Von Unkel nach Leubsdorf ueber Erpel und Linz, 28 August 2022

  • Start: Unkel am Rhein, Bahnhof
  • Länge: 16,8km
  • Markierung: keine durchgehende
  • GPS Track: Link zu GPS-Tour.info
  • Aufgezeichnete Tracks sind Momentaufnahmen da Gegebenheiten vor Ort sich ändern können

Trip summary

Der Bahnhof von Unkel erstrahlt in der Morgensonne. Nur eine weitere Person steigt hier aus. Es ist also sehr ruhig in Unkel. Soll ich dem Zuweg zum ‚Rheinsteig‘ folgen oder am Rhein entlang laufen? Ich entscheide mich für die Altstadt und die Rheinpromenade.

… der Stadtplan von Unkel

Unkel schaut auf eine lange Geschichte zurück, Funde belegen eine Besiedelung durch die Franken so um 600 n. Chr. (Wikipedia) Laut Info-Tafel wurde in diesem Haus die Landesverfassung für Rheinland-Pfalz entworfen.

In der Altstadt suchen Besucher eine Möglichkeit zu frühstücken.

Der Schwarzenberger Hof stammt aus dem 16. oder 17. Jahrhundert mit Erweiterungen aus dem 18. Jahrhundert (Wikipedia).

Bundeskanzler Dr. Adenauer wohnte hier 1935/36 weil er Köln aus politischen Gründen verlassen musste (Info-Tafel). Auch Kanzler Willy Brandt lebte von 1979 bis zu seinem Tod 1992 in Unkel (Wikipedia).

Bald erreiche ich das Rheinufer und die Konrad-Adenauer-Promenade.

Blick in Richtung Bad Honnef -die frische Morgenluft tut gut.

Die Stadtmauer an der Konrad-Adenauer-Promenade und die dahinter gelegene Altstadt wurden durch die Haager Konvention zum Kulturgut erklärt und dürfen im Krieg nicht zerstört werden (Wikipedia).

Blick zurück auf den „Gefängnisturm“ der im 16. Jahrhundert als Teil der Stadtbefestigung erbaut wurde (Info-Tafel)

Auf der anderen Seite des Rheins sieht man Schlösser wie auf einer Perlenkett nebeneinander.

Eines der Schlösser ist das 1859 erbaute Schloss Marienfels, Remagen. Laut romantischer-rhein.de erzählt die Sage vom „Teufel im Schlossberg“ vom Treiben des Luzifers in einer Höhle im Berg. Durch den Bau des Schlosses und die überlebensgrosse Marienfigur im Felsen unterhalb der Gebäude wurde der Teufel vertrieben.

Bald erscheint die Stadt Remagen am gegenüber liegenden Rheinufer. Neben der Brücke von Remagen ist die Apollinariskirche ein weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt.

Die 1857 fertig gestellte Apollinariskirche, ein Wallfahrtsort, wurde vom Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner ebaut (remagen..de).

Mittlerweile habe ich Erpel erreicht. Hier endet die Rheinuferpromenade und es geht nach links in den Ort hinein.

Auf der anderen Seite sieht man die Brücke von Remagen, die Ludendorffbrücke. Im Zweiten Weltkrieg, am 7. März 1945 versuchten deutsche Soldaten die Brücke zu sprengen um ein Übersetzten der amerikanischen Soldaten zu verhindern. Die Sprengung schlug fehl und die US Soldaten konnten die Brücke einnehmen. Am 17. März 1945 stürzte die Brücke ein und 30 amerikanische Soldaten kamen zu Tode. Heute befindet sich das „Friedensmuseum“ im Brückenpfeiler(remagen.de).

Nach vorsichtigem Überqueren der viel befahrenen Rheinallee gelangt man durch das Tor des ehemaligen Fronhofs von 1725 in die Stadt Erpel (herrlichkeit-erpel.de). Die oberste Hochwassermarkierung direkt unter den grünen Bogen stammt vom 1. Januar 1926.

Gleich hinter dem Tor des Fronhofes sieht man die Pfarrkirche St. Severinus von 1240 – 1250 (herrlichkeit-erpel.de)

Blick über den Marktplatz mit seinen vielen Fachwerkhäusern.

Auf dem Weg aus der Stadt hinaus sieht man artistischen Bänke. Diese „Noten Bank“ präsentiert ein Lied über Erpel.

Ein netter junger Mann zeigt mir den Zuweg zum ‚Rheinsteig‘ der mich zur ‚Erpeler Ley‘ führen wird. Von nun an geht es sehr steil bergauf.

