- Start: Idstein, Bahnhof
- Länge: 15,9km
- Markierung: keine durchgehende
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Am Sonntag ist Regen angesagt, und zwar jede Menge. Für Samstag ist die Wettervorhersage viel besser und somit fahre ich nach Idstein und laufe los. Die Morgensonne strahlt den Bahnhof an. Es ist noch sehr kat und die Wege sind stellenweise glatt. Neben dem Bahnhof befindet sich ein kleiner Park der schon jetzt gut von Gassi-Gehern besucht ist.
Eine Weile führt die Strecke durch ein Tal am Wörsbach vorbei.
Ein breiter Radweg geht unter der Brücke der Henri-Dunant-Allee hindurch in Richtung Niederseelbach.
Die Sonne scheint und die Luft ist frisch — perfektes Wanderwetter.
Am Waldesrand steht eine Info-Tafel mit folgendem Text „Hier verlief der obergermanische Limes, ein Geländestreifen mit Wachtürmen, Sperranlagen (Graben und Wall, Holzpalisade, Mauer) und Kastellen, die Nordgrenze zwischen Germanien und dem Römischen Reich“
Ich folge der Markierung des Limesweges den Berg hinauf und hinter der Kuppel erscheint der Limes -Wachturm.
Von hier oben hat man eine grossartige Aussicht zurück auf das Idsteiner Land
Vom 1. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. war der Limes zwischen Rhein und Donau die Grenze des Römischen Reiches. Die Idsteiner Senke war schon in der Antike ein bedeutender Verkehrsweg für die Germanen und auch die Römer. Man geht von einer 4-5 köpfigen Besatzung aus. Der Zugang war im mittleren Geschoss und nur durch eine Leiter erreichbar (Info-Tafel).
Neben der Strasse verläuft ein Radweg über den Kamm, schnurgerade so wie die Römer ihre Wege bauten.
„In der Gemarkung von Nierdernhausen befinden sich der ältere und der jüngere Limes.“ Der Pfahl und der Wachturm markieren den jüngeren Limes. Oberirdisch sind keine Spuren der Anlage mehr zu sehen (Info-Tafel).
In Niederseelbach ist es ein ruhiger Samstag.
Hier begegnet mir die Markierung des ‚Bembel Wanderweges‘. Der Rundweg verbindet alle Ortsteile von Niedernhausen und ist rund 21 Kilometer lang. Die dazugehörige GPX Datei und den Flyer kann man auf oberjosbach-taunus.de finden
Die denkmalgeschützte Johanneskirche in Niederseelbach wurde um 1500 erbaut (wikipedia). Immer wenn ich mit der Regio-Bahn hier vorbei fahre sehe ich diese schöne Kirche am Ortseingang.
Gleich hinter der Brücke biegt man nach links ab um zurück auf den Radweg zu gelangen. Ansonsten geht am Strassenrand entlang bis nach Oberseelbach.
Die Brücke führt unter der Landstrasse hindurch und gleich dahinter fängt der Ort an.
Schöne Fachwerkhäuser und bunt geschmückte Häuser begrüssen die Besucher.
Bereits im 12. Jahrhundert wurde die Gemeinde Oberseelbach als Grenzgebiet der Herren von Eppstein und Nassau erwähnt. 1977 wurde der Ort in die Grossgemeinde Nierdernhausen eingemeindet. Rechts und links sieht man die schönsten Fachwerkhäuser wie z.B. den „Vinkenhof“.
Der R6 ist mit seinen rund 400 Kilometern einer der längsten der hessischen Radfernwege. Er beginnt im Waldecker Land bis ins Rheintal bei Worms (Info-Tafel).
Ich verlasse Oberseelbach und um auf den Feldweg neben der Strasse zu gelangen geht es um mehrere Ecken.
In Idstein-Dasbach trifft man wieder auf den Limes Weg. Zwischen den Häusern hindurch sieht man den Limes Wachturm den ich am Morgen besucht hatte.
Auch hier sieht man grossartige Fachwerkhäuser. Der Ort hat in mehreren Jahren den Wettbewerb „Unser Ort soll schöner werden“ gewonnen.
Zusammen mit der Kirche bildete das Backhaus den Mittelpunkt des Dorfes. Die Kirche wurde 1613 an der Stelle eines älteren Gebäudes erbaut. 1815 wurde das heute noch genutzte Backhaus erbaut (Info-Tafel).
Diese Bank sieht einladend aus doch für geht es weiter zurück nach Idstein.
Die Strecke führt nun am Waldesrand und an Fischteichen vorbei.
Es ist nun Mittag geworden und es sind viele Spaziergänger unterwegs.
Der Hexenturm ist über den Dächern der Häuser zu sehen.
Nun geht es durch die mittelalterlich anmutende Altstadt von Idstein. Auf idstein.de findet man die Geschichten vieler Häuser die von 4 Jahrhunderten Fachwerkgeschichte erzählen.
Wegen der Coronamassnahmen sind die Restaurants geschlossen und es sind kaum Besucher in der Innenstadt.
Das ‚Schiefe Haus‘ wurde 1725 erbaut für diese Zeit war dies ein sehr hohes Haus. Im 18. Jh. wurden Räume vergrössert wodurch sich das komplette Gefüge des Fachwerk-Holzskeletts verschob (idstein.de)
„Harry von de Gass“ ist ein Idsteiner Original das über 50 Jahre lang seine Spuren hinterliess (wiesbadener-kurier)
Da ich den nächsten Zug erreichen möchte lege ich keine Pause in der Altstadt ein sondern gehe zügig weiter zum Bahnhof.
Die Pfützen zeigen das es vor nicht all zu langer Zeit hier geregnet hat. Aber gut, in fünf Minuten kommt der Zug und es geht wieder nach Hause.