Von Enspel zum Aussichtsturm Alpenrod und Besuch des Stoeffel-Parks, 6 Oktober 2024

  • Start: Enspel, Bahnhof
  • Länge: 15,5km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip Summary

Durch Zufall lese ich das der Stöffel-Park von ab Ende Oktober bis Ende März geschlossen ist und in Winterruhe geht. Im Juni 2019 war ich bereits einmal im Park und machte ebenfalls eine Wanderung, aber in die entgegengesetzte Richtung der heutigen geplanten Strecke.

Direkt am Bahnhof von Enspel kommt der WesterwaldSteig vorbei. Ich werde diesem Fernweg bis zum Aussichtsturm Alpenrod folgen und dann nach Enspel zurück wandern. Der WesterwaldSteig wurde im Mai 2008 eingeweiht, ist 235 Kilometer lang, beginnt in Herborn und endet in Bad Hönningen.

Der WesterwaldSteig ist zertifiziert durch en Deutschen Wanderverband und zählt zu den besten Wanderwegen in Deutschland. Die Pferde schauen mir neugierig hinterher und ich wünsche ihnen einen schönen Tag.

Die Beschilderung des Wanderweges ist optimal. Hier geht es nach links auf den Feldweg.

Im Tal liegt Enspel und oben im Wald sieht man den Stöffel-Park

Der Wiesenweg ist noch feucht vom Morgentau und es dauert nicht lang bis meine Wanderschuhe nass sind.

Der Wanderweg geht auf der anderen Straßenseite weiter.

Stetig geht es bergauf. Links am Hang sieht man einen einsamen Bauernhof, den Bucherhof. Nach ein paar hundert Metern auf dem Wiesenweg am Waldrand entlang, geht es nach rechts in den Wald hinein.

Der Abstecher führt zum „Grossen Welterstein“. Laut Infotafel war der große Basaltstein in früheren Zeiten ein beliebtes Ausflugsziel. Der Ort wird auch „Hänsel’s Häuschen“ genannt, weil laut alten Erzählungen die Heinzelmännchen hier wohnten.

Ich gehe noch ein Stückchen in den Wald hinein und ein Weitblick auf den Stöffel-Park eröffnet sich.

Der Pfad durch den Wald wurde offensichtlich erst kürzlich von Hecken und Sträuchern befreit. Hier braucht man feste Wanderschuhe mit Profil an den Sohlen.

Die Wege im Wald sind auch durchgeweicht und wieder braucht man festes Schuhwerk.

Da wollte es jemand genau wissen: ist der Fliegenpilz auch wirklich giftig?

Mein Blick geht zurück auf den Anstieg den ich gerade bewältigt habe.

Auf der Höhe biegt der Wanderweg nach links ab.

Und schon sieht man den Aussichtsturm von Alpenrod. Die Gesamthöhe ist 73 Meter und die Aussichtsplattform ist auf 33 Meter Höhe.

Die Fernsicht geht bis nach Köln, zur Hohen Acht in der Eifel und dem Feldberg im Taunus (Infotafel).

Weit weg über Neuhof hinweg liegt Hachenburg. Im Mai 2017 folgte ich dem Wasser- und Erlebnis-Pfad von der Stadt bis hierher und zurück.

In dieser Richtung blickt man zur Hohen Acht in der Eifel.

Die Terrasse der Alpenrüder Hütte ist leer.

Nachher nehme ich den Weg nach Lochum.

Ein große Gruppe von Bikern hat es sich im Restaurant gemütlich gemacht.

Die Radfahrer sind auf dem Weg zur Alpenröder Hütte und ich verlasse den WesterwaldSteig um nach Lochum zu gelangen.

Eine Bürgerenergiegesellschaft „Alternative Energie Kroppacher Schweiz“ betreibt die Bürgerwindräder „Alwin“ und „Alwine“. Die Anlagen erzeugen über 1.000 kW Nennleistung im Jahr.

Graf von Sayn- Hachenburg versuchte um 1657 und 1678/80 den Verkehr von der Köln-Frankfurter-Straße (heutige B8) wegzuleiten und über Alpenrod und Lochum umzuleiten. Nachdem der Kurfürst von Trier sich widersetzte, wurde die Umleitung wieder rückgängig gemacht,.

Ein schöner Ausflug am Sonntag.

Der Wiedweg führt über 110 Kilometer von der Quelle bei Linden (etwa 2,5 Kilometer von dieser Stelle) nach Neuwied zur Mündung in den Rhein (westerwald.info).

Der Aussichtsturm Alpenrod ist in der Ferne immer noch sichtbar.

Es folgt eine ruhige Strecke mit vielen schönen Ausblicken.

Links vor der Ruhebank mündet die historische Poststraße in den Feldweg.

Im Tal sieht man die Dächer von Lochum. Laut Infotafel beim Brunnen stammt der Dorfname von „Loheheim“ – das Dorf am Eichenwald.

Das Fachwerkhaus erstrahlt in der Sonne.

Die ehemalige Schule wurde 1901 eingeweiht und 1968 geschlossen. Das Gebäude ist heute das Wahrzeichen des Ortes (Infotafel).