… auf dem „Rheinsteig“ zur „Erpeler Ley“

Geschafft! Links am Weg sieht man das Reastaurant ‚Bergesruh‘. Hier oben sind viele Besucher unterwegs. Die meisten von ihnen sind mit dem Auto auf die Erpeler Ley gefahren. Die Parkplätze sind belegt.

Ein Rundweg führt den Besucher entlang der Plattform auf der Erpeler Ley.

Das Kreuz wurde zu Ehren der Gefallen in Zweiten Weltkrieg errichtet

Der Panoramablick von der Plattform aus ist unglaublich schön.

Viele Bänke laden zur Rast ein und man muss sich einfach die Zeit nehmen um diese Augenblicke zu geniessen.

Die Erpeler Ley ist ein Basaltfelsen der vor rund 25 Millionen Jahren durch Vulkanismus entstand. Seit den Römern und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts diente der Felsen als Steinbruch. Nach 1941 wurde der Fels unter Naturschutz gestellt da hier seltene wärmeliebende Pflanzen und Tiere zu finden sind (herrlichkeit-erpel.de).

„wandern auf hohem Niveau“ der Rheinsteig wurde 2005 fertig gestellt und begeistert seitdem Wanderer jeden Alters von nah und fern. Die 320 Kilometer Wanderstrecke vom Marktplatz in Bonn bis zum Schloss Biebrich in Wiesbaden überraschen immer wieder mit tollen Weitsichten und einladenden Raststätten. Die Wegemarkierung ist sehr gut, wenn nicht gerade ein Souvenierjäger ein Schild entfernt hat. Damit man keine Abbiegung verpasst hilft es GPS Unterstützung mitzunehmen. An diesem Wochenende hatten Vandalen Wegweiser in eine andere Richtung gebogen, aber mit meinem Wandernavi wusste ich wo es lang geht.

Wanderer auf dem Rheinsteig

Auf dem Rheinsteig ist man selten lange alleine. So auch auf dem Weg nach Kasbach-Ohlenberg. Eine junge Dame mit Kamera untersucht die Flora und Kleintiere auf der Weide. Ob sie wohl fündig geworden ist?

Ein Wegekruz mit Bank lädt zum Innehalten ein.

Der Weg ins Dorf geht steil nach unten. Das Geländer hilft die ausgewaschenen Treppen zu meistern.

Die erste Erwähnung des Ortes findet man in einem Tauschvertrag der Abtei Prüm (Eifel) aus dem Jahr 882 (kasbach-ohlenberg.de)

Die Gartenmauer hängt voll mit verschiedensten Reliefs. Es würde zu lange dauern alle anzusehen, also weiter gehts.

Am Ortsausgang von Kasbach trifft man auf diese Brücke, ein Bahnviadukt. Diese wurde 1909/12 für die Kasbachtalbahn erbaut. Seit 1999 kann man als Tourist an Wochenenden die Sonderfahrten wahrnehmen (Wikipedia)

Oben angekommen sieht man die Gleise der Kasbachtalbahn.

… Blick auf Kasbach im Tal

Diese Wegemarkierung am Rheinsteig lässt den Wanderer wissen wo er gerade ist und wo es hin geht. Mein nächstes Ziel ist die Burg Ockenfels.

Im Ort Ockenfels biegt der Wanderweg scharf nach rechts ab und verläuft an den Gärten entlang. Zuerst verpasse ich die Abbiegung aber mein Wandernavi bringt mich zurück zum richtigen Pfad.

Oben auf dem Berg angekommen sieht man dieses Haus. Ein Mann der gerade mit seinem Hund vorbei spaziert erklärt das dies nicht die Burg sondern ein ehemaliges Privathaus ist. Um es vor Abriss zu schützen wurde es unter Denkmalschutz gestellt.

Blick an Burg Ockenfels vorbei ins Rheintal hinein

‚Burg zur Leyen‘, der ursprüngliche Namen, wurde im frühen 13. Jahrhundert erbaut und war der Stammsitz der Herrn zur Leyen (Wikipedia). Burg Ockenfels, heutiger Namen, ist in privatem Besitz und nicht offen für Besucher. Der Wanderweg führt aussen um das Gelände herum.

Nach Ockenfels mache ich einen Abstecher nach Linz. Der Rheinsteig geht geradeaus weiter in den Wald hinein, doch ich folge dem schmalen Weg ins Tal.

Diese Fussgängerbrücke geht über die Gleise zum Bahnhof von Linz. Man erreicht die sehr befahrene Linzhausenstrasse.

…ehemalige St. Simeon Kirche

Nachdem ich die Strasse überquert habe folge ich einem schmalen Pfad zum Rhein und dann dem Weg am Rhein entlang.

