- Start: Dreieich – Dreieichenhain, Bahnhof
- Länge: 18,1km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Die Idee für diese Wanderung kam durch ein Rundschreiben der Regionalpark RheinMain GmbH. Drei Sehenswürdigkeiten möchte ich mir anschauen: Burg Hayn in Dreieich-Dreieichenhain, die Stangenpyramide und der ‚Keltenzug‘ bei Bulau. Dabei werde ich immer wieder den RheinMain Regionalpark Rundweg kreuzen oder an ihm entlang laufen.
Vom Bahnhof aus sind es nur wenige hundert Meter bis man das 1350 erbaute Obertor und Burg Hayn erreicht. Bereits im 9. Jahrhundert wird Dreeichenhain als Jagdhof errichtet. Doch es dauerte bis 1977 bis die Stadt Dreieich gegründet wurde. Die Altstadt beginnt am Obertor und zahlreiche, gut erhaltene Fachwerkbauten säumen die Straßen.
Burg Hayn entstand aus einem Jagdhof und wurde im 11. umd 13. Jahrhundert ausgebaut. Im Zuge des wirtschaftlichen Niedergangs der Stadt und den Erbstreitigkeiten zwischen Isenburg und dem Großherzogstum im 18. Jahrhundert wurde die Burg verlassen und diente eine Weile als Steinbruch. Heute gehört die Burg dem Geschichts- und Heimatverein von Dreieichenhain und jährlich findet hier ein Burgfest statt. (Dreieich.de)
Die Westwand der Turmburg in Verbindung mit dem Burggarten dient als Kulisse für die seit 1924 bestehenden Burgfestspiele.(Wikipedia)
…der Burgweiher
Auch an diesem Sonntagmorgen sieht man Leute in mittellalterlicher Kleidung die sich vor ihren Zelten treffen um zu frühstücken.
An der Stelle des ersten Friedhofes stehen 12 Grabsteine aus dem 17. und 18. Jahrhundert die hierher nach gründlicher Restaurierung versetzt wurden. Gleich vorne steht eine vorgeschichtliche Grabstele aus der Hallstattzeit (800 – 600 v. Chr.) (steine-in-der-dreeich.de)
Ich verlasse die Burg durch das Untertor (1450) und gehe aus Dreieichenhain und hinaus in die Felder.
Es sind nur wenige Spaziergänger unterwegs.
Rechts vom Weg sieht man den Funkturm der Deutschen Flugsicherung und links ist der Christinenhof gelegen.
Nach ungefähr zwei Kilometern erscheint die ‚Stangenpyramide‘ am Horizont. Das Bauwerk besteht aus 450 Rundhölzern die 65 Zentimeter am Rande und 6 Meter in der Mitte hoch sind.
Am Golfplatz verlasse ich ‚Auf der Hub‘ und folge einem Pfad durch die Felder und Äcker.
Dies scheint eine beliebte Radstrecke zu sein. Jedenfalls halte ich mich ganz rechts damit die Radfahrer mich überholen können. Von der Brücke aus (in der Bildmitte) hat man eine weite Aussicht über Götzenhain und das Umland.
An dieser Stelle stand einmal die Schwerspatgrube ‚Anna‘. Das Mineral ‚Schwerspat‘ wurde bei Aufzügen als Gegengewicht genutzt. 1928 wurde der Abbau eingestellt und der Zugang zur Grube wurde zugeschüttet. Seit 2002 ist der Grubenzugang wieder freigelegt und für Forschung zugänglich. Besucher sind nicht erlaubt.
Die Wiesenlandschaft der Hengstbachaue ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für seltene Wiesenvögel.
Am Dietzenbacher Waldschwimmbad vorbei verläuft die Strecke durch einen Wald, dann durch die Siedlung ‚Hexenberg‘ und wieder in ein Waldgebiet hinein.
Vor mir sehe ich den ‚Keltenzug‘ und die Hügelgräber ‚Auf der Bulau‘. Tafeln erzählen vom keltischen Totenkult und laut den Funden die bei Ausgrabungen gemacht wurden stammen die Hügelgräber aus der Hallstattzeit (ca. 800 bis 500 v. Chr.).
Unmittelbar am Waldrand wurden die stark erodierten Hügelgräber gefunden. Diese wurden auf die vermutliche Größe wieder aufgeschüttet und mit einem Steinkranz versehen.
Römischer Strassenbau – der römische Strassenabschnitt über die Bulau gehörte zu einer Verkehrsverbindung die von Mainz über Dieburg bis an den Limes führte.
Die verschiedenen gepflasterten Abschnitte veranschaulichen unterschiedliche römische Strassenbeläge.
Auf der Karre liegen die Leiche und die Grabmalbeigaben. Manchmal wurde sogar der Leichenwagen mit dem Toten begraben.
Ich geniesse diese Ruhe und die keltische Scene und mache eine längere Mittagspause. Während ich hier sitze kommen und gehen einige Besucher. Ein Radfahrer nimmt sich ebenfalls eine ausgedehnte Auszeit und bemerkt wie sehr auch er diese Pause geniesst.
Nach einer Weile geht es weiter durch den Wald, über schmale Pfade, an Pferdekoppeln, Wiesen und Sportplätzen vorbei.
Die Bahn zieht zügig an mir vorbei in Richtung Dieburg.
Schloss Philippseich wurde 1666 von Graf Johann Ludwig als hölzernes Jagdschloss errichtet. Das heutige Schloss wurde 1794/1800 von Graf Johann Philipp von Isenburg errichtet. Das Schloss ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Die beiden mittelalterlichen Sühnekreuze wurden wahrscheinlich ehemals als Sühne für einen Totschlag von den Verbrechern als Strafe errichtet.
Ein Blick auf die Uhr sagt mir das ich einen Zug früher erwische wenn ich mich beeile. Also gehe den letzten Teil der Strecke ziemlich schnell.
Patschnass geschwitzt erreiche ich tatsächlich den Bahnhof eine Stunde früher als geplant. Glücklicherweise hat der Zug fünf Minuten Verspätung und somit hab ich eine kleine Verschnaufpause ehe es wieder zurück nach Hause geht.