„Der Schimmelreiter im Lochumer Wald“ – 1913 kehrten französische Soldaten von Russland zurück und nahmen sich von den Bauern was sie brauchten. Einer der Soldaten wurde im Wald von erbosten Bauern getötet. Der sterbende Soldat rief „Mon Dieu! Mon Dieu!“ . Ein Bauer konnte die Worte nicht vergessen und rief auf seinem Sterbebett diese Worte. Angehörige gingen zurück in den Wald und beteten für den französischen Soldaten. Nun konnte der Bauer in Ruhe sterben (Infotafel).

Ein Radweg führt aus Lochum hinaus und in die Felder hinein. Von dieser Bank kann man weit in den Westerwald hinein schauen. Ich mache eine ausgedehnte Pause um den Ausblick zu genießen.

Einige Wanderwege führen hier entlang: R1, R2, WesterwaldSteig-Zuweg und der Kölner Weg. Der „Kölner Weg“ beginnt in Köln-Rath-Heumar und endet nach 253 Kilometern in Königswinter. Der Weitwanderweg besteht seit 1913 und führt durch das Bergische Land und den Westerwald (wanderverein-koeln.de).

Die Strecke des „Kölner Weges“ folgt dem Radweg am Rande von Rotenhain vorbei.

Dann geht’s geradeaus nach Todtenberg während der Kölner Weg nach rechts abbiegt und nach Stockum-Püschen führt

In Todtenberg zeigt ein Wegweiser nach rechts und dem Weg zum Stöffel-Park Der W5-Stöffelweg begleitet mich nach Enspel und weiter zum . Industriepark.

Links von der Straße sieht man den Friedhof von Enspel und einen Bürgersteig. Nachdem man den Bahnhof passiert hat geht es bergauf durch den Ort.

Am Eingang zahlt man seinen Eintritt , bekommt eine Übersicht der Wege und los geht’s zum Stöffel-Park. Der WesterwaldSteig führt auch queer durch den Park.

Im 20. Jahrhundert begann man Basalt am Stöffel (das ist der Name des Berges hinter Enspel) abzubauen. Der Steinbruch war bis 2000 in Betrieb (stoeffelpark.de).

Mein Plan ist den Park zu erkunden. ehe ich zum Cafè gehe. An diesem Sonntag sind drei verschiedene Hundegruppen unterwegs. Links am Wegesrand sieht man einen Stahlunterstand der die Arbeiter vor umherfliegenden Steinbrocken schützte.

In der Mitte des Parks hat sich ein kleiner See gebildet. Insekten, Amphibien, Reptilien und Vögel sind hier zu Hause (stoeffelpark.de).

Der Basalt ist erschöpft und in der Ferne sieht man die Ränder der über 100 Meter tiefen Mulde (stoeffelpark.de).

Wissenschaftliche Grabungen fanden viele Fossilien im Ölschiefer. Diese Tiere und Pflanzen lebten vor 25 Millionen Jahren. Auf stoeffelpark.de und im Tertiärium kann man viele der Fossilien begutachten.

Kunst im Stöffel-Park – verstreut im Steinbrucherlebnisgarten sieht man Skulpturen und Installationen von Künstlern.

Noch ein Blick zurück auf den Erlebnisgarten und seine Besucher.

Die Bäume und Sträucher zeigen die Farben des Herbstes.

Hier geht nichts verloren – gefundene Materialien werden zu Kunstobjekten verarbeitet.

Förderbänder transportierten den Basalt zu und von den Hallen

Ein Blick tief in den Bauch des Basaltbrechers. Hier wurden die Basaltbrocken in Grobschlag bis hin zum Sand zerkleinert (stoeffelpark.de).

Die Arbeitskleidung und Maschinen im Originalzustand vermitteln ein Bild von den damaligen Arbeitsbedingungen.

Die Gleise führen in die Werkstatt.

Fast 100 Jahre lang war die historische Werkstatt, auch „Alte Schmiede” genannt, das Herzstück des Betriebs. Sie nach der Restaurierung ein besonderes Industriedenkmal (stoeffelpark.de). Im Gebäude kann man das Klopfen der Maschinen und die Stimmen der Arbeiter hören.

Zuerst mache ich eine ausgedehnt Pause im „Kohleschuppen“ dem Cafè. Dann wird es langsam Zeit zum Bahnhof zurück zu kehren. Unterhalb der Terrasse vor dem Cafè sieht man das Tertiärium wo man die lokal gefundenen Fossilien begutachten kann. Ich besuchte das Museum im Juni 2019 und heute reicht die Zeit nicht.

Ich folge dem „Bremsberg“ hinunter ins Tal. Gebremste Loren beförderten den bearbeiteten Basalt hinunter zur Verladestation des Bahnhofs. Der „Bremser“ war verantwortlich für das richtige Tempo der Loren. Ein 30mm dickes Stahlseil half ihm dabei. Es kam vor das eine Lore unbeabsichtigt ins Tal rollte. Ein Bremser konnte die Lore auf ein Notgleis umleiten oder die Lore krachte ins Tal hinunter. Das Bild zeigt den ehemaligen Weg der Loren von unten nach oben.

Die Straße führt geradeaus zum WesterwaldSteig den ich am Morgen wanderte. Dann folge ich diesem zurück bis zum Bahnhof.

Es gibt ja nur eine Schienenstrecke und an Gleis 2 rechts von der Straße ist die Haltestelle in Richtung Hachenburg. Ich bin froh das ich rechtzeitig Gleis 1 auf der linken Seite der Straße sehe. Der Zug nach Limburg kommt auch schon um die Ecke und mein Wandertag geht zu Ende.

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