Nach kurzer Strecke erreiche ich die Anlegerampe der Fähre zwischen Linz und Kripp. Ich überlege ob ich übersetzen soll und auf der anderen Seite weiter wandern soll. Doch zuerst geht es in die Stadt Linz hinein.

Durch das Rheintor kommt man in die Innenstadt. Gleich hinter dem Tor steht man am Burgplatz. In der Mitte sieht man die Burg Linz und den „Linzer Strünzer“ am Brunnen . Diese Figur soll einen Linzer der zum Schwatzen und Übertreiben neigt darstellen (Info-Blatt)

Die Einkaufsstrasse ist gut besucht denn die Geschäfte sind offen.

Ich schlendere durch die Altstadt. Linz nennt sich die ‚Bunte Stadt am Rhein‘. Fachwerkhäuser aus fünf Jahrhunderten, alle bunt bemalt, säumen den Marktplatz und die Strassen.

Auf dem Marktplatz steht vor dem historischen Rathaus (1517) der Ratsbrunnen. Das Volk (oben) überwacht die Regierenden (unten) (linz.de)

Zurück am Marktplatz, an der Mariiensäule, nehme ich die Wanderung auf dem Rheinsteig wieder auf.

Die alte Pfarrkirche der Stadt Linz, St. Martin 1240/50), steht auf dem höchsten Punkt der Stadt. Gegenüber sieht man das Seniorenstift St. Antonius – ein ehemaliges Franziskanerkloster (im Bild) (linz.de)

Nach der Kirche gehts weiter bergauf. Bald erreicht man das Kaiserbergstadion und die Donatus Kapelle.

Die Donatus Kapelle wurde 1860/61 von Franziskaner Patres als Wallfahrtskapelle erbaut. Seit 1956 im Besitztum des Bichöflichen Stuhles zu Trier (Info-Tafel).

Der Ausblick vom Kaiserberg ist der schönste von Linz. Man sieht bis in Ahrtal, die Vulkaneifel, Remagen und die „Golden Meile“ auf der gegenüberliegenden Rheinseite (linz.de) Die ‚Goldene Meile‘ bei Remagen steht zum Einen für den fruchtbaren Boden in der Gegend und zum Anderen für ein Kriegsgefangenenlager der amerikanischen und französischenTruppen für deutsche Soldaten in der Zeit von April bis Juli 1945 (Wikipedia).

Ausblick vom Kaiserberg

Die ‚Linzer Balsalt-Schleife‘ ist ein 12 Kilometer langer Rundweg der auf den Spuren der Linzer Basalt Geschichte verläuft (linz..de).

Nach dem Kaiserberg taucht der Rheinsteig wieder in den Wald ein.

Eine Schutzhütte am Sportplatz Dattenberg bietet die Möglichkeit für eine kleine Pause. Doch ich gehe weiter und erreiche bald einen wunderschönen Rastplatz. „Mitten am Rhein“ mitten im Wald bietet die beste Aussicht und Ruhebänke im Schatten.

„Mitten am Rhein“

Von der Raststätte aus sieht man Remagen und die Erpeler Ley. Beide Brückenpfeiler von Remagen und Erpel kann man sehen. Bald kommen weitere Wanderer zum Aussichtspunkt. Nach einem kurzen Schwatz und einige Fotos räume ich die Bank und gehe weiter.

‚Dattenberg grüsst die Rheinsteig Wanderer.‘ So einen netten Willkommensgruss sieht man selten.

Die Friedhofskapelle stammt aus dem 13. Jahrhundert (Wikipedia).

Rund um die Kapelle stehen einige sehr alte Kreuze.

Die katholische Pfarrkirche von Dattenberg wurde 1890/92 erbaut.

Langsam gehts den Berg hinunter in Richtung Leubsdorf und nochmal passiere ich einen schönen Rastplatz mit Aussicht auf die ‚Goldene Meile‘.

Unterwegs passieret man die ‚Mariensäule‘.

Im Tal sehe ich Leubsdorf und den Bahnhof. Aber der Weg dorthin zieht sich. Langsam spute ich mich um die nächste Bahn zu erreichen.

Der Zuweg des Rheinsteiges führt vorbei an der katholischen Pfarrkirche St. Walburga aus dem 13. Jahrhundert und direkt zum Bahnhof.

Sobald ich den Bahnhof in Leubsdorf erreiche kommt auch schon die Bahn nach Koblenz. Dank des 9-Euro Tickets ist die Bahn übervoll. Aber macht nichts denn nun geht es in Richtung Heimat.

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