- Start: Niederursel, U-Bahnhof
- Länge: 15,4km
- Markierung: Bonifatius-Route
- GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
- Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können
Der Pilgerweg „Bonifatius-Route“ folgt dem Trauerzug der im Jahr 754 die Gebeine des Heiligen von Mainz nach Fulda überführte (bonifatiusroute.de). Die Route ist rund 180 km lang und eine Karte mit Streckenführung und Sehenswürdigkeiten kann man auf der Homepage des Rhein-Main-Verkehrsverbund rmv.de herunter laden oder bestellen.
Schon gleich am Anfang meiner Wanderung entlang der Bonifatuis-Route mache ich einen Abstecher.
Der Radweg führt um den Riedberger Campus der Goethe Universität herum.
Weiter geht es quer durch den leeren Campus und bald folge ich wieder der Markierung des Pilgerweges.
Rechts vom Weg in einem Feuchtgebiet sieht man die ‚Bornflossquelle‘. In der Nähe wurden die Überreste eines römischen Gutshofes gefunden. Im Mittelalter als Bonifatius lebte wurden hier Gerste und Roggen angebaut (Info-Tafel).
Die kleinen Stelen markieren einen Kinderwanderweg und auf ihnen stehen Fragen über Fauna und Flora in der Umgebung.
Ein paar hundert Meter weiter trifft man auf die Bonifatiusquelle. Eine Info-Tafel zeigt Rekonstruktionen einer Kapelle und einer Siedlung aus dem 12. Jahrhundert. Im Jahre 1535 wurde die Kapelle im Zuge der Reformation aufgegeben und die Häuser in der Siedlung wurden durch Brand zerstört.
Im Jahre 754 n. Chr. ruhte hier der Leichenzug auf dem Weg von Mainz nach Fulda um dort die Gebeine des Hl. Bonifatius zu beizusetzen. Laut dem Text auf der Stele und einer Legende soll in dieser Nacht diese Quelle entsprungen sein.
Das Wetter ist nass-kalt und es sind kaum Menschen auf den Wegen unterwegs.
Weiter geht es an dem Ort Kalbach vorbei und unter der A661 hindurch.
Bald erreiche ich Bonames. Im Jahre 1030 wird der Ort in einer Schenkung an das Kloster Fulda erstmals erwähnt. Im 15. und 16. Jahrhundert machen sich Betriebe wie die Walkmühle, Ölmühle, Kupfer- und Schleifmühle die Wasserkraft der Nidda zu Nutze. 1910 wurde Bonames nach Frankfurt eingemeindet (frankfurt.de).
In einem Hauseingang sieht man diese Ahnentafel der Familie Westerfeld von von 1710 bis heute.
Das Gasthaus „Zur Goldenen Gerste“ wurde 1747 eröffnet und erlebte die besten Zeiten als die Amerikaner noch auf dem Alten Flugplatz in Bonames stationiert waren. Laut der ‚Frankfurter Rundschau‘ vom 28.12.2021 ist die Zukunft des Hauses zur Zeit nicht gesichert (fr.de).
An alten Fachwerkhäusern vorbei und durch eine schmale Gasse gelange ich zur St. Bonifatius Kirche.
Die Kirche St. Bonifatius in Bonames ist die einzige Kirche an der Bonifatius-Route mit dem Namen des Heiligen
Die Bonifatius-Route verlässt Bonames und führt duch Ackerland in Richtung Harheim.
Die Strecke geht am Harheimer Friedhof und dem Kriegerdenkmal vorbei.
Am Eschbach vorbei und dann über eine kleine Brücke gelangt man zu einer Kapelle und einigen Grenzsteinen in einem angrenzenden Park.
Die Grenzsteine neben der Marienkapelle aus 1763 in Harheim spiegeln die Geschichte von der Gemeinde. Von einem Weihestein aus der Keltenzeit bis zu Grenzmarkierungen aus dem frühen 19. Jahrhundert kann man hier Exemplare finden (Info-Tafeln).
Wieder geht’s, nach der Unterquerung des Erlenbacher Stadtweges, in die offene Landschaft hinaus. Eine gute Weile geht es geradeaus durch Obsthaine rechts und links vom Weg bis nach Nieder-Erlenbach.
Gleich am Anfang vom Ort hinter einem Bauzaun steht eine weitere Info-Tafel der Bonifatius-Route. In der Zeit von 1986 bis 1988 wurden im Norden von Nieder-Erlenbach 132 merowingerzeitliche Gräber freigelegt. Vor der Zeit der Missionierung im 7. und 8. Jahrhundert durch Bonifatius und andere war es üblich den Toten und auch deren Pferden oder Hunden reiche Grabbeigaben mitzugeben. Die Funde werden heute im achäologischen Museum in Frankfurt aufbewahrt.
In Nieder-Erlenbach schlängelt sich die Route durch einige schmale Gassen wo man auf weitere Pilger-/ Wanderwege trifft. Links sieht man eine Markierung des ‚Lutherweges 1521‘.
In Nieder-Erlenbach, auch ein Stadtteil von Frankfurt, hat 1768 Heinrich Ludwig von Lersner das Schloss erbaut. Dieses und weitere Gebäude dienten der Familie 300 Jahre lang als Herrensitz. Heute befinden sich moderne Wohnungen in den Häusern (frankfurt.de).
Der Ort wurde 779 im Lorscher Codex ermals erwähnt. Aber schon 4000 v.Chr. lassen sich bandkeramische Bauern in dieser Gegend nieder (frankfurt.de).
Das Pfarrhaus aus dem Jahr 1748 wurde im Auftrag der Stadt Frankfurt erbaut (Info-Tafel).
Nachdem man den Ort verlässt geht es wieder durch Obsthaine weiter. Mittlerweile treffe ich auch wieder auf Spaziergänger und Jogger.
Vor mir geht es zur Unterführung der B3 und dann nach Dortelweil.
Am Ortseingang geht es durch einen Park hindurch. Die ältesten Nennungen des Ortes findet man in einer Schenkungsurkunde an das Lorscher Kloster (wikipedia.org).
Links vom Weg sieht man die St. Marienkirche von Bad Vilbel-Dortelweil. Nun führt die Route zur Bahnunterführung und dann zur Nidda.
Eine kleine Weile geht es an der Nidda entlang weiter. Auch hier trifft man auf weitere Wandewege.
Die Alte Bürgermeisterei in der Nähe des Bahnhofes wurde 1892 erbaut und im Jahre der Eingemeindung in die Stadt Bad Vilbel umgebaut (Info-Tafel).
Jetzt zum Schluss der Wanderung lässt sich die Sonne blicken
In der Fussgängerunterführung die zu den Bahngleisen führen werben grosse Plakate für die Burgfestspiele in Bad Vilbel.
Im Bahnhof Dortelweil angekommen nutze ich die Zeit bis die S-Bahn kommt für eine Kaffeepause. Dankbar für die kleine Verschnaufpause trete ich danach die Heimreise an.