin- und Rückweg Martin Luthers nach Worms und zurück zur Wartburg . Also machten er und seine Begleiter zwei mal Rast im damaligen Gasthof „Zum Strauß“ an der Bethmannstraße (evangelischesfrankfurtarchiv.de).

Die Strecke von Luthers Reise in 1521 nach Worms um dort seine Thesen zu verkünden ist auf der Infotafel abgebildet.

Die Via Brentano ist ein Audio-Spaziergang zur Romantik und der Frankfurter Familie Brentano. Die Informationen zum 11 Kilometer langen Wanderweg findet man auf frankfurt.de

Das ehemalige Karmeliterkloster beherbergt im Konvent Gebäude heute das Institut für Stadtgeschichte. Mitte des 13. Jahrhunderts erhielten Mönche die Erlaubnis auf dem heutigen Areal zu bauen. Das Karmeliterkloster ist heute die einzige erhaltene mittelalterliche Klosteranlage Frankfurts (stadtgeschichte-ffm.de).

Der Märchenbrunnen des Künstlers Friedrich Hausmann an der Untermainanlage zeigt Sagen und Mythen der Flusswelt und obendrauf eine Nixe aus weißem Marmor (kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de).

Die Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz wurde zum Anlass der Währungseinführung im Dezember 2001 aufgestellt. Sie wurde zum  ersten Mal in dieser Silvesternacht um 00:00 Uhr beleuchtet (kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de).

Vom Willy-Brand-Platz aus folgt die Strecke den Straßenbahngleisen zurück zum Hauptbahnhof.

Ich betrete das Bahnhofsgebäude an der Südseite.

Der Zug nach Limburg wartet schon und es geht nun ohne Pause nach Hause.